Engagement 29.11.2017 - 17:24 Uhr
Spendenempfänger stehen fest
Spiel der Herzen 2017: Institutionen stellen sich vor
Die große Charity-Aktion des 1. FSV Mainz 05 „Spiel der Herzen“ geht zum letzten Bundesliga-Heimspiel der 05er im Jahr 2017 gegen Borussia Dortmund (12. Dezember) in ihre zehnte Auflage und feiert somit ein wunderbares Jubiläum. Auch in diesem Jahr werden Vereinsmitarbeiter gemeinsam mit dem Fan-Dachverband „Supporters Mainz“ und weiteren freiwilligen Helfern aus der Fanszene wieder fleißig 05-Motiv-Pins zu Gunsten dreier karitativer Projekte aus der Region verkaufen.
Pünktlich zum 10-jährigen Bestehen der Charity-Aktion gibt es eine Neuerung: Die 05-Motiv-Pins werden künftig ausschließlich von der „in.betrieb gGmbH“ in Mainz-Hechtsheim, eine Mainzer Werkstatt für behinderte Menschen, hergestellt. Darüber hinaus haben sich rund um Angelika Jockel einige fleißige Helferinnen zusammengetan und für das „Spiel der Herzen“ 250 rot-weiße Wollmützen handgestrickt. Diese schicken, mit Liebe von Hand gemachten Mützen gibt es beim Spiel gegen Borussia Dortmund ab 18 Uhr vor der OPEL ARENA für 25 Euro das Stück zu kaufen. Der Erlös kommt dem „Spiel der Herzen“ zugute.
Jetzt haben Vertreter aus der Fanszene und von „Mainz 05 hilft e. V.“ gemeinsam die Institutionen unter allen Bewerbern ausgewählt, die in diesem Jahr die gesammelten Spenden vom Spiel der Herzen 2017 zu gleichen Teilen erhalten werden. Nachfolgend stellen die drei Spendenempfänger sich und ihre Arbeit sowie die Projekte vor, für welche die Spendengelder verwendet werden sollen:
Integratives Förderzentrum Rhein-Main e.V.
Das IFZ Rhein-Main besteht seit 2009 und fördert, organisiert und unterstützt die Integration von Menschen mit und ohne Behinderung in ein weitgehend normales, selbstbestimmtes Leben durch den Einsatz des Pferdes in vielfältiger Form. Hier werden nicht nur Menschen, sondern auch Pferde in ihren individuellen Möglichkeiten entwickelt. Körperliche, psychische, geistige und psychosoziale Störungen und Erkrankungen können mit Hilfe des Pferdes positiv beeinflusst und heilend begleitet werden. Aus jahrzehntelanger Tätigkeit in der Hippotherapie und dem integrativen Voltigieren in Wackernheim hat sich eine gesunde Gemeinschaft gebildet, die mit großer Freude und Begeisterung Therapie und Freizeit vereinen.
„Wir finden es großartig, wie die Fanszene sich seit Jahren bei sozialen Projekten engagiert, auch in Bereichen, die mit Fußball absolut nichts zu tun haben“, sagt Franz Mohr, zweiter Vorsitzender des IFZ Rhein-Mainz e. V.
Geplantes Projekt / Verwendung der Spende:
Ein Schwerpunkt ist das Voltigieren, die Gruppe besteht aus 5 Behinderten Menschen und 4 Nichtbehinderten. Mit gezieltem Training und permanenter Übung hatte die Voltigiergruppe ihr Ziel, die Teilnahme an den Special Olympics Deutschland 2018 in Kiel qualifiziert. Die Teilnahme ist mit erheblichen Kosten verbunden. Das Team kann sich hier für die Special Olympics World 2019 in Abu Dhabi qualifizieren.
Gesellschaft für psychosoziale Einrichtungen gGmbH (gpe)
Die „gpe“ wurde 1985 gegründet. Mit dem Zweck psychisch kranke Menschen in Mainz Möglichkeiten zur beruflichen Rehabilitation zu geben und Arbeitsplätze bereitzustellen. Es wird ein Rahmen geboten, in dem persönliche Fähigkeiten so eingesetzt werden können, dass auch mit Beeinträchtigungen ein selbstbestimmtes Leben möglich ist. Das Beratungscafé ist ein Ort, an dem sich junge Leute begegnen und mit kompetenten Mitarbeitern ins Gespräch kommen können. Das Café ist offen für alle zwischen 16 und 27, die in einer schwierigen Lebenssituation stecken, die Erfahrungen mit oder Fragen zu psychischen Problemen und Erkrankungen haben. Jede Woche wird ein wechselndes Programm für die Freizeitgestaltung angeboten. Von Gesprächsrunden zu interessanten Themen der psychischen Gesundheit, entspanntes Beisammensein bis hin zu gemeinsames Kochen, Spielen, Basteln oder Sport treiben.
„Das „Spiel der der Herzen“ ist gelebte Mainzer Kultur der Hilfsbereitschaft und des Zusammenhalts. Ein Mainzer Motto ist „Gemeinsam klappt‘s“. Das spürt man im Stadion und bei vielen anderen Projekten, bei denen viele Hände zusammen Großes bewegen. Wir machen Präventionsprojekte für Mainzer Kinder und Jugendliche, auch für das 05er Klassenzimmer. Die jungen Menschen können sich bei uns ausprobieren und im Schutzraum der Gruppe erfahren, was die Hymne „You‘ll never walk alone“ im praktischen Leben bedeutet. Es ist uns eine Ehre, beim „Spiel der Herzen“ dabei zu sein“, freu sich Christopher Haas, Leiter des Beratungscafés „unplugged“.
Geplantes Projekt / Verwendung der Spende:
Durch die Einrichtung eines Seminarraums sollen mehr Präventionsprojekte für Kinder und Jugendliche durchgeführt werden. Der Caféraum soll außerdem durch eine Umgestaltung mehr Möglichkeiten für die Besucher bieten. Er soll als Schutzraum, Rückzugsmöglichkeit und als Raum für Austausch dienen. Weitere Räumlichkeiten werden für ein Workspace, an dem die Kinder und Jugendlichen konzentriert arbeiten können und für den weiteren Ausbau der aktiven Freizeitgestaltung benötigt.
Förderkreis Wendepunkt Mainz e.V.
Der Förderkreis Wendepunkt Mainz e.V. unterstützt seit seiner Gründung 1997 die Arbeit mit wohnungslosen Frauen im Wendepunkt. Zielsetzung der ehrenamtlichen Tätigkeit ist eine finanzielle und ideelle Hilfe über den Rahmen der gesetzlich geltenden Regelungen hinaus. So können einige Grundbedürfnisse und Wünsche der Frauen erfüllt werden z.B. Zuschüsse für Friseur, sportliche und kulturelle Aktivitäten, Brillen, medizinische Kosten, Monatsfahrkarten. In Notfällen ist schnelle und unbürokratische Hilfe möglich. Der Förderkreis hat bereits viel zur Verschönerung der Räumlichkeiten im Wendepunkt beigetragen. Ein gepflegtes Wohnumfeld vermittelt den Bewohnerinnen Wertschätzung und erleichtert den Start in ein neues Leben.
„Es ist großartig, dass der Verein „Mainz 05 Hilft e.V.“ die nicht so gut gestellten Frauen, Mütter mit Kindern und den Wendepunkt mit seinen Hilfeangeboten für wohnungslose Frauen nicht vergisst. Durch die Aktion werden tausende Fußballfans darauf aufmerksam gemacht, dass es Armut vor der eigenen Haustür gibt. Es entsteht eine solidarische Brücke zwischen denen, die am Rand stehen und denen, die etwas zu geben haben. Diese Wertschätzung hilft die problematische Vergangenheit hinter sich zu lassen und ein neues Leben aufzubauen. Wir unterstützen sie gerne dabei, unter Anderem, indem wir die Räume und die Abläufe im Wendepunkt so gestalten, dass sich die Bewohnerinnen wohl und angenommen fühlen können. Um der Neugestaltung von Räumlichkeiten in Angriff nehmen zu können, haben wir unsere Wunschliste beim „Spiel der Herzen“ eingereicht“, so Helga Oepen, Leiterin Wendepunkt.
Geplantes Projekt / Verwendung der Spende:
Die weitere Verschönerung der Einrichtung ist ein besonders wichtiges Thema. Die Frauen sind meist gesundheitlich und psychisch schwer belastet, sodass es besonders wichtig ist, dass der Wendepunkt sie freundlich empfängt. Es wurde bereits viel an der Verschönerung gearbeitet, aber es gibt auch noch viele nicht so schöne Räume. Durch die Spende sollen auch diese Räume ansprechend aussehen. Die Ausstattung in den Wohngruppen soll verbessert werden und den Bewohnerinnen wieder mehr Wohnqualität geboten werden.