Spielbericht 14.12.2021 - 00:00 Uhr
Stürmische 05ER schlagen Hertha BSC hochverdient
Der 1. FSV Mainz 05 hat sein letztes Heimspiel des Jahres in der MEWA ARENA gegen Hertha BSC am Dienstagabend hochverdient für sich entschieden. Beim zu keinem Zeitpunkt gefährdeten 4:0 (2:0)-Erfolg gegen den Hauptstadtklub hatten Jae-sung Lee und Alexander Hack bereits im ersten Spielabschnitt vorgelegt. Nach der Pause machten die Hausherren genau da weiter, wo sie im ersten Durchgang aufgehört hatten - Silvan Widmer und Jean-Paul Boëtius schraubten das Ergebnis schließlich weiter in die Höhe und sorgten für vorweihnachtliche Euphorie auf den Rängen.
Nach der knappen 1:2-Niederlage beim FC Bayern München vor drei Tagen sah 05-Cheftrainer Bo Svensson keinen Grund, seine Startaufstellung zu verändern und schickte die gleiche Elf wie gegen den Rekordmeister auf den Rasen.
05ER beginnen druckvoll
Im gewohnten 3-5-2-System begannen die Hausherren die Partie und avancierten schnell zum spielbestimmenden Team. Die Gäste aus Berlin fokussierten sich zunächst auf die eigene defensive Stabilität, attackierten die 05ER dicht gestaffelt ab der Mittellinie, konnten sich in der Anfangsviertelstunde aber nur selten dem Mainzer Dauerdruck entziehen. Vor beiden Toren blieb es zunächst aber bei Torannäherungen: Anton Stach (7.) und Jae-sung Lee (13.) probierten es mit Distanzschüssen, die ihr Ziel aber genauso verfehlten, wie auf der Gegenseite Stevan Jovetićs Versuch ans Außennetz (14.).
Doch die Rheinhessen blieben in der Folge dran, präsentierten sich weiter bissig in den Zweikämpfen, gönnten den Berlinern kaum Verschnaufpausen und belohnten sich schließlich für eine engagierte Anfangsphase. Kapitän Moussa Niakhaté fand mit einer Hereingabe vom linken Flügel Silvan Widmer am zweiten Pfosten, der clever auf den im Zentrum lauernden Lee ablegte. Der Südkoreaner hatte leichtes Spiel und nickte den Ball zum 1:0 ins Tor (19.).
Hack erhöht vor der Pause
Auch mit der Führung im Rücken blieben die 05ER tonangebend und erarbeiteten sich in der Folge die nächsten Möglichkeiten. Nach einem abgeblockten Ball versuchte es zunächst Widmer aus aussichtsreicher Position (23.), sieben Minuten später bekam Karim Onisiwo nach einer gelungenen Flanke von Stefan Bell nicht genügend Druck auf den Ball (30.). Von den Gästen war in dieser Phase des Spiels kaum etwas zu sehen, sodass Hertha-Trainer Tayfun Korkut früh reagierte und einen Stürmerwechsel vornahm. Davie Selke ersetzt Jovetić nach etwas mehr als einer halben Stunde.
Nur fünf Minuten nach seiner Einwechslung hatte der 26-Jährige auch prompt die bis dato größte Möglichkeit der Gäste: Ishak Belfodil flankte den Ball in den Mainzer Strafraum, doch Selkes Kopfball segelte knapp über das Tor der Mainzer, die ihrerseits kurz vor der Pause nachlegten. Eine Flanke von Widmer gelangte zu Innenverteidiger Hack, der sich am Strafraumrand ein Herz nahm und ins lange Eck verwandelte (41.). Mit der Mainzer 2:0-Führung ging es schließlich in die Katakomben.
05ER stürmen weiter
Zu Beginn der zweiten Halbzeit nahmen die Gäste zwei Wechsel vor: Kevin-Prince Boateng und Marco Richter sollten Schwung in die Berliner Offensivbemühungen bringen - der nächste Treffer war jedoch wiederum den Mainzern vorbehalten. Áarón kam auf dem linken Flügel an den Ball und zirkelte den Ball ins Zentrum, Rechtsverteidiger Widmer köpfte den aufsetzenden Ball schließlich überlegt ins rechte Eck - 3:0 (49.).
Im Anschluss ging es weiter nur in eine Richtung: Leandro Barreiros Distanzschuss landete in Schwolows Armen (52.), Onisiwo verpasste nach Hereingabe des umtriebigen Widmer nur knapp (54.) und Áaróns Freistoß landete nur am Außennetz (59.). Kurz darauf nahm FSV-Cheftrainer Svensson seine ersten Wechsel vor: Marcus Ingvartsen und Jean-Paul Boëtius ersetzten die auffälligen Onisiwo und Lee (63.).
Joker setzen den Schlusspunkt
Defensiv ließen die Gastgeber auch nach dem Seitenwechsel nichts zu, die Hauptstädter fanden gegen das Manzer Gegenpressing weiter kein Mittel, während sich die 05ER Chance um Chance erspielten. Der eingewechselte Ingvartsen (67.) und Áarón (73.) scheiterten zunächst noch, zehn Minuten vor Schluss sorgte eine Co-Poduktion zweier Einwechselspieler dann für die endgültige Vorentscheidung.
Paul Nebel hatte Boëtius glänzend freigespielt, der Niederländer verwandelte trocken ins lange Eck zum auch in der Höhe nicht unverdienten 4:0 aus Sicht der Mainzer (80.) - für Boëtius war es der erste Saisontreffer, für Eigengewächs Nebel der erste Bundesliga-Assist.
Mit dem siebten Saisonsieg haben die 05ER nach 16 Bundesliga-Spieltagen nun 24 Zähler auf dem Punktekonto. Bereits in vier Tagen steht für den FSV am Samstagnachmittag (15.30 Uhr/live auf Sky & 05ER.fm) der Bundesliga-Jahresabschluss an. Dann geht es auswärts im Rhein-Main-Duell gegen Eintracht Frankfurt.