Svensson: "Die letzten Körner rauspressen"

Am letzten Spieltag der Fußball-Bundesliga-Saison 2022/23 ist der 1. FSV Mainz 05 am Samstag um 15:30 Uhr (live auf Sky & 05ER.fm) bei Borussia Dortmund zu Gast. Rund 8.000 Mainzer werden den FSV nach Westfalen begleiten (hier geht es zu den Faninfos). Die aktive Fanszene hat für die letzte Auswärtstour des Jahres eine Trikotfahrt ausgerufen, zudem wird es einen Fanexpress geben. 

Deutschlandweit werden viele Augen auf das Duell der 05ER mit dem Tabellenführer gerichtet sein, der sich mit einem Sieg zum Meister küren kann. Eine Aufmerksamkeit, die der FSV zwar genießt, den Fokus aber lieber auf sich selbst legt. "Es ist natürlich ein besonderes Spiel, aber wir machen unseren Teil und fokussieren uns, wie immer, auf das, was wir beeinflussen können“, sagt FSV-Coach Bo Svensson. 

Auf der Suche nach dem Weg aus dem Negativlauf

Wie sein Team die vier jüngsten Niederlagen in Serie gegen den VfL Wolfsburg, Schalke 04, Eintracht Frankfurt und den VfB Stuttgart verarbeitet hat, werde man am Wochenende sehen. "Wenn du viermal in Folge verlierst, ist das nicht das Schönste. Aber es kann passieren und du musst einen Weg finden damit umzugehen“, sagt Svensson. In der Trainingswoche arbeite man in allen Bereichen intensiv, versuche sich weiter zu verbessern und sich spezifisch auf den kommenden Gegner vorzubereiten. Man wolle nochmal alle Kräfte bündeln, "die letzten Körner rauspressen", um die Saison positiv abzuschließen. Damit habe man sich seit dem Stuttgart-Spiel inhaltlich und emotional auseinandergesetzt.

Die Situation an der Tabellenspitze, an der der FC Bayern auf einen Punktgewinn der Mainzer in Dortmund angewiesen ist, um noch eine Chance auf die Meisterschaft zu haben, sei für die 05ER hingegen eher irrelevant. Kontakt zum Münchener Trainer Thomas Tuchel, der ihn einst am Bruchweg trainierte, habe Svensson entsprechend auch nicht gehabt. Es gehe nicht darum den Bayern, sondern sich selbst zu helfen. "Alles andere ist für uns Nebensache, es geht uns eigentlich nichts an“, erläutert der Däne. Auch wenn in der Medienwelt andere Themen vorherrschen, gehe es für sein Team darum, Mainz 05 bestmöglich zu vertreten, um die Saison erfolgreich zu beenden. 

"Besonderes Spiel“ für Bell

Der Meilenstein von Stefan Bell, der Nikloce Noveski mit seinem 266. Bundesliga-Einsatz im 05-Trikot am Samstag als alleiniger Mainzer Rekordspieler ablösen kann, nachdem er in der Vorwoche gleichgezogen war, sei indes sehr wohl relevant. "Das soll auf jeden Fall nicht einfach so vorbeigehen“, spricht der FSV-Cheftrainer dem 05-Eigengewächs eine besondere Wertschätzung aus. Der Routinier habe in den vergangenen zweieinhalb Jahren unter seiner Regie zu den "absoluten Schlüsselspielern“ gehört, somit großen Anteil am Klassenerhalt 2021 und dem nachfolgenden Aufschwung. Dies sei neben den "bemerkenswerten Zahlen", die der Innenverteidiger vorweist, ein Grund für dessen zentrale Rolle in der Geschichte von Mainz 05.

Am Samstagnachmittag dürfte Bell von der besten Offensive der Rückrunde dann ein weiteres Mal gefordert werden und genügend Möglichkeiten bekommen, sich auszuzeichnen. Im Dortmunder Stadion erwartet Svensson eine spezielle Stimmung, aus BVB-Perspektive auch einen besonderen Druck und große Vorfreude auf das Spiel. So müsste auch der FSV die Partie annehmen, fordert der 05-Trainer. "An einem solchen Spiel darf man nicht oft teilnehmen. Das muss man mit der nötigen Freude und dem nötigen Ehrgeiz angehen."

Zentner kehrt zurück, Ajorque fehlt gesperrt

Personell dürfen sich die 05ER über die Rückkehr von Robin Zentner freuen, der nach seinem Ausfall am vergangenen Sonntag gegen Stuttgart für den letzten Spieltag wieder zur Verfügung steht. Ausfallen wird hingegen neben den verletzten Jonathan Burkardt, Silvan Widmer und Alexander Hack auch Ludovic Ajorque, der in Dortmund eine Gelb-Sperre absitzen muss.