Profis 02.08.2018 - 18:00 Uhr

Strukturen in fünf Zonen

Der 05-Trainer hat alle Bundesliga-Tore der vergangenen Saison analysiert und setzt die Erkenntnisse daraus im Trainingslager um

Jean-Philippe Mateta ist heiß auf Tore.

Rafting im benachbarten Zillertal, später ein gemeinsamer Abend mit den angereisten Fans im Mannschaftshotel in Bad Häring: Die Profis des 1. FSV Mainz 05 haben den Regenerationstag im Tiroler Trainingslager vielfältig genutzt. "Es war ein runder Tag auch mit der gelungenen Fan-Veranstaltung", sagte Sandro Schwarz. "Für uns war das sehr wichtig. Wer uns gesehen hat im Trainingslager, der konnte die Nähe spüren, die wir haben. Auch den Spielern hat man angemerkt, dass es für sie kein Dienst nach Vorschrift ist, sondern dass man sich gerne hinsetzt und sich mit den Menschen unterhält. Das ist ein wichtiger Aspekt, um den Leuten nach unserem schwierigen Jahr zu zeigen, dass wir nicht nur von Nähe sprechen, sondern sie auch praktizieren. Was das betrifft, kann ich jetzt schon ein positives Fazit für dieses Trainingslager ziehen."

Und auch die Tour auf der Ziller, eine Art Teambuilding-Maßnahme, fand großen Anklang. "Es ist mal eine andere Atmosphäre, Spaß zu haben auf dem Wasser, die eine oder andere Challenge zu absolvieren. Eine runde Sache mit guter Stimmung und einer guten Kommunikation in der Truppe", sagte der 05-Trainer. Am Donnerstagvormittag bat Schwarz seinen Kader, in dem einige angeschlagene Spieler wie Jean-Philippe Gbamin, Leandro Barreiro, Jonathan Burkardt,  Phillipp Mwene pausierten oder individuell trainierten, wieder auf den Trainingsrasen. 

Jeder muss wissen, wo er hin muss

Im Gegensatz zu den bisherigen Einheiten allerdings mit deutlich reduzierter Intensität. Im Hinblick auf den OPEL CUP am Sonntag in der Arena in Mainz mit den Spielen gegen Athletic Bilbao und AC Florenz hat der Coach die Belastung heruntergefahren. Dafür allerdings setzte der 39-Jährige neue, ungewöhnliche Schwerpunkte. "Wir haben uns alle Flügelangriffe, aus denen Tore gefallen sind, im Video angesehen, alle Bundesliga-Tore, die in der Saison 17/18 über die Flügel entstanden sind, studiert", berichtete der 39-Jährige. "In der Analyse haben wir herausgearbeitet, wo die Bälle hinkommen müssen, um Tore erzielen zu können." Fürs eigene Offensivspiel haben die 05er dabei fünf Zonen festgelegt, in denen die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass da die Bälle hinein gespielt werden müssen, um zu vollstrecken. "Wir haben eine ausführliche Video-Sitzung dazu abgehalten und das Ganze nun auf dem Platz trainiert. Damit jeder genau weiß, da muss der Ball hin, und da muss der Spieler sein. Wir haben uns gewisse Strafraum-Prinzipien auf die Fahnen geschrieben, Strafraum-Prinzipien nach Flanken, um sowohl in der Raumbesetzung, als auch da, wo die Bälle hinzukommen haben, mit klaren Strukturen arbeiten", erklärte Schwarz. "Das hat im Training schon ganz gut ausgeschaut mit Flanken, Rückpässen, aber auch im Torabschluss. Da wird am Ende das Ergebnis gemacht und deshalb muss jeder im Team wissen, wo er hin muss."

Mit mehr Frische in den OPEL CUP

Am Nachmittag stand ein Athletik-Programm auf dem Dienstplan der Profis. Am Freitagnachmittag folgt die nächste, dann wieder kernigere Übungseinheit auf dem Rasen. Arbeit gegen den Ball, basierend auf den Erkenntnissen aus dem Testspiel gegen West Ham United, mit einer dann wieder vollständigeren Trainingsgruppe. Das Ziel in den kommenden Tagen ist, die Müdigkeit nach und nach aus den Knochen herauszukriegen und im OPEL CUP frischer als bisher aufzulaufen. "Es wird noch keine komplette Frische da sein, aber es geht schon in diese Richtung. Wir steuern die Trainingseinheiten entsprechend und fahren die Umfänge herunter. Heute haben wir nur die Abschlüsse geübt. Vor einer Woche hätten wir noch die notwendigen Spielformen drauf gesetzt", sagte der Trainer.