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Spielbericht 16.04.2022 - 00:00 Uhr

Nach der Pause am Drücker: FSV verpasst 10. Heimsieg

Torloses Remis in der MEWA ARENA: In einer lange chancenarmen Partie erarbeiten sich die Mainzer nach der Pause ein klares Chancenplus, lassen es aber an Präzision vermissen.

Nach einem überschaubarem Auftritt vor der Pause und trotz einer klaren Leistungssteigerung nach Wiederbeginn musste sich der 1. FSV Mainz 05 am Samstagnachmittag gegen den VfB Stuttgart mit einem torlosen Remis begnügen. Die abstiegsbedrohten Schwaben, die sich in Durchgang eins ein leichtes Übergewicht erspielt hatten, fanden nach der Pause kaum noch statt, und durften sich nach 90 Minuten über einen glücklichen Punktgewinn im Kampf um den Klassenerhalt freuen. Für die 05ER war es das erste 0:0 seit der Punkteteilung mit dem SC Freiburg im September 2021.

Zwei Veränderungen hatte der Cheftrainer gegenüber der Niederlage in Köln vornehmen müssen: Den gesperrten Aarón (5. Gelbe) ersetzte am Ostersamstag Anderson Lucoqui positionsgetreu, während der am Sprunggelenk verletzte Alexander Hack durch Eigengewächs Niklas Tauer vertreten wurde. Insgesamt waren ganze neun der 20 Mainzer im Kader Eigengewächse aus dem Nachwuchsleistungszentrum am Bruchweg.

Viel Leerlauf in Hälfte eins

Im Duell mit den abstiegsbedrohten Schwaben war die Anfangsphase von viel Hektik und Ungenauigkeiten geprägt: Vor beiden Toren tat sich bei frühlingshaften Bedingungen in der MEWA ARENA so zunächst wenig bis gar nichts. Der Stuttgarter Torjäger Sasa Kalajdzic verpasste eine Hereingabe von Borna Sosa nur knapp, wirklich zwingend war jedoch auch diese Aktion nicht. So blieben beide Torhüter - sowohl Robin Zentner als auch Flo Müller auf Seiten des VfB waren einst im NLZ des FSV ausgebildet worden - in den ersten 20 Minuten beschäftigungslos. Null zu eins Torschüsse waren zu diesem Zeitpunkt ein durchaus aussagekräftiges Zeugnis aus der Statistik-Datenbank. Während die Gäste wie erwartet einen spielerischen Ansatz verfolgten, ohne dadurch Durchschlagskraft zu erzeugen, warteten die 05ER ab, verpassten es aber ihrerseits ebenso in die gefährlichen Zonen vorzudringen.

Und so blieb es eine zähe Angelegenheit in diesem umkämpften Duell, in dem offensive Ausrufezeichen auch nach einer guten halben Stunde weiter auf sich warten ließen. Die erste und einzige Gelegenheit der ersten 45 Minuten sollte schließlich in Minute 40 Orel Mangala haben, der den glänzend reagierenden Robin Zentner mit einem Schuss von der Strafraumgrenze prüfte. Mit einem dem Spielverlauf entsprechenden torlosen Remis gings es wenig später auch in die Pause.

VfB verpasst Führung, dann übernimmt der FSV

Der zweite Durchgang begann dann nach weniger als 60 Sekunden mit einer Großchance für die Gäste: Chris Führich bediente Tiago Tomas, der aus zehn Metern an Zentner scheiterte (46.). Der FSV fand offensiv auch im Anschluss noch nicht so recht ins Spiel und hatte Glück, dass die Schwaben auch aus der nächsten Gelegenheit kein Kapital schlagen konnten, die ein Missverständnis in der Mainzer Defensive ermöglicht hatte: Bei einem langen Ball kam Zentner ohne Not aus dem Tor, erwischte zwar den Ball, aber auch den zur Klärung bereiten Bell, so dass das Leder vor den Füßen von Führich landete, der das verwaiste Ziel aus 30 Metern allerdings verfehlte (51.). Vier Minuten später dann die erste 05-Gelegenheit, die es aber in sich haben sollte: Silvan Widmer brachte einen Eckstoß von rechts ins Zentrum, wo Dominik Kohr per Kopf zum Abschluss kam und am Innenpfosten scheiterte - Müller sicherte sich das Leder gerade noch vor dem Überschreiten der Torlinie (55.). Wiederum nur eine Minute später kam Stach zum Abschluss, verzog jedoch deutlich (56.). Der Beginn dieses zweiten Durchgangs war in Sachen Torgefahr schon zu diesem Zeitpunkt um Welten sehenswerter als die gesamten ersten 45 Minuten. 

Nach einer guten Stunde reagierten auch die Mainzer erstmals, als Svensson Marcus Ingvartsen für den heute unauffälligen Karim Onisiwo brachte (62.). Die 05ER fanden in dieser Phase immer besser ins Spiel und agierten zudem zielstrebiger im Spiel nach vorne. So auch nach 65 Minuten, als Jean-Paul Boëtius Burkardt mit einem feinen Ball auf die Reise schickte. Der Angreifer stürmte, von Konstantinos Mavropanos bedrängt, auf Müller zu, wurde vom Abwehrspieler aber noch entscheidend gestört, so dass er die Führung verpasste. Der FSV war in diesem zweiten Durchgang das aktivere Team und verpasste das Tor in der 72. Minute erneut nur knapp, als Ingvartsen sich aus 20 Metern mit seinem schwächeren rechten Fuß versuchte und den Ball nur Zentimeter am rechten Pfosten vorbeisetzte. Der dänische Joker agierte hier durchaus auffällig, allerdings auch glücklos: So kam er  in der 82. Minute - nach einer Hereingabe von Moussa Niakhathé - in noch aussichtsreicherer Position zum Abschluss, verfehlte das Tor mit seinem Volley aber erneut - eine Szene, die an die Chance in der vergangenen Woche erinnerte, als er in Köln den Ausgleich verpasst hatte. Die Rheinhessen bestimmten die Partie in der Schlussphase, ließen es aber immer wieder an Präzision vermissen. Auch Burkardt, der eine flache Hereingabe von Widmer in der 89. Minute direkt nahm, dabei aber in Rücklage geriet und das Leder so deutlich über das Tor legte. Wenig später war Schluss, die Gäste retteten das Remis über die Ziellinie, während der FSV sich für die Leistung der zweiten 45 Minuten nicht hatte belohnen können.

Am kommenden Freitagabend (20.30 Uhr, live auf DAZN) sind die Mainzer, die nach 30 Spieltagen 39 Zähler auf dem Konto haben, beim VfL Wolfsburg zu Gast.