Profis 21.10.2014 - 15:17 Uhr

Sieg objektiv analysiert

Kasper Hjulmand nach 2:1 gegen Augsburg: „Wir dürfen nicht vergessen, uns zu freuen!“

Nach einem freien Montag begann für die Profis von Mainz 05 die Trainingswoche mit einer langen Einheit am Dienstagvormittag. Zunächst stand Warmlaufen und Mobilisation in der Halle auf dem Programm. Anschließend ging es auf den Platz, wo der große Kader in zwei große Gruppen aufgeteilt wurde. Zum Abschluss wurden drei Teams gebildet und im stetigen Wechsel auf zwei Tore gespielt. Das Aufbauspiel mit besonderem Augenmerk auf die Position und das Thema „Überzahl erzeugen“ war der Trainingsschwerpunkt dieser langen Einheit.

Auch mit einigen Tagen Abstand war das 2:1 vom Samstag in und um den Trainingsplatz noch Thema. Den Leistungsabfall seiner Mannschaft nach der ersten halben Stunde führt Kasper Hjulmand auf die komfortable Spielsituation (2:0-Führung) zurück. „Das war Kopfsache. Erst im Verlaufe der zweiten Halbzeit kamen die schweren Beine hinzu“, so der Däne. Bei aller Kritik stellte der 05-Coach aber auch noch einmal fest: „Es ist nicht unverdient, dass wir dieses Spiel gewonnen haben.“

Seine Mannschaft kann jedenfalls eine ganze Menge Selbstvertrauen aus dem Sieg ziehen und dennoch ist weiter Verbesserungspotenzial vorhanden. „Wir haben drei Punkte gegen einen sehr schwierigen Gegner und wir haben das Gefühl, dass wir nicht unsere beste Leistung gezeigt haben. Aber wir haben gewonnen. Das ist ein sehr gutes Gefühl“, so Hjulmand. „Wir dürfen natürlich nicht vergessen, uns zu freuen. Das ist auch wichtig im Fußball. Es gibt es auch oft genug, dass man eine gute Leistung zeigt und verliert.“ Wollen wir hoffen, dass der 05-Coach in dieser Sache nicht zu bald Recht bekommt. Verloren haben unsere Nullfünfer auch nach acht Saisonspielen in der Fußball-Bundesliga noch nicht.

Die tolle Momentaufnahme mit dem dritten Tabellenplatz hat Mainz 05 in großem Maße seiner guten Abwehrleistung zu verdanken. „Ich finde, unsere Verteidigung hat uns viele Punkte geholt“, so Hjulmand. Insbesondere die Innenverteidiger Stefan Bell und Niko Bungert haben sich hier in jüngster Vergangenheit in den Vordergrund gespielt. Für Philipp Wollscheid und Nikolce Noveski dürfte es schwer werden, dieses Duo zu verdrängen. „Die Verteidiger haben eine sehr, sehr starkes Spiel gemacht. Die ganze Mannschaft hat sehr gut verteidigt, aber auch insbesondere die beiden Innenverteidiger, die eine tolle Entwicklung gemacht haben. Wollscheid und Noveski müssen jetzt immer weiter trainieren, bereit sein. Auch Jara hat schon gute Spiele gemacht. Der Konkurrenzkampf ist groß, aber aktuell ist es schwierig, etwas zu ändern“, so Hjulmand, der genau weiß, wie schnell es im Fußballgeschäft manchmal gehen kann. Leidvoll erfahren musste das beim 2:1 gegen Augsburg Jonas Hofmann. Erst gefeierter Torschütze, dann verletzt vom Platz getragen – und am Dienstagvormittag am Knie operiert…