Schröder: "Take it or leave it"

Pablo De Blasis fehlte am Mittwochvormittag auf dem Rasen des Bruchwegstadions. Während des ersten Mannschaftstrainings nach dem erfolgreichen Saisonauftakt gegen den VfB Stuttgart drei Tage vor der Partie bei Aufsteiger 1. FC Nürnberg weilte der Argentinier bei Sondierungsgesprächen. Der seit Monaten im Raum stehende Wechsel des langjährigen Publikumslieblings der 05er bahnt sich an, weswegen Sportvorstand Rouven Schröder schon am Morgen entschied, das Thema mit aller gebotenen Transparenz zu kommunizieren, nachdem am Dienstagnachmittag erstmals ein konkretes Angebot für den 30-Jährigen eingegangen war.

Bereits im Mai hatte De Blasis seinen Wechselwunsch nach vier Jahren am Bruchweg erstmals öffentlich geäußert. Die Primera Division sei sein Ziel, die Karriere wolle er gerne im spanischsprachigen Ausland ausklingen lassen und den FSV ein Jahr vor seinem Vertragsende verlassen, so der Profi damals. Das Spiel gegen Stuttgart am vergangenen Sonntag, der 103. Bundesliga-Partie im 05-Trikot, in dem De Blasis 15 Treffer sowie 15 Assists gelangen, könnte nun der letzte Einsatz für die Mainzer gewesen sein. Zwar hatte 1,65 Meter große Mittelfeldspieler auch nach Bekanntwerden seiner Abwanderungsgedanken stets mit vollem Einsatz überzeugt, aber dennoch, wie Schröder am Mittwoch nochmals betonte, nie Zweifel aufkommen lassen, seine Zelte am Rhein abbrechen wollen.

"Pablo ist ein wichtiger, verdienter Spieler und hat in beiden Pflichtspielen dieser Saison in der Startelf gestanden. Intern hat er aber immer klar angesprochen, dass er seine Zukunft nicht mehr bei Mainz 05 sieht. Er hat sich hier über Jahre etwas aufgebaut, hat viel für uns geleistet und ist zum Publikumsliebling geworden, so dass es aus unserer Sicht wenig Sinn hätte, ihm in irgendeiner Form Steine in den Weg zu legen", erläuterte Schröder am Mittwoch weiter und betonte gleichzeitig, dass der Wechsel noch nicht perfekt sei.

Insgesamt, so erklärte der Sportvorstand, sei nun zwei Tage vor der Schließung des Transferfensters zu spüren, dass Bewegung auf den Markt komme. Für Schröder und Cheftrainer Sandro Schwarz gelte es nun, bis zum 31. August "alles zu durchleuchten und die Augen offenzuhalten. Das Schöne an dieser Phase ist, dass es nur noch um klare Richtungen und Entscheidungen geht. 'Take it or leave it' sozusagen". Für Pokerspiele rund um Transferverhandlungen ist schließlich spätestens jetzt keine Zeit mehr. Auch im Mainzer Kader sind weitere Veränderungen somit bis zum Wochenende nicht gänzlich ausgeschlossen. Eine bevorstehende Vollzugsmeldung dürfte aber im Falle von De Blasis derzeit am Wahrscheinlichsten sein - so schwer der Abschied dann allen 05ern auch fallen würde.