Profis 01.07.2018 - 12:00 Uhr
Spielfreude, Athletik und viel Bereitschaft
05er mit überzeugendem Testspielauftakt beim 12:0 in Schifferstadt - Gbamin gelingt Tor aus 60 Metern
Ein Dutzend erzielter Tore zum Auftakt der Testspielserie im Sommer gehören normalerweise nicht zum Standardrepertoire der Fußballprofis des 1. FSV Mainz. Vor vier Jahren gab's mal 13 Treffer beim SV Guntersblum, im Jahr davor an selbiger Stelle sogar 16, ansonsten jedoch sind zweistellige Ergebnisse generell eher die Ausnahme. Große Rückschlüsse auf die Stärke des Kaders bietet ein solcher 12:0-Sieg beim Landesligisten Phönix Schifferstadt eher nicht, doch der erste Auftritt zeugte vom Willen aller 05er, Vollgas zu geben in dieser Vorbereitung. "Für mich war wichtig, nach dieser sehr intensiven ersten Trainingswoche die Spielfreude der Mannschaft zu sehen und die Bereitschaft, keinen Millimeter nachzulassen. Alles gut", sagte Sandro Schwarz nach der Partie beim Kooperationspartner zufrieden.
Sie brauchten einen Anlauf von mehr als 20 Minuten, um die Spielfreude mit schnellen Angriffen in Tore umzusetzen. Und Robin Zentner im 05-Kasten musste seine Mannschaft in der Anfangsphase nach einem Konter sogar vor dem Rückstand bewahren, ehe die Angriffsmaschinerie wie geschmiert lief. Levin Öztunali und der auffällige Leandro Barreiro scheiterten im Abschluss. Anthony Ujah vergab sogar drei gute Torchancen, bevor der Stürmer mit einem feinen Abschluss seinen Treffer zu diesem Spiel beitrug.
Es geht um die Quote
"Es geht auch in solchen Spielen und egal, welche Klasse und Ligazugehörigkeit der Gegner hat, für die Offensivspieler immer darum, eine Quote hinzukriegen", sagte der 05-Trainer. "Kleine Schritte machen, Selbstvertrauen holen. Das haben wir sehr gut gemacht, haben viele sehr gute Angriffe gefahren. Wir wissen, dass solche Spiele auch zäh werden können und man sich ein schlechtes Gefühl holen kann. Das haben wir nicht gemacht." Schwarz war am Ende sehr zufrieden mit der Konzentration und Körperspannung seiner Profis, mit der Passschärfe im Angriff und den Abschlüssen, die viele sehr schön herausgespielte Treffer produzierten.
Das 6:0 (Hier geht's direkt zum Traumtor) kurz vor der Pause war nicht herausgespielt, hatte jedoch das Zeug zum „Tor des Monats“. Jean-Philippe Gbamin hielt zehn Meter hinter der Mittellinie einfach mal drauf, weil der Franzose sah, dass der gegnerische Torwart zu weit aufgerückt war und zirkelte den Ball ins Tor. Eine Aktion, wie im vergangenen November im Bundesliga-Auswärtsspiel in Freiburg. Damals hatte Gbamin aus ähnlicher Entfernung die Latte getroffen, Kenan Kodro den Abpraller dem perplexen Torhüter in die Hände geköpft, was die 05er einen möglichen Punktgewinn kostete. "Wir spielen im Training gar nicht auf so großen Feldern, dass er das üben könnte", sagte Schwarz. "Jean hat aber einen guten Fuß, was diese Flugbälle angeht."
Guter Einstand
Gefallen hat dem 05-Coach auch der Einstand von Neuzugang Phillipp Mwene, der auf der rechten Seite mit Dynamik und Spielwitz für Betrieb sorgte. Und auch die Youngster benötigten keinerlei Anpassungszeit im Team. "Sie haben das schon im Training angedeutet, gehen mit sehr viel Selbstvertrauen an die Sache ran. Sie fügen sich bestens ein und machen es wirklich sehr gut. Es ist wichtig, sie nicht zu überladen, sie mit vernünftiger Belastungssteuerung behutsam aufzubauen", betonte der Trainer. Barreiro überzeugte im zentralen Mittelfeld mit technisch gutem, ideenreichen, vorwärts gerichteten Aufbau-Spiel und erzielte den Treffer zum 2:0. Jonathan Burkhardt zeigte seine Stürmerqualitäten nach der Pause, erzielte das 7:0 und bewies in weiteren Szenen seine Ruhe am Ball bei Strafraumaktionen. Ahmet Gürleyen hatte als Innenverteidiger weniger zu tun. "Es tut dann trotzdem weh in dem einen oder anderen Zweikampf, in den er gehen muss", so Schwarz. Auch Justin Petermann aus der U23, der den 05-Kader in Schifferstadt komplettierte, machte seine Sache gut. Auffällig war zudem die Vorstellung von Robin Quaison, der in der zweiten Hälfte drei Tore schoss und immer wieder mit Dribblings und Vorbereitungen für Gefahr sorgte.
In Schifferstadt wirkte sich aus, dass in der ersten Trainingswoche neben den fußballerischen Inhalten die Athletik im Vordergrund gestanden hatte. "Wir haben da sehr viel gemacht, hatten drei Athletikeinheiten plus zusätzliche Läufe nach den Trainingseinheiten. Da sind wir schon auf einem sehr guten Niveau. Wir wollen uns aber auch darüber definieren", so der Trainer abschließend.