Vorberichte 01.03.2018 - 14:00 Uhr
Schwarz duldet keine Konjunktive
05er blenden Nebengeräusche und Tabellensituation vor der Partie beim Hamburger SV aus & vertrauen auf eigene Stärken - Adler vor Rückkehr, de Jong als Option
Es waren vergleichbare Vorzeichen an diesem siebten Mai des vergangenen Jahres: Drei Spieltage vor Saisonende reisten die 05er als Tabellenvierzehnter seinerzeit zur Partie des 32. Spieltags zum auf Relegationsrang 16 rangierenden Hamburger SV. Nach 90 umkämpften, hitzigen und gleichzeitig emotionalen Minuten hieß es 0:0, wodurch die Mainzer den knappen Vorsprung wahrten und eine Woche später den Klassenerhalt dank eines Erfolgs über die Frankfurter Eintracht feiern durften. Am Samstagnachmittag (15:30 Uhr) kommt es in der Hansestadt nun bereits in Spielrunde 25 zur Neuauflage. Während der Gegner angesichts von sieben Zählern Rückstand zum rettenden Ufer mit dem Rücken zur Wand steht, könnte der FSV wichtige drei Zähler auf dem Weg zum Klassenerhalt einsammeln.
Zwei Trainingseinheiten absolvieren die 05er, beginnend mit der öffentlichen Einheit am Donnerstagnachmittag um 15:30 Uhr, noch am heimischen Bruchweg, bevor die Profis des FSV nach dem Abschlusstraining am Freitag die Reise in den Norden antreten. Es sind zwei Einheiten, von denen sich Cheftrainer Sandro Schwarz zugleich noch wichtige Aufschlüsse über sein zur Verfügung stehendes Personal sowie die Kaderzusammenstellung verspricht. Zum einen steht hinter dem Einsatz von Robin Zentner aufgrund einer Risswunde am Knie noch ein Fragezeichen. Zum anderen hat Emil Berggreen sich in den vergangenen Tagen einen Infekt eingefangen. Schwarz möchte abwarten und dürfte die endgültige Entscheidung über das mitreisende Personal rund 24 Stunden vor Anpfiff der Partie treffen.
Adler & de Jong stehen bereit
Zu diesem könnte, gleichzeitig als Ersatz für Zentner, auch der Ex-Hamburger René Adler gehören, der alle Einheiten der Woche absolviert hat und, Stand Donnerstagmittag, beschwerdefrei ist. Zudem hat sich Yoshinori Muto beim 1:1 gegen Wolfsburg als Torjäger zurückgemeldet und stünde als Berggreen-Ersatz bereit. Überhaupt, lässt Schwarz sich nicht in die Karten schauen, könnte der 05-Trainer Änderungen an seiner Startelf vornehmen, brennt doch auch Nigel de Jong auf einen Einsatz beim Ex-Klub und könnte den 05ern mit seiner Erfahrung zu noch mehr (defensiver) Stabilität verhelfen. Diese hat sich das Schwarz-Team schließlich im Abstiegskampf auf die Fahnen geschrieben und zuletzt in zwei Spielen lediglich ein Gegentor kassiert. "Ein guter Spielverlauf in so einer Partie kann natürlich sehr vorteilhaft sein", sagt Schwarz, wissend, das die Hamburger vor heimischem Publikum schon zehn Spieltage vor Schluss ein Endspiel ausgerufen haben." Es darf aber nicht nur darum gehen, alles auf die Anfangsphase zu setzen und drauf loszustürmen. Wir brauchen alle Phasen, müssen schlau agieren." Nur "Schaum vorm Mund" wäre in den Augen des Trainers ein falscher Ansatz. Vielmehr gelte es, "immer wieder selbst Pfeile abzuschießen", Nadelstiche gegen einen angeschlagenen Kontrahenten zu setzen, der aus sieben Partien in 2018 bislang erst zwei Punkte eingefahren hat.
Mit den beim Kontrahenten in jüngster Zeit entstandenen Nebengeräuschen beschäftigen sich Schwarz und seine Profis indes nicht, sehen die Begegnung schlicht und ergreifend als Chance, die eigene Tabellensituation nach dem Aufwärtstrend der vergangenen beiden Wochen weiter zu verbessern. "Das ist der Ansatz, den wir brauchen", so Schwarz auf der Pressekonferenz vor der Partie.
var vp_youtubeid = "IjoCIeoZmZ8"; var vp_filename = "";"Niemals unser Anker"
Mit Konjunktiven und möglichen Ausgangslagen im Anschluss mag er sich indes nicht auseinandersetzen. "Auch wir kennen zwar die Tabellenkonstellation, diese wird aber niemals unser Anker sein. Wir müssen uns komplett davon freimachen, was nach dem Spiel sein könnte", fordert er. Der eigenen Leistung als beeinflussbarer Faktor gelte die volle Konzentration. "Dabei bereiten wir uns auf ein kampfbetontes Spiel vor, in dem wir in hohem Maße Vertrauen in unsere eigenen Stärken auf den Platz bringen möchten."
Die Vorfreude auf ein ähnlich emotionales Match wie einst im Mai steht dabei auch bei Sportvorstand Rouven Schröder im Vordergrund: "Bei so einem Spiel dabei zu sein, in einer tollen Stadt mit einem Top-Stadion kann man sich als Fußballfan doch nur wünschen. Wir freuen uns auf eine intensive Partie und auf eine tolle Atmosphäre vor Ort", so Schröder, der im nicht ausverkauften Volksparkstadion auch auf die Unterstützung der rund 1.300 mitreisenden rot-weißen Anhänger setzt (Sitzplatzkarten an Tageskassen erhältlich). Gemeinsam mit ihnen sind die Mainzer nach langer Durststrecke auf fremden Plätzen erst kürzlich beim 2:0-Erfolg in Berlin wieder auf den Geschmack von drei Auswärtspunkten gekommen. Bei ähnlichen Vorzeichen wie im Mai soll nun auch das Resultat in der Hansestadt noch einen Tick positiver ausfallen aus 05-Sicht als noch beim torlosen Remis vor knapp zehn Monaten. Zwei Auswärtssiege in Serie feierten die Mainzer zuletzt im September 2016 (3:1 in Augsburg & 2:1 in Bremen).