Siegtreffer mit Abpfiff

Martin Schmidt schickte verletzungsbedingt eine erneut komplett umgestellte Elf auf den Rasen, Yunus Mall kam als Unterstützung aus dem Profikader dazu, auf der Bank saßen neben zwei Torhütern noch die drei Offensivkräfte Lewerenz, Bouziane und Garnier. Auch auf dem Platz präsentierten sich die Gastgeber gegen die im Aufwind befindlichen Pfullendorfer von Beginn an offensiv ausgerichtet. Den Gästen gelang es nur in der Anfangsphase, die wenig eingespielten Mainzer im Aufbau zu stören. Nach einigen Halbchancen wurden die Nullfünfer dann spätestens ab der 20. Minute immer wieder richtig gefährlich. Bene Saller verfehlte nach Doppelpass mit Nico Seegert um Haaresbreite das Gehäuse, nachdem Seegert zuvor nur Zentimeter fehlten (8. und 20. Minute). Ganze dreimal kam Petar Sliskovic im Strafraum an den Ball, doch der Torjäger reihte sich noch in die fehlende Konsequenz seiner Teamkameraden ein. Die mangelnde Chancenverwertung wurde den Mainzern aber nicht zum sprichwörtlichen Verhängnis, Pfullendorf, die schon früh ihren Regisseur Volina auswechseln mussten, hatten nur einen nennenswerten Torschuss, der allerdings einige Meter am Kasten von Loris Karius vorbei ging.

Nach der Pause ging es unverändert weiter, Petar Sliskovic verfehlte nach feiner Balleroberung von Felix Müller mit einem flachen Abschluss knapp. In der Folge setzten die Mainzer den gegnerischen Strafraum unter Dauerfeuer, es gab Torschüsse im Minutentakt. Keeper Demmer parierte gegen Yunus Malli aus zwei Metern, Daghfous drehte den Nachschuss nur Zentimeter um den Außenpfosten. Nachdem Sliskovic die nächste Flanke von Felix Müller über das Lattenkreuz drückte kam der SC Pfullendorf zum Konter, Battaglia scheiterte in letzter Sekunde an Damian Roßbach und Loris Karius (68. Minute). Das war es aber auch mit der Gegenwehr, die durch den Platzverweis von Daniel Hörtkorn einen zusätzlichen Dämpfer erfuhr. Mounir Bouziane, Petar Sliskovic und Steven Lewerenz fehlte noch einige Male die nötige Präzision, Martin Schmidt schickte Torwart Robin Zentner für die letzten zehn Minuten als zusätzlichen Stürmer aufs Feld. Der kam auch zu seinem Abschluss, wurde jedoch geblockt. Im Nachgang flankte Steven Lewerenz scharf vors Tor, Freund und Feind verpassten, Demmer aber ebenfalls und der Ball senkte sich ins lange Eck zum überfälligen 1:0. Schiedsrichter Alt nahm den Treffer als Schlusspunkt mit und pfiff pünktlich ab.

Trainerstimmen:

Martin Schmidt: „Dass wir das Spiel zu Null spielen, hätte ich nie geglaubt. Wir haben mit zwei Außenverteidigern innen und zwei Flügelspielern als Außenverteidigern gespielt. Den Zustand des Kaders sieht man, wenn ich einen Torhüter als Stürmer einwechsele. Es war sicher glücklich, aber insgesamt verdient, das Spiel zu gewinnen. Zu Beginn waren wir etwas zu träge und hatten zu wenig Tempo, das haben wir nach der Pause geändert, aber konnten auch da noch zu wenig mit dem Ballbesitz anfangen. Die Freude über die Null hinten ist heute fast noch größer als die über den Siegtreffer.“

Stephan Baierl: „Mein Kommentar fällt relativ kurz aus. Wir müssen nicht über Spielanteile oder die Qualitätsunterschiede zu sprechen. Ich muss meiner Mannschaft das Kompliment machen, dass sie in der ersten Halbzeit das taktische Konzept gut umgesetzt hat. Dass wir garnicht nach vorne spielen, war natürlich nicht vorgesehen. Das führt dann – ob gerecht oder ungerecht – zu einem ärgerlichen Gegentor. Wir haben zu tief gestanden und zu wenig Entlastung gebracht. Es kostet uns wieder ein individueller Fehler den Punkt, aber irgendwo entscheidet da auch die Qualität. Keine Frage, wer den Sieg verdient hat.“

1. FSV Mainz 05 U23 - SC Pfullendorf 1:0 (0:0)