U9 29.04.2020 - 18:30 Uhr
Freestyle und brasilianische Runde
"Kreativ zu sein schadet nie": Wie U9-Coach Pascal Stolarczyk in den sozialen Medien mit seinen Videos begeistert und zum Nachmachen animiert
Besondere Umstände erfordern kreative Maßnahmen. Dachte sich auch Pascal Stolarczyk, zusammen mit Dennis Kirn Teil des Trainerteams der jüngsten Mainzer Nachwuchsmannschaft U9, der mit seinen selbst erstellten Übungsvideos in den sozialen Medien der 05ER nicht nur die Spieler seines Teams begeistert und zum Nachahmen animiert.
"Wie so oft kommen die besten Ideen meist spontan", sagt Stolarczyk, in seiner ersten Saison als Trainer im Nachwuchsleistungszentrum von Mainz 05 beschäftigt. "Die aktuellen Zeiten sind für alle von uns verrückt und weit weg von der Normalität, aber ich versuche, das Beste daraus zu machen."
Gesagt, getan: Nachdem der 25-Jährige die ein oder andere Challenge in den sozialen Medien mit Klopapierrollen gesehen hatte, schnappte er sich einen Ball, sein Mobiltelefon und nahm vor der Garage seines Wohnhauses das erste Video auf. "Ich dachte ich mir, dass ich die Jungs damit noch ein bisschen begeistern kann. Mit dem einfachen Hochhalten des Balles fing es an. Danach kamen immer weitere Ideen dazu, auch mit der ein oder anderen Überraschung." Anspruchsvolle Übungen für das Ballgefühl, Beinarbeit und Koordination, Kick-Up-Varianten oder die 'Brasilianische Runde', bei der der Ball vom Fuß über das Knie, die Schulter und den Kopf von der einen zur anderen Seite des Körpers befördert wird: Stolarczyk gehen die Ideen nicht aus.
Positives Feedback motiviert
Dementsprechend fiel auch das Feedback seiner Spieler und der User in den sozialen Medien positiv aus. "Von Emojis bis hin zu der Frage, ob ich nochmal selbst als Spieler auf den Platz zurückkehren möchte, war alles mit dabei." Über 30.000 Mal wurden seine Videos auf den Instagram- und Facebookseiten des Nachwuchsleistungszentrums mittlerweile angesehen. "Das Fazit für mich: Weitermachen und Vollgas geben", so Stolarczyk.
Und das vor allem in Zusammenarbeit mit Trainerkollege Kirn für seine Jungs von der U9. "Wir versuchen in längeren Videos, Trainingseinheiten zu transportieren, die die Jungs mit ihren Eltern, Geschwistern oder auch allein absolvieren können. Außerdem stehen wir mit unseren Spielern und deren Familien in Kontakt, zum Beispiel über Whatsapp und versuchen die Jungs in Videokonferenzen regelmäßig zu Gesicht zu bekommen. Wir machen dann gemeinsame Trainingseinheiten oder erzählen mit ihnen über das Leben in Zeiten von Corona und alles, was sie bewegt", sagt Stolarczyk.
Ihm persönlich gehe es gut. Er versuche, trotz der schwierigen Situation optimistisch in die Zukunft zu blicken. "Kreativ zu sein schadet im Leben eigentlich nie. Vor allem auch im Sport, beziehungsweise im Fußball, sehe ich sie aus meiner Perspektive als Trainer sehr gerne. Die aktuelle Zeit bietet Möglichkeiten, dass ein oder andere zu reflektieren und basierend darauf, die weitere Zukunft zu gestalten", so Stolarczyk.