Profis 02.02.2018 - 11:30 Uhr
Schröder: "Verhältnis passt jetzt gut"
Nach der Wechselperiode geht der 1. FSV Mainz 05 mit einem verkleinerten Kader in die Restsaison
Mit dem Ende der Wechselperiode am 31. Januar hat der 1. FSV Mainz 05 seine Kaderplanung für diesen Winter abgearbeitet. Der Klub geht mit einem kleineren Kader in die Restsaison, beginnend mit dem Heimspiel-Highlight am Samstagnachmittag (15:30 Uhr) in der OPEL ARENA gegen den FC Bayern München. Rouven Schröder hat etliche personelle Verschiebungen vorgenommen, die 05-Trainingsgruppe mit sechs Abgängen und zwei prominenten Neuzugängen insgesamt deutlich reduziert. "Wir haben uns viele Gedanken gemacht, wie wir den Kader verbessern und entsprechend verändern können. Im Umfeld freuen sich immer alle über die Zugänge. Aber wichtig in der Kaderplanung ist auch das Abgeben. Ich glaube das Verhältnis passt jetzt gut. Es ist entscheidend, dass wir eine gewisse Balance haben und eine homogene Mannschaft", so der Sportvorstand.
Das bestätigte auch der 05-Trainer in der Pressekonferenz zwei Tage vor dem Duell mit dem Rekordmeister. "Als Trainer brauchst du in der Situation, in der wir sind, eine Gruppe, die persönliche Eitelkeiten hinten anstellt, ohne dass jemand den Anspruch verliert, auf dem Platz zu stehen, alles zu geben und auch in der Trainingswoche alles dafür zu investieren. Es ist wichtig, eine homogene Gruppe zu haben, in der jeder das Gefühl hat, gebraucht zu werden. Ich finde, die Kadergröße jetzt optimal für uns. Wir haben einige Spieler abgegeben, aber wir dürfen auch nicht vergessen, dass wir Nigel de Jong und Antony Ujah verpflichtet haben", sagte Sandro Schwarz am Donnerstagmittag.
Fischer: Für beide Seiten die beste Lösung
Der Konkurrenzkampf sei weiterhin hoch, "aber wenn der Kader so groß geblieben wäre, hättest du mehr unzufriedene Spieler, die Einsätze wollen. Das hat dann immer eine Auswirkung auf die Stimmung in der Mannschaft, auf die Gruppendynamik. Wir sind sehr gut besetzt und haben es auch schon unter Beweis gestellt, dass wir Spiele gewinnen können. Wir haben natürlich auch Spiele gehabt, die weniger gut waren, wo die Leute das Gefühl hatten, da hätte von der Aggressivität, von der Emotionalität her mehr kommen können. Das ist das, woran wir mit diesem Kader arbeiten werden. Aber wir können als Mainz 05 nicht einfach sagen: Der geht, dann holen wir den nächsten, dann geht der, dann kommt der. Das ist nicht unser Weg, das ist auch kein perspektivischer Weg. Das Vertrauen in die Spieler spielt eine große Rolle für uns", so 39-Jährige. "Es war nie Mainz 05, nur Austauschobjekte zu haben, sondern die Dinge zu analysieren und Vertrauen zu haben, es gemeinsam mit dieser Mannschaft zu regeln. Sich mit dieser Gruppe der Situation zu stellen und mit Zuversicht und Freude an die Dinge ranzugehen."
Viktor Fischer, der nun nach Kopenhagen gewechselt ist, hat keine Perspektive mehr gesehen in Mainz. "Wir haben mehrere Gespräche geführt. Über seine Erwartungshaltung, was das große Ziel WM angeht. Und darüber, was wir für Ziele haben als Mannschaft, als Klub. Wenn du dann das Gefühl hast, dass es schwierig werden könnte, die beiden Ziele zu vereinen, dann ist es nur konsequent zu sagen, dann trennen wir uns. Das ist sehr sauber gelaufen und dementsprechend ist es für beide Seiten die beste Lösung gewesen." Es sei ja nicht so abgelaufen, sagt Schröder, dass der Verein entschieden habe, dass Fischer gehen müsse. "Das war schon eine gemeinsame Entscheidung." Gaetan Bussmann schaffte es aufgrund von ständigen Verletzungsproblemen nicht, eine Konstante in den Kaderzusammenstellungen des Trainers zu werden. Der Franzose, der aus diesen Gründen sein letztes Bundesligaspiel vor fast einem Jahr absolvierte, sucht deshalb in Freiburg eine neue Herausforderung. Anders ist der Fall bei Jannik Huth. Der junge Torhüter braucht Spielpraxis. Durch das in Kürze bevorstehende Comeback von René Adler und den guten Leistungen, die Robin Zentner als dessen Vertreter gezeigt hat, wäre das in Mainz schwierig geworden. "Die Chance, bei Sparta Rotterdam in den kommenden Monaten Spielpraxis auf hohem Niveau sammeln zu können, wollten wir Jannik gerne ermöglichen", sagt der Sportvorstand.
Kodro setzt ein Ausrufezeichen
Kenan Kodro, der wie Fischer bislang nur auf kurze Einsatzzeiten kam, hat sich hingegen entschieden, die Herausforderung an Ort und Stelle zu suchen. "Wir sind intern komplett von diesem Spieler überzeugt. Das hat sich nicht geändert", betont Schröder. "Trotzdem haben wir eine gewisse Situation im Kader. Jeder kann sehen, dass die Konkurrenz nicht weniger geworden ist."
Dass man das dann anspreche und erörtere, ob man sich auch anders orientieren könne, sei normal. "Doch der Junge hat sich komplett der Sache Mainz verschreiben. Das ist auch ein Ausrufezeichen. Er läuft nicht weg, er ist einer, der sich in jedem Training anbietet, der jedem Stürmer jeden Tag Feuer macht. Das wünscht man sich als Verein. Wir bleiben auf keinem hocken. Wir sind froh, dass er in der Gruppe ist."