Vorberichte 02.11.2018 - 15:30 Uhr
Schwarz: "Frust in Energie umwandeln"
05er erwarten am Sonntag den SV Werder Bremen - Der Trainer fordert Qualität und Konsequenz über komplette 90 Minuten
Das schmerzhafte Pokal-Aus beim FC Augsburg ist inzwischen aufgearbeitet. Die Art und Weise, wie sich der 1. FSV Mainz 05 beim 2:3 nach Verlängerung und zweimaliger Führung aus dem Wettbewerb verabschiedete, war für alle Beteiligten zutiefst frustrierend gewesen. "Diesen Frust, den wir immer noch in uns haben, müssen wir in Energie umwandeln", sagte Sandro Schwarz in der Pressekonferenz vor der Partie gegen den SV Werder Bremen am Sonntagabend in der OPEL ARENA (hier letzte Tickets sichern). "Wir haben in den vergangenen Spielen gute Arbeit abgeliefert, aber an den Ergebnissen sehen wir es nicht. Wir werden alles reinhauen, um nun den Bock umzustoßen, auch mit der Unterstützung unseres Publikums."
Der 05-Trainer gab sich am Freitag emotional und leidenschaftlich. Die Partie in Augsburg, die fehlenden Erfolge der vergangen Wochen nagen an dem 40-Jährigen. Vor allem deswegen, weil die Mannschaft dabei Leistungen ablieferte, die nicht zwangsläufig zum Misserfolg hätten führen müssen. "Es fehlt nicht viel, um Spiele zu gewinnen. Momentan aber reicht auch relativ wenig aus, um sie zu verlieren", sagte Schwarz. "Die guten Phasen kann niemand wegdiskutieren. Da waren viele Dinge top. Die schlechten Phasen dürfen wir aber auch nicht vernachlässigen. Wir müssen unsere ganze Haltung, unsere Konsequenz verbessern."
"Am Ende liegt es nur bei uns"
Es fühle sich nicht gut an, mehrere Wochen lang keinen Sieg errungen zu haben. "Es ist nicht Pech oder Schicksal, dass wir Spiele verlieren. Für uns geht es einfach darum, unsere guten Phasen zu verlängern. In der Verteidigungshaltung, in der Box am Mann zu sein, um die Dinge zu verteidigen und vor allen Dingen die Effizienz in der Offensive zu erhöhen. Das brauchen wir alles über die ganzen 90, 95 Minuten. An Ende liegt es nur bei uns, wie lange wir unsere Qualität im Spiel abrufen."
Es nerve total, wenn man viel Aufwand betreibe und am Ende dann den einen oder anderen Fehler zu viel mache. "In Augsburg reden wir darüber, dass wir aus unseren Umschaltmöglichkeiten nicht das dritte Tor erzielt und uns später nur noch darauf verlassen haben das Ende zu verteidigen." Es müsse niemand befürchten, dass dieser Mannschaft der Wille oder die Einstellung fehle. Sie müsse ihre vorhandene Qualität nur einmal über die komplette Spielzeit hoch halten. "So, wie wir es gegen Hertha BSC 93 Minuten lang gemacht haben. Wir machen Fehler, deshalb verlieren wir Spiele, aber wir dürfen sie nicht ständig wiederholen", fordert der Coach. "Was wir ständig wiederholen und konsequent über einen längeren Zeitraum hinkriegen müssen, ist das, was wir gut machen. Das ist der Ansatz und der Auftrag."
Immer dasselbe Muster
Schwarz beklagte, dass in Augsburg 14 Torabschlüsse in der ersten Hälfte nicht reichten, um vier oder fünf Tore zu schießen. "Wir selbst haben zweimal die identische Situation wie beim 2:2-Ausgleich und schießen das Tor nicht. Gregoritsch steht dann im Strafraum blank, genau wie Goretzka und Thiago im Bayern-Spiel, Hofmann in Gladbach, Schöpf auf Schalke. Immer dasselbe Muster, wie wir diese Gegentore bekommen. In den wenigen Momenten, in denen wir nicht wach genug sind, fällt jeweils das Gegentor", zählte Schwarz auf. "Wir brauchen mehr Wachsamkeit, müssen besser am Mann dran sein, dann passiert nichts. Wir müssen alle diese Dinge mal über 90 Minuten in aller Konsequenz durchziehen, dann sind wir auch in der Lage, Spiele zu gewinnen."
Gegen Werder soll dies zu sehen sein. Mit dem Resultat, dass die Serie der Auftritte ohne Sieg im Heimspiel endet. Im personellen Bereich fehlen dem Coach nach wie vor Ridle Baku und wahrscheinlich erneut Florian Müller. Der Torhüter musste das Training am Donnerstagabend wegen seiner Sprunggelenksprobleme abbrechen. Die in Augsburg gesperrten Danny Latza und Moussa Niakhaté stehen wieder zur Verfügung. Für die drei Profis, die im Pokal aus disziplinarischen Gründen aus der Startelf rotiert waren, hat diese Geschichte kein Nachspiel. "Es ist total ärgerlich wenn drei Spieler zu spät zu einer Mannschaftssitzung kommen. Dann gibt's was zwischen die Ohren, eine Geldstrafe, und sie bleiben draußen. Es gab aus unserer Sicht, und gemessen an der Art und Weise wie wir miteinander umgehen wollen, nur diese Konsequenz. Sie haben sich entschuldigt, damit ist das Thema durch", sagte Schwarz.