Mainz 05 hilft e.V. 09.12.2014 - 16:26 Uhr
Spendenempfänger stellen sich vor
Spiel der Herzen: Empfänger gefunden
Die Spendenempfänger für das Spiel der Herzen 2014 im Rahmen des Heimspiels der 05er gegen den FC Bayern München am Freitag, 19. Dezember sind gefunden worden: Der „Mainzer Flüchtlingsrat“, die Einrichtung „Kids ahead e. V.“ sowie die evangelische Wohnungslosenhilfe Mainz, im speziellen ihre psychosoziale Beratungsstelle, werden die bei der karitativen Aktion des 1. FSV Mainz 05 und seinen Fans eingenommenen Spendengelder zu gleichen Teilen erhalten.
Die drei Einrichtungen hatten sich auf den Aufruf zur Suche von Spendenempfängern gemeldet und sind von einer Jury aus Vertretern von Fans und Mitgliedern von Mainz 05 hilft e. V. nun aus allen Bewerbern ausgewählt worden. In ihnen wird eine große Vielfalt von Bedürftigen jeden Alters in Mainz und der Umgebung abgebildet – ein wichtiges Anliegen der Organisatoren des Spiels der Herzen.
„Mainzer Flüchtlingsrat“
In der Bretzenheimerstraße 19 in Mainz befindet sich nun bereits seit vielen Jahren eine Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge. In dieser Unterkunft leben Menschen, die aus verschiedensten Ländern der Welt kommen, in abgeschlossenen Wohneinheiten und auf knappen Räumlichkeiten teilweise schon viele Jahre zusammen. Für die Kinder und Jugendlichen ist die Möglichkeit im Freien zu spielen oder anderen sozialen Aktivitäten nachzugehen zwar räumlich gegeben, aber durch die Abnutzung und den Verschleiß ist diese Möglichkeit wegen großer Verletzungsgefahr sehr eingeschränkt. Um dies schnellstmöglich zu ändern, haben sich Mainz 05 hilft e. V., die Stadt Mainz, die Wohnbau, die Malteser, Ehrenamtliche und die Vermieterin zusammengetan.
Neben der jährlichen Wartung des neuerbauten Spielplatzes, werden Sandkästen, eine Zweierwippe, Zweierschaukel und eine Rundbank neu angeschafft. Darüber hinaus muss eine komplette Aufbereitung des Geländes vorangehen, um den Spielplatz sicher erbauen zu können. Die Möglichkeit ohne Barrieren und Verletzungsgefahr im Freien zu spielen, kann den Kindern helfen das Erlebte zu verarbeiten.
„Die Aktion ist ein Zeichen von Solidarität, Anerkennung und Wertschätzung und bietet gleichzeitig Chancen und Möglichkeiten für die Kinder und Jugendlichen, die sich in Zukunft in einer aktiven Form ausdrücken können. Wir bedanken uns bei allen Beteiligten für die Realisierung dieses Projekts, wodurch Toleranz und Verständnis gegenüber diesen jungen Menschen zum Ausdruck gebracht werden“, sagt Behrouz Asadi von den Malteser-Werken.
„kids ahead e.V.“
In der Kinder- und Jugendpsychiatrie Mainz werden Kinder und Jugendliche mit speziell auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenen therapeutischen Konzepten behandelt. Die Kinder und Jugendliche befinden sich in teil- oder stationärer Behandlung. Da die Zusammenarbeit mit Eltern und Sorgeberechtigten entscheidend für den Therapieerfolg ist, wird auch mit den Eltern gearbeitet. Dies beinhaltet unter anderem auch Elterntraining, bei dem problemspezifische Themen aus dem Familiensetting bearbeitet werden. Für die Bearbeitung der Familienthemen stehen diverse Methoden zur Verfügung. Eine sehr wirkungsvolle Methode im Rahmen des Elterntrainings ist die Arbeit im Klettergarten.
Leider besitzt die Kinder- und Jugendpsychiatrie Mainz bislang keinen Klettergarten und kann diese sehr wirkungsvolle Methode nicht vor Ort anbieten. Bislang nehmen die Klettergartentrainer gemeinsam mit den Eltern den Weg nach Alzey auf sich, was jedoch viele zeitliche Ressourcen raubt. Mit einem Klettergarten vor Ort könnte das Angebot ausgeweitet werden und mehr wirkungsvolle Trainingseinheiten erfolgen. Der Klettergarten kann ebenfalls erfolgreich im therapeutischen Rahmen eingesetzt werden. Hierbei kann die Methode wirkungsvoll bei diversen psychischen Erkrankungen eingesetzt werden, wie z. B. bei Angstpatienten. Aber auch als Freizeitangebot ohne zusätzliche Kosten für die Patienten, welche teilweise aus finanziell schwachen Familien stammen, kann der Klettergarten genutzt werden.
„Wir freuen uns riesig über das Interesse an unserem Klettergarten-Projekt und die großzügige Spende der Mainz-05-Fans! Vielen Dank sagt kids ahead e. V. auch im Namen aller Kinder und Jugendlicher, die von den Spenden profitieren dürfen“, so Daniel Kleis von kids ahead e.V.
Evangelische Wohnungslosenhilfe Mainz, psychosoziale Beratungsstelle
Keine Wohnung zu haben oder in sehr unsicheren Wohnsituationen zu leben, ist sicherlich die stärkste Ausprägung von Armut. Und sie nimmt in erschreckendem Maße zu. Die evangelische Wohnungslosenhilfe befindet sich in der Wallstraße in Mainz und bietet Menschen in Not unbürokratische Überlebenshilfe an. Das Frühstücksangebot, die Nutzung der Kleiderkammer und die Beratung sind für die Hilfesuchenden kostenlos und an keine Bedingungen geknüpft. An den Öffnungszeiten (Montag - Freitag) nutzen durchschnittlich 43 Personen das Angebot. Damit die Wohnungslosen sich hier auch weiterhin wohl fühlen, sollen neue Tische und Stühle für den Aufenthaltsraum angeschafft werden sowie Materialen für die Hobbygruppen. Neben der Versorgung der Grundbedürfnisse ist es ein besonderes Anliegen, den Menschen einen Ort der Erholung und Wertschätzung zu bieten.
Den Alltag durch besondere Angebote aufzufrischen, ist für diese Menschen wichtig, da sie so auch die Möglichkeit haben am kulturellen Leben teilhaben zu können. Besuche im Theater, Museum, Besuch im Frankfurter Zoo, im Klettergarten und andere sportliche Aktivitäten sollen angeboten werden. Die Erfahrungen ist, dass wohnungslose Menschen ein hohes Bedürfnis nach schönen Veranstaltungen und Abwechslungen haben und sie lange davon Kraft schöpfen.
„Ich freue mich sehr, dass wir für das Spiel der Herzen als Spendenempfänger ausgewählt wurden und damit ein Zeichen der Solidarität für wohnungslose Menschen gesetzt wird. Ich bedanke mich bei allen Vereinsmitarbeitern, dem Fan-Dachverband Supporters und allen freiwillig engagierten Unterstützer der Aktion. Ich wünsche allen Fans von Mainz 05 ein spannendes „Spiel der Herzen“ und unserer Mannschaft natürlich den Gewinn der drei Punkte“, sagt Tanja Scherer, Bereichsleitung der psychosozialen Beratungsstelle.