Profis 29.08.2018 - 16:00 Uhr
Schwarz: "Mit jeder guten Leistung wächst das Selbstvertrauen"
05-Trainer zeigt sich im Rückblick sehr zufrieden mit der Vorstellung beim 1:0-Sieg gegen den VfB mit vier Neuzugängen in einer extrem jungen Mannschaft
Der Einstieg in die neue Saison war schon mal vielversprechend. Das souveräne Weiterkommen im DFB-Pokal, dann der Arbeitssieg im Auftaktspiel in der OPEL ARENA gegen einen starken VfB Stuttgart sorgen für gute Stimmung beim 1. FSV Mainz 05 in diesen Tagen. Und der Trainer spürt, dass die intensive Arbeit der Vorbereitung Früchte trägt. "Ich bin zufrieden, wie es gelaufen ist", sagte Sandro Schwarz im Rahmen einer Medienrunde am Bruchweg. "Was wir uns vorgenommen hatten, nämlich Signale zu senden in Sachen Intensität, Arbeit gegen den Ball und Ordnung, haben wir sehr gut auf den Platz bekommen. Wir wissen, was wir besser machen müssen, aber die Mannschaft hat ein gutes Bild abgegeben."
Dem Trainer war es zudem wichtig, noch einmal darauf hinzuweisen, dass es eine extrem junge Mannschaft war, die diesen 1:0-Sieg gegen die Schwaben einfuhr. Florian Müller im Tor ist 20 Jahre alt, Ridle Baku ebenfalls, Aarón Martín und Jean-Philippe Mateta sind jeweils 21, Moussa Niakhaté 22, Gerrit Holtmann und Kunde Malong 23. Außerdem standen ab der 41.Minute vier Neuzugänge auf dem Platz, die ihr erstes Bundesligaspiel bestritten. "Man darf nicht unterschätzen, dass Tempo und Intensität höher sind, auch unter der Woche, weil wir andere Trainingsbelastungen haben. Kicken können die alle, aber das Entscheidende ist das Durchsetzungsvermögen gegen Bundesligaspieler Woche für Woche. Dafür braucht es Robustheit, Körperlichkeit, Wachsamkeit", sagte Schwarz.
"Das Publikum hat das auch gespürt"
"Wir wollten den Kader so zusammenstellen. Jung und dynamisch. Die Leute sollen immer das Gefühl haben, dass wir uns komplett verausgaben. Ich denke, das Publikum hat das auch gespürt. Es hat nicht alles funktioniert, aber wir hatten immer Tempo, waren immer wieder gefährlich, wenn wir die Kugel hatten." Die fehlende Erfahrung sei gar nicht zur Geltung gekommen. "Das ist das Bemerkenswerte, man hat der Mannschaft angemerkt hat, dass sie bereit war für den Sieg. Du siehst einfach eine Stabilität und dass wir in der Lage sind, mit wenig Torraumszenen ein Spiel zu gewinnen."
Trainingsimpressionen
Es zahlt sich aus, dass die 05er in der Einkaufspolitik auf Profis setzten, die in ihren vorherigen Klubs Stammspieler waren. Aarón Martín ist das Paradebeispiel dafür. Der Linksverteidiger hat in Spanien zwei Jahre Erstliga-Fußball gespielt. Diese Erfahrung war bei seinem Bundesliga-Debüt sichtbar. "Er hat Ruhe und Ausstrahlung gezeigt, seinen Körper eingesetzt, gegen einen Mann wie Christian Gentner mit extrem schlauen Verhalten in den Zweikämpfen immer wieder die Seite zugemacht. Man darf nicht vergessen, dass Aarón erst zwei Wochen bei uns ist und die Vorbereitung nicht mit uns gemacht hat. Dann sind das schon gute Entwicklungsschritte", betonte der 39-Jährige. Ähnliches gelte auch für die übrigen Debütanten.
Schultern werden breiter
Die zwei Erfolgserlebnisse zum Saisonstart beschleunigen den Entwicklungsprozess im gesamten Kader. "Die Schultern werden breiter, das Vertrauen wächst", sagte der 05-Trainer. "Mit jedem Ergebnis, mit jeder guten Leistung wachsen Glaube und Selbstvertrauen. Wir können so viele Dinge in der Theorie besprechen, aber du musst es als Spieler auf dem Platz selbst erleben. Deshalb sind solche Erfolge hilfreich, den Glauben aufrecht zu halten an das, was wir vorleben und was uns wichtig ist." Schwarz ist rundum zufrieden mit seinem neuen Kader: "Darin ist alles abgebildet. Potenzial, Tempo, Talent, Charaktere und Persönlichkeiten, Entwicklungsspieler für Mainz 05. Wir haben eine klare Struktur."
Nur die Verletzung von Jean-Philippe Gbamin trübte die Auftaktfreude. "Es ist schmerzhaft, dass ein solch wichtiger Spieler nun ausfällt. Wir sind aber froh, dass es nicht noch schlimmer, kein Muskelbündelriss ist", sagte der Coach, dem die Länderspielpause im Anschluss an das erste Auswärtsspiel (Samstag 15.30 Uhr beim 1. FC Nürnberg) sehr gelegen kommt. Gbamin könnte danach zumindest wieder ins Training einsteigen. Jean-Paul Boëtius kann sich integrieren und im Testspiel bei TuS Koblenz Spielpraxis sammeln. Und auch Levin Öztunali soll wieder ins Training zurückkehren.