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Profis 02.11.2017 - 18:00 Uhr

Schwarz schwankt zwischen Sicherheit & Spielkontrolle

Sieglos sind die 05er in der laufenden Bundesliga-Saison auf fremden Plätzen. Ein Zähler (1:1 in Wolfsburg) ist bislang herausgesprungen bei vier Versuchen. Eine Bilanz, die 05-Trainer Sandro Schwarz und sein Team natürlich bestenfalls noch vor der Länderspielpause am Samstagnachmittag (Anpfiff: 15:30 Uhr) bei Borussia Mönchengladbach aufpolieren wollen. Ein schwieriges, aber keinesfalls unmögliches Unterfangen für die Mainzer, wie auch Schwarz auf der Pressekonferenz sagte: "Es wird ein brutal schwieriges Spiel. Aber wir wissen, dass wir auch in jedem Auswärtsspiel Phasen erleben, in denen wir eine Hand am Ergebnis haben."

Die Zutaten für einen erfolgreichen Auftritt liegen dabei in den Augen des Trainers auf der Hand. "Aktive Arbeit gegen den Ball, Mut, gepaart mit dem Willen, die Kugel zu haben und mit Tempo ins letzte Drittel des Spielfelds vorzudringen", um nur einige der geforderten Attribute zu nennen, die der FSV am Wochenende, unterstützt von mindestens 700 Anhängern (auch die Tageskassen vor Ort werden geöffnet sein), über 90 Minuten auf den Rasen bringen will. In vollem Bewusstsein, dass es Phasen geben werde, in denen es gelte, Widerstände zu überwinden. Insbesondere in diesen, so betonte Schwarz, könne sein Team sich aber an Kleinigkeiten wie gewonnen Zweikämpfen hochziehen. Seine Mannschaft jedenfalls wird er sowohl auf eigene wie auch auf des Gegners Druckphasen vorbereiten: "Wir wollen Zutrauen in unseren Ballbesitz gewinnen und vermehrt mit Schnittstellenpässen agieren, um den Gegner vor Probleme zu stellen.“ Hier habe auch einer der Schwerpunkte in der Trainingswoche gelegen.

Zwei denkbare Ansätze

Über die Frage der taktischen Herangehensweise hat Schwarz knapp 48 Stunden vor dem Anpfiff der Begegnung hingegen noch keine finale Entscheidung getroffen. Zwei denkbare Ansätze hat der 05-Trainer aber bereits in der Schublade: "Entweder müssen wir hinten den Raum für die Borussia begrenzen oder so mutig sein, dass der Gegner überhaupt nicht in die Spielkontrolle reinkommt." Dem Gegner die Spielfreude nehmen also oder eben, wie eingangs erwähnt, selbst auf Ballbesitz setzen. Letzteres wäre zweifellos die risikoreichere Variante gegen einen starken Gegner, der zuletzt durch ein 3:1 bei Europa-League-Teilnehmer 1899 Hoffenheim aufhorchen ließ, eine Woche zuvor aber auch ein 1:5 vor heimischem Publikum gegen Bayer 04 Leverkusen zu verdauen hatte. "In Hoffenheim ist Gladbach sehr hoch aus einem 4-2-3-1-System heraus angelaufen, wohingegen sie im vorherigen Saisonverlauf zumeist auf eine Variante mit zwei Stürmern gesetzt haben."

Herausforderungen für die 05er ergeben sich gegen Mönchengladbach, fernab aller Systemfragen, sowohl defensiv als auch an vorderster Front, wo der Gegner "in seiner Viererkette in sehr engen Abständen agiert," wie Schwarz analysiert. "Sie stellen die Passwege gerade im Zentrum gut zu, haben vorne Lars Stindl und Raffael in den Halbräumen und in Torghan Hazard auf außen einen echten Geschwindigkeitsspieler." Welche Variante Schwarz dem seinerseits gegenüber stellt, bleibt abzuwarten, hat er doch gerade auf den offensiven Flügeln verschiedene Optionen im Auge. Levin Öztunali und Jairo, dem der 05-Trainer starke Trainingsleistungen bescheinigt, bringen den Vorteil hoher Grundgeschwindkeiten mit, während Viktor Fischer und Pablo De Blasis es verstehen, sich zwischen den Räumen zu bewegen. "Das ist letztendlich eine Grundsatzfrage", lässt sich Schwarz noch nicht in die Karten blicken. Eines aber, so der Cheftrainer, sei sicher: "Nicht die Qualität entscheidet zwischen Auswärts- und Heimbilanz. Die Frage ist, wie du mit Widerständen umgehst. Da hilft uns unser Selbstbild, dass auf dem Glauben an uns selbst und unsere Fähigkeiten basiert." Die Leistung beim Remis in Wolfsburg sei der Maßstab für die Partie in Mönchengladbach. Ein Anknüpfen an diese solle die Wahrscheinlichkeit auf ein erfolgreiches Wochenende erhöhen. Und darauf, dass Schwarz mit seinen 05ern auch erstmals auswärts in der Bundesliga so richtig Grund zum Jubeln hat.