Profis 29.12.2017 - 14:00 Uhr
Schwarz gibt Fischer Zeit zur Entwicklung
Schwarz: "Viktor wird der Spieler sein, der wahrscheinlich den nächsten Sprung machen wird"
In vier Tagen starten die Profis des 1. FSV Mainz 05 in die Vorbereitung auf die Rückrunde in der Bundesliga, die mit dem Auswärtsspiel am 13. Januar bei Hannover 96 beginnt. Rouven Schröder hat bereits vor Weihnachten erste Veränderungen im Kader vollzogen. Fabian Frei hat sich nach zweieinhalb Jahren vom Bruchweg verabschiedet und kehrt zurück zum FC Basel. Anthony Ujah verstärkt künftig den Angriff. Bis das Transferfenster am 31. Januar schließt, dürfte die eine oder andere Personalie dazukommen. Die Kaderplanung des 05-Sportvorstands läuft auf vollen Touren. "Das ist ein stetiger Prozess", sagt der 42-Jährige.
Das Hauptaugenmerk richtet sich dabei stets auf potenzielle Neuzugänge. Ob der Klub neben Ujah weitere Verstärkungen im Auge hat? Wie gewohnt hält sich Schröder bei diesem Thema bedeckt, teilt seine Ideen nicht mit der Öffentlichkeit. Er sei mit 05-Trainer Sandro Schwarz ständig im Austausch darüber, was wo machbar sein könnte. "Wenn's wirtschaftlich passt, sind wir nicht der Verein, der das Geld unnötig auf der Bank lässt", sagt der Sportvorstand. "Wenn wir überzeugt von einem Spieler sind, sind wir bereit zu investieren, auch mutig zu sein." Eine Neuverpflichtung sei jedoch nur dann sinnvoll, wenn mögliche Kandidaten ein Profil mitbringen würden, das so im Kader nicht vorhanden sei, der Spieler die Gruppe qualitativ weiter bringe und als Typ ins Kollektiv passe.
Jeder weiß, wo er steht
Zum Trainingsauftakt am kommenden Dienstag wissen zudem alle aktuellen 05-Spieler, wo sie stehen innerhalb des Teams. Weil Sportvorstand und Trainer schon in der laufenden Serie mit jedem einzelnen Spieler gesprochen, Feedback gegeben, Tendenzen ausgelotet sowie über eventuelle Veränderungen und Neuorientierungen diskutiert haben. "Wir sind immer dabei, das, was Sandro Tag für Tag in der Mannschaft sieht, einfließen zu lassen. Wir sind mit den Spielern Entwicklungen durchgegangen, ihre Spielzeiten", betont Schröder. "Wenn die Konkurrenz so groß, dass es eng für den Spieler wird, müssen wir das besprechen."
Viktor Fischer, der im Sommer vom FC Middlesbrough kam, könnte aufgrund seiner geringen Einsatzzeiten in der Vorrunde normalerweise zum Kreis dieser Kandidaten gehören, doch der 05-Trainer hat die Frage, ob der Däne auf der Liste möglicher Abgänge steht, mit einem klaren Nein beantwortet. "Viktor ist der klassische Fall eines Spielers, dem man echt Zeit geben muss", sagt Schwarz. "Er hat alle Qualitäten, ist technisch gut, hat einen guten Abschluss." Was der Offensivmann mit seinen beiden Treffern beim Pokalsieg gegen Holstein Kiel (3:2 n.V.) unterstrich. "Er braucht nochmal Entwicklungszeit. Er wird der Spieler sein, der wahrscheinlich den nächsten Sprung machen wird. So, wie Robin Quaison, der auch diese Zeit gebraucht hat. Viktor wird diesen Weg gehen, da bin ich mir relativ sicher", so Schwarz.
Jairo: "Ein ganz spezieller Fall"
Bei Jairo Samperio, der noch ein halbes Jahr Vertrag am Bruchweg hat, stellt sich die Lage etwas anders dar. Die Situation des Spaniers sei ägerlich, räumt der 05-Vorstand ein. Vor allem dessen geplatzter Wechsel im Sommer zu Hannover 96, nachdem alle Modalitäten besprochen waren. "Das ist schade und hätte nicht sein müssen", sagt Schröder, der Möglichkeiten sieht, dass in dieser Personalie etwas passieren könnte. "Aber aufgrund der Vertragssituation ist die Verhandlungslage nicht so, wie man sich das wünscht."
Für den Trainer ist Jairo ein "ganz spezieller Fall. Er war gedanklich schon weg. Dann haben wir gute Gespräche mit ihm geführt. Dann war er eigentlich richtig weg und doch wieder da. Vielleicht ist es menschlich, dass sich so etwas auf die Leistung auswirkt, wenn ein Spieler so hin und her gerissen ist und er nicht weiß, was er machen soll." Jairo schaffte es jedenfalls nicht, noch einmal an seine frühere Form anzuknüpfen, kam in der Vorrunde kaum zur Geltung. "Sein Verhalten war aber sehr gut. Da gibt es nichts Negatives zu sagen", betont der 05-Trainer. "Dass er in manchen Bereichen und in Testspielen nicht die Leistung abrufen konnte, um sich reinzuspielen, das haben wir alle gesehen. Es ist schade, weil er eine sehr gute Qualität hat. Ich hätte mir da im Sommer andere Vorzeichen gewünscht", sagt Schwarz. "Für alle Beteiligten."