Profis 24.11.2017 - 11:30 Uhr
Schwarz: Offensivaktionen zu Ende bringen
05er wollen am Samstag in Freiburg den ersten Auswärtssieg
Das letzte Erfolgserlebnis in einem fremden Stadion liegt schon eine ganze Weile zurück: Am 22. Spieltag der vergangenen Saison gewann der 1. FSV Mainz dank der Tore von Stefan Bell und Levin Öztunali mit 2:0 bei Bayer 04 Leverkusen. Seit diesem 25. Februar 2017 warten die 05-Profis auf einen Auswärtssieg in der Bundesliga. In den fünf bisherigen Auftritten der laufenden Runde gab's drei Niederlagen und zwei Unentschieden in der Ferne. An diesem 13. Spieltag heißt das erklärte Ziel der Mannschaft von Sandro Schwarz, in der Partie am Samstag (15.30 Uhr) beim SC Freiburg den ersten Auswärts-Dreier einzufahren.
"Zumindest haben wir es jetzt mal geschafft, in den letzten Auswärtsspielen zwei sehr ansprechende Leistungen abzurufen in Wolfsburg und in Gladbach", sagt der 05-Trainer. "Jetzt geht es darum, diese Leistungen nochmal zu bestätigen und drei Punkte aus Freiburg mit nach Hause zu nehmen." Und auch Rouven Schröder gibt sich zuversichtlich vor dem Trip nach Südbaden. "Ich freue mich total auf Samstag. Wir haben das große Ziel, dieses Spiel zu gewinnen", so der 05-Sportvorstand.
Absoluter Siegeswillen gefragt
Vor allem die Vorstellung des Teams zuletzt beim 1:1 in Mönchengladbach, als die Mainzer den aktuellen Tabellenvierten vor viele Rätsel stellten, die bessere Mannschaft waren, aber durch unglückliche Entscheidungen des Video-Assistenten am möglichen Erfolg vorbeischrammten, stärkt das Vertrauen, dass es jetzt im Breisgau funktionieren könnte und sollte. Dass die Aufgabe dennoch kompliziert wird und eine ähnlich starke Leistung erfordert wie in Gladbach, versteht sich von selbst. Das Team von SC-Coach Christian Streich hat sieben seiner acht Punkte im eigenen Stadion geholt mit einem Sieg gegen die Hoffenheimer und vier Unentschieden. "Wir gehen es wieder extrem inhaltlich an", betont Schwarz. "Wir wissen, dass es ein sehr emotionales Spiel wird, dass Freiburg läuferisch sehr stark ist, eine hohe Zweikampfbereitschaft gerade in Heimspielen zeigt und einen absoluten Siegeswillen an den Tag legt. Die Aufgabe ist komplex. Da gilt es für uns, dass wir in genau denselben Punkten keinen Spielraum lassen in der Willensstärke dieses Spiel zu gewinnen. Es wird entscheidend sein, wie wir unsere Offensivaktionen zu Ende bringen."
Der 05-Trainer und dessen Crew haben sich intensiv mit dem Tabellenvorletzten beschäftigt und das Team inhaltlich auf alles eingestellt, was der Gegner anbieten könnte. Wichtig sei in erster Linie, das Zentrum zu verdichten in der Arbeit gegen den Ball, "weil sie die Dinge dort sehr spielstark lösen wollen, sehr aktiv sind im Freilaufverhalten und je nach Grundordnung sehr flexibel agieren," sagt Schwarz. "Ich glaube, dass wir eine sehr gute Aktivität brauchen im eigenen Ballbesitz, ein gutes Freilaufverhalten. Wir müssen uns darauf gefasst machen, dass der Gegner hoch attackiert. Das macht die Sache interessant, auch wie wir die Dinge lösen werden, wenn wir die Kugel haben."
"Luft nach oben"
Die Mannschaft habe sich in den Trainingsformen der vergangenen Wochen viel ums eigene Tiefenspiel gekümmert, wie man in den Strafraum und zum Abschluss komme. "Unser Spielaufbau ist eigentlich seit Saisonbeginn vom Positionsspiel her sehr ordentlich, aber es bringt alles nichts, wenn du ein gutes Positionsspiel hast und kommst nicht ins letzte Drittel rein. Da haben wir immer noch Luft nach oben, um uns zu verbessern und uns weiterzuentwickeln. Der Auftrag ist, möglichst viele Chancen zu kreieren", so der 39-Jährige.
Ein großes Thema bleibt die Stärke des kommenden Gegners bei ruhenden Bällen. "Die Freiburger haben einen brutalen Fundus an Standard-Varianten", weiß der Coach. "Da gilt es, einfach wachsam zu sein. Du kannst nicht jede Variante trainieren. Wir brauchen einfach Wachsamkeit am Mann und die entsprechende Körpersprache, um die Dinge weg zu verteidigen. In den Eins-gegen-eins Duellen den Körper reinstellen. Du musst als Defensivspieler nicht immer diesen Kopfball gewinnen, aber du musst dafür sorgen, dass auch der Offensivspieler nicht gezielt köpfen kann. Das sind Fragen der Konzentration. Da gibt es viele Aspekte. Wir haben das alles ganz seriös abgearbeitet und sind überzeugt davon, dass es am Samstag klappt, diese ruhenden Bälle zu verteidigen."