Profis 24.08.2016 - 13:56 Uhr
„Silber gewonnen, nicht Gold verloren“
05 Fragen an unseren Silbermedaillengewinner Jannik Huth
Jannik Huth vertrat Mainz 05 bei den Olympischen Spielen als Ersatzmann von Timo Horn vom 1. FC Köln und verpasste den Olympiasieg nach einer Finalniederlage gegen die Gastgeber im Elfmeterschießen nur denkbar knapp. Nach seiner Rückkehr an den Bruchweg präsentierte der Torhüter sein Edelmetall am Mittwoch stolz seinen Mannschaftskollegen. Im Interview schildert er uns seine Eindrücke aus den vergangenen Wochen.
Glückwunsch zu deiner Silbermedaille. Was nimmst du persönlich mit aus den olympischen Wochen?
Huth: Es war definitiv eine geile Zeit in Brasilien, während der ich tolle neue Leute in einem super Team kennenlernen durfte. In erster Linie nehme ich für die Zukunft all die neuen Erfahrungen und natürlich die Silbermedaille mit. Trotz des knapp verpassten Turniersiegs sind wir alle mit einem positiven Gefühl nach Hause geflogen. Sven Bender hat es nach dem Finale in der Kabine hervorragend zusammengefasst: 'Wir haben nicht Gold verloren, sondern Silber gewonnen.' Ich denke, das trifft es zu 100 Prozent.
Nach deiner Nominierung sprachst du davon, dass man diese Chance nur einmal in seinem Leben als Fußballer habe. In Mainz hast du nun einen Großteil der Vorbereitung verpasst. War die Teilnahme dennoch genau die richtige Entscheidung?
Auf jeden Fall. Ich habe zwar hier die Vorbereitung verpasst, doch auch in Brasilien habe ich auch unter optimalen Bedingungen trainiert. Das Training dort wird mich in meiner Entwicklung ganz sicher auch wieder ein Stück voran bringen. Hort Hrubesch ist ein super Typ, bei dem jeder weiß woran er ist. Durch seine jahrelange Erfahrung weiß er ganz einfach, wie er mit seinen Spielern umgehen muss.
Häufig wird auf die besondere Atmosphäre rund um Olympia hingewiesen. Wie hast du das wahrgenommen?
Anfangs hat man davon nicht allzu viel mitbekommen, da wir nicht im olympischen Dorf gewohnt haben. An den letzten drei Tage durften wir das besondere Flair dann aber glücklicherweise auch erleben. Nicht zuletzt war es toll, auch Athleten aus anderen Sportarten kennenzulernen und Erfahrungen austauschen zu können.
Hattest du die Gelegenheit, dir andere Wettbewerbe anzuschauen?
Mein Wunsch im Vorfeld war es, mir ein Basketball-Spiel anzuschauen. Letztendlich wurde es dann tatsächlich das Halbfinale zwischen den USA und Spanien. Das war schon Wahnsinn, ein absolutes Highlight.
Im Sommer hast du deinen Vertrag in Mainz um vier weitere Jahre verlängert. Mit welchen Ambitionen kehrst du nun ins Mannschaftstraining zurück?
Ich möchte mich einfach präsentieren und dem Trainerteam zeigen, was ich aus der Zeit in Rio mitgenommen habe. Das heißt, ich werde angreifen und im Training alles geben.