Profis 02.10.2020 - 23:40 Uhr

"Es gibt keine Alibis mehr"

05-Stimmen nach der Niederlage von Berlin

Entscheidende Momente verschlafen, nach vorne keine Durchschlagskraft entwickelt, deutlich verloren: Über den verdienten Sieger im Duell Union Berlin gegen Mainz 05 gab es an diesem Freitagabend keine zwei Meinungen nach dem Schlusspfiff. Während der Kapitän von einem erneut "gebrauchten Tag" sprach, richtete der Torhüter vor der anstehenden Länderspielpause einen Appell an die Teamkollegen: "Wir müssen sehr sehr viel arbeiten, uns verbessern wollen, weil wir uns verbessern müssen", so Robin Zentner.

Rouven Schröder: Wir sind natürlich brutal enttäuscht, hatten uns in dieser Woche gut vorbereitet und ein gutes Gefühl. Man merkt, was so ein einfacher Rückstand mit der Mannschaft macht, sie ist nicht gefestigt und wir machen individuell zu viele Fehler. Bis zur Pause war es einigermaßen ausgeglichen, aber nach vorne haben wir es zu kompliziert gemacht. In der Pause haben wir besprochen, dass mit einer guten Aktion wieder alles drin ist. Dann fiel das zweite Gegentor. Wir sind individuell zu fehlerbehaftet und so kannst du kein Bundesliga-Spiel gewinnen. Wir müssen uns ganz klar steigern, als Gruppe und individuell. In der Länderspielpause muss es darum gehen, uns Selbstvertrauen wieder zu holen. Klar ist aber auch: Es gibt keine Alibis mehr. Wenn man die ersten drei Spiele verliert, hat man mehr falsch als richtig gemacht."

Jan-Moritz Lichte: Erst einmal Glückwunsch an Union Berlin. Wir haben uns viel vorgenommen, aber mit dem 0:1, über solche Situationen hatten wir im Vorfeld gesprochen, gemerkt, dass das in so einem Spiel relativ schnell wieder verloren gehen kann. Wir haben entscheidende Moment in unserem Sechzehner nie für uns entscheiden können. Die Höhe des Sieges war insofern auch verdient. Wir müssen selbstkritisch sein und die Zeit in der Länderspielpause nutzen. Es geht nur um das, was auf dem Platz passiert.

Danny Latza: Wir standen eigentlich sehr gut zu Beginn und haben versucht, Fußball zu spielen. Dennoch hatten wir wenig Ertrag nach vorne und fast keine Torchancen. Die ersten beiden Gegentore waren viel zu billig, da müssen wir konsequenter verteidigen. Union hatte etwas mehr vom Spiel und trotzdem wusste man nicht, warum es auf einmal 3:0 steht. Wir hatten zu viele Fehlpässe, haben unnötig und viel zu einfach verloren. Es war wieder ein gebrauchter Tag.

Robin Zentner: Wir haben auf jeden Fall verdient verloren, weil wir die schlechtere Mannschaft waren. Die Gegentore haben wir viel zu schlecht verteidigt und vorne sehr unsauber gespielt. Die ersten Kontakte waren meistens schlecht, so kamen wir zu keinen Chancen. In solchen Spielen muss man dann hinten wenigstens so gut stehen, dass der Gegner sich auch an uns die Zähne ausbeißt. Wir müssen sehr sehr viel arbeiten, uns verbessern wollen, weil wir uns verbessern müssen, um gegen Mannschaften wie Union Berlin zu gewinnen. Das muss unser Anspruch sein, das schaffen wir im Moment nicht.