Sieger der Herzen

Beim Spiel Mainz 05 gegen die TSG 1899 Hoffenheim zeigten die Nullfünfer – von der ersten Minute an – großen Einsatz. Am Engagement, dem unbändigen Willen, die Negativserie in der Bundesliga zu beenden, mangelte es der Mannschaft nicht. Allerdings war ihr auch das fehlende Selbstvertrauen anzumerken, einige individuelle Fehler waren die Folge.

Die erste gefährliche Strafraumszene ergab sich nach einem Freistoß von der linken Seite. Johannes Geis flankte den Ball scharf in den Sechzehner, im Gewühl klärte die Gäste-Abwehr mit Mühe (3.). Niki Zimling wollte dann Nicolai Müller mit einem gefühlvollen Lupfer in Szene setzen. Das lange Bein von Jannik Vestergaard verhinderte in letzter Sekunde eine gute Torchance für unsere Nullfünfer (7.). Die Elf von Thomas Tuchel drückte weiter aufs Tempo. Bei einem Zweikampf mit David Abraham kam Zimling im gegnerischen Strafraum zu Fall, die Pfeife des Schiedsrichters blieb jedoch stumm (9.).

Mit einem sehenswerten Schlenzer an die Latte ließ Tarik Elyounoussi einen ersten Warnschuss ab (12.). Die Hoffenheimer waren auch anwesend, schalteten bei Mainzer Ballverlusten blitzschnell um und es wurde gefährlich. Dem 0:1 ging dann aber kein Konter voraus. Kevin Volland wurde an der Strafraumgrenze nicht am Torschuss gehindert, eine Einladung, die der Hoffenheimer Rechtsaußen sehr gerne annahm. Sein satter Schuss ins kurze Eck bedeutete die Gäste-Führung (14.).

Doch es kam noch schlimmer für unsere Nullfünfer. Der für den verletzten Anthony Modeste eingewechselte Sven Schipplock startete nach einem Mainzer Ballverlust den Gäste-Konter.  Sein tödlicher Pass fand Mitspieler Roberto Firmino. Der Brasilianer ließ Torwart Heinz Müller keine Chance, auch Stefan Bell, der das Leder von der Linie kratzen wollte, kam zu spät – 0:2 (22.).

Klar, dass die Nullfünfer nach diesem Nackenschlag nicht mit breiter Brust aufspielten. Dennoch zeigten sie weiter vollen Einsatz und erarbeiteten sich noch einige Torchancen. Zdenek Pospech legte den Ball auf Christoph Moritz zurück. Der Schuss von der Strafraumgrenze ging knapp drüber (23.). Mit einem Drehschuss scheiterte Shinji Okazaki kurz darauf an TSG-Keeper Koen Casteels (26.). Auch ein regelrechter Strahl von Geis strich übers Gästetor (40.). In der Nachspielzeit der ersten Hälfte wollten dann Eric Maxim Choupo-Moting, Okazaki und Zimling eine Flanke von Pospech gemeinsam ins Hoffenheimer Tor köpfen, was leider misslang (45.+1).

Die zweite Halbzeit begann dann mit zwei Gästechancen. Zunächst entschärfte Heinz Müller einen Kopfball von Abraham (51.), dann verpasste Volland eine Hereingabe von Schipplock im Fünfer knapp (52.). Unsere Nullfünfer knüpften an die Leistung der ersten 45 Minuten an, mit großem Einsatz sollte der Anschlusstreffer gelingen. Nach einer Ecke von Geis ergab sich eine gute Schusschance für Zimling, doch im dichten Getümmel wurde sein Schuss vom Elfmeterpunkt abgeblockt (56.).

Die Tuchel-Elf warf nicht erst mit dem Doppelwechsel – Shawn Parker und Yunus Malli für Shinji Okazaki und Niki Zimling – alles nach vorne (66.). Bei einem schnellen Konter über Choupo-Moting scheiterte Nicolai Müller im Abschluss an Casteels (69.). Es blieb die letzte torgefährliche Aktion der Nullfünfer bis zur 82. Minute …

Diesmal machten unsere Nullfünfer bei einem Konter alles richtig. Geis setzte Choupo-Moting in Szene, der den Ball im Hoffenheimer Tor unterbrachte und die Coface Arena zu neuem Leben erweckte – 1:2 (82.). Referee Wolfgang Stark machte sich dann bei den Mainzer Fans keine Freunde, die bei einer Aktion gegen Parker gerne einen Elfmeter gehabt hätten. Doch auch ohne Starks Pfiff wäre der Mainzer Ausgleich möglich gewesen, Müller schoss jedoch knapp am hinteren Pfosten vorbei (88.).

In der Nachspielzeit gab es dann noch einmal Ecke für unsere Nullfünfer. Auch Heinz Müller kam nach vorne und kam beim Eckball von Geis prompt zum Kopfball. Den umjubelten Ausgleich erzielte dann Yunus Malli nach missglückter Rettungsaktion von Andreas Beck. … und beinahe hätte Parker noch den dritten Treffer nachgelegt. Wie dem auch sei, die Nullfünfer durften heute als gefühlter Sieger den Platz verlassen und sich von den Fans für ihren unermüdlichen Einsatz feiern lassen!

1. FSV Mainz 05 – TSG 1899 Hoffenheim 2:2 (0:2)