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Profis 12.11.2018 - 10:30 Uhr

Schwarz: "Wir sind auf einem guten Weg"

05er imponieren mit einer überragenden ersten halben Stunde beim SC Freiburg, schaffen mit viel Konsequenz den ersten Auswärtssieg und verbessern sich mit dem 3:1 auf Platz neun

Feiern mit den Fans: Nach dem Abpfiff gab es im Schwarzwald-Stadion jede Menge glückliche Mainzer.

In der vergangenen Saison brauchte es 23. Spieltage für den ersten Auswärtssieg. Jetzt hat der 1. FSV Mainz 05 im elften Bundesligaspiel diese Hürde überwunden. Die Mannschaft von Sandro Schwarz feierte einen 3:1-Erfolg beim SC Freiburg und verbesserte sich mit nunmehr 15 Punkten auf Platz neun der Tabelle. Ganz nebenbei sorgten die 05-Profis damit für einen prächtigen Start in die fünfte Jahreszeit. "Wir haben zumindest mal dazu beigetragen, dass die Stimmung am 11.11. gut ist. Das ist für uns auch wichtig als Mainzer", sagte der Trainer nach dem zweiten Sieg in Folge, den die rund 1500 mitgereisten Fans im Schwarzwaldstadion begeistert gefeiert hatten.

Es war vor allen Dingen die erste halbe Stunde, in der die 05er den Gegner taktisch komplett überraschten und dominierten, von einer Verlegenheit in die nächste stürzten und die Basis für den Erfolg schufen. Schwarz hatte sich für ein konsequentes Angriffspressing entschieden, das sein Team perfekt umsetzte. Jean-Philippe Mateta rechts, Jean-Paul Boëtius in der Mitte und Robin Quaison links attackierten den Freiburger Spielaufbau. Mit den hoch stehenden Außenverteidigern Daniel Brosinski und Aarón Martín ließen die 05er den Gegner kaum aus der eigen Hälfte, eroberten immer wieder die Bälle und zogen, ständig angekurbelt vom in dieser Phase überragenden Kunde Malong und dem leichtfüßigen Danny Latza, ein Offensivspiel auf, das den Gegner überforderte.

Schröder: Beste Auswärtsleistung belohnt

"Wir haben in dieser ersten Halbzeit die beste Auswärtsleistung gezeigt und uns mit zwei schönen Toren belohnt. Freiburg war sichtlich beeindruckt“, sagte Rouven Schröder. Die 05er nutzten ihre Überlegenheit mit dem frühen Führungstreffer, dem platzierten Flachschuss von Jean-Philippe Gbamin, und dem herrlichen Kopfballtor von Mateta nach Boëtius-Flanke, hätten in dieser Phase gut und gerne auch 3:0 führen können. "Wir wollten daran anknüpfen, was wir gegen Bremen über viele Phasen gezeigt haben. Wir haben in diesen ersten 30 Minuten herausragend Fußball gespielt, top verteidigt, sind sehr gut im Feld gestanden, hatten Balleroberungen und einen starken Spielaufbau. Das war überragend in allen Elementen", betonte Schwarz.

Dafür gab's Anerkennung vom Gegner. "Mainz hatte eine sehr gute Tagesform, wir waren nicht aggressiv genug, nicht sicher genug mit dem Ball. Natürlich hätten wir mit dem Druck in der zweiten Halbzeit noch das eine oder andere Tor machen können, aber wir haben das Spiel in den ersten 30 Minuten verloren gegen starke Mainzer", sagte Christian Streich. "Mainz wird noch besser werden, weil sie extrem viele gute, schnelle und talentierte Spieler geholt haben."

Der SCF-Trainer reagierte nach dem Rückstand, stellte von der Viererkette um auf ein 3-5-2 und stoppte damit die totale 05-Übermacht. Die Gastgeber zeigten im zweiten Durchgang, mit welcher Wucht sie einen Gegner bearbeiten, Torchancen herausspielen können. "Wir konnten dann nicht mehr wie vorher den Druck aufbauen auf die Kette. Diese Dominanz über 90 Minuten auszustrahlen, ist bei einem Gegner wie Freiburg auch schwierig. Trotzdem hatten wir nicht das Gefühl, dass wir total schwimmen. Wir hatten auch immer wieder gute Konteransätze. Es hätte an uns gelegen, ihnen den Zahn früher zu ziehen", so der 05-Coach.

Drittes Tor zum richtigen Zeitpunkt

So zum Beispiel in der 49. Minute, als der Freiburger Torhüter einen hohen Ball von Gbamin fallen ließ und Quaison nicht realisierte, dass ihm der Ball vor die Füße fiel und die Bahn frei war. Oder beim Überzahl-Konter über Boëtius und den eingewechselten Karim Onisiwo, genauso wie beim Konter über Onisiwo, als Latza schließlich an Alexander Schwolow scheiterte.

Der Sportclub hatte seine Chancen durch Nicolas Höfler, einen Kopfball von Robin Koch und einem Solo von Roland Sallai, schaffte aber nur das 1:2 durch Sallai. Drei Minuten später gelang Onisiwo mit großer Konsequenz die Entscheidung. "Wir haben zum richtigen Zeitpunkt das dritte Tor gemacht", sagte Schwarz. "Die Art und Weise, wie wir diese drei Punkte geholt haben, tut gut. Mit Leistung und Qualität. In der ersten Hälfte sah das nach gutem Fußball aus. Wie wir mit dem Ball agierten, nicht nur gegen den Ball, wie wir die Überzahlsituationen im Mittelfeld hatten und über außen aufgelöst haben, das war schon beeindruckend." Es fühle sich sehr gut an, sagte der 05-Trainer, "wenn du die Dinge siehst, wie wir spielen wollen, dass das greift, was wir machen. Wir sind auf einem guten Weg."