Vorberichte 20.10.2022 - 14:30 Uhr
Svensson: Riesige Vorfreude auf ein intensives Duell
Gegen den 1. FC Köln erwarten die 05ER am Freitagabend rund 30.000 Zuschauer in der MEWA ARENA - Widmer & Bell kehren in der Kader zurück, Burgzorg fehlt aus "disziplinarischen Gründen"
Nach zwei erfolgreichen Auswärtsspielen in Bremen und Lübeck wartet auf den 1. FSV Mainz 05 am Freitagabend (20.30 Uhr, Restkarten im Online-Ticketshop & an den Tageskassen), zum Abschluss der Englischen Woche mit drei Spielen binnen sechs Tagen, vor rund 30.000 Zuschauern in der MEWA ARENA der 1. FC Köln. "Die Vorfreude ist riesig", sagte Bo Svensson am Donnerstagnachmittag im Rahmen der Pressekonferenz vor der Partie. "Wir haben in dieser Woche zweimal gewonnen und spielen jetzt zuhause unter Flutlicht gegen einen guten Gegner. Ich glaube, wir werden kein langweiliges Spiel sehen", ist der 05-Cheftrainer überzeugt.
Widmer & Bell kehren zurück
Dass die Frische bei seinem Team zum Auftakt des 11. Bundesliga-Spieltags fehlen könnte, kann sich der Däne nicht vorstellen. Nach der Rückkehr nach Mainz habe die Mannschaft am Mittwoch aus seiner Sicht einen frischeren Eindruck gemacht als noch am Sonntag nach dem Sieg in Bremen. Während die Mainzer in Lübeck Robin Zentner (kehrt für Finn Dahmen ins Tor zurück), Dominik Kohr und Jonny Burkardt geschont hatten, erwartet Svensson gegen die Kölner zudem auch Kapitän Silvan Widmer und Stefan Bell zurück im Spieltagskader, die beide Optionen für die Startelf seien. Vor der Entscheidung über Startelf und Kaderzusammensetzung steht am Donnerstagnachmittag noch ein kurzes Abschlusstraining an, das in erster Linie taktischer Natur sein werde, wie der Cheftrainer erklärte. Davon abgesehen stand die Woche im Zeichen der Regeneration, um die geforderte Intensität gegen das Team von Steffen Baumgart auf den Platz bringen zu können.
Schließlich betrachtet Svensson eben jenes Attribut als charakteristisch für die Spielphilosophie des Gegners: "Sie agieren sehr stabil, seit Steffen da ist. Es ist klar erkennbar, wie sie spielen wollen. Sie sind damit erfolgreich und es ist für jeden Gegner schwer, sie zu bespielen. Ich erwarte viele Emotionen und hohe Intensität auf dem Platz sowie viele Kölner Spieler, die sich immer wieder offensiv einschalten. Sie ziehen ihr Ding durch, und das spricht für den Weg, den sie eingeschlagen haben", umschrieb der 43-Jährige die Vorzüge des Kontrahenten, wobei er auch auf Unterschiede in den Herangehensweisen verwies: "Köln ist offensiver ausgerichtet als wir, sie legen viel Wert auf das Spiel mit dem Ball, allerdings nicht, um ihn quer, sondern um geradlinig nach vorne zu spielen."
Svensson erkennt klaren Aufwärtstrend
Dass er mit seinem Team im fünften Anlauf den ersten Heimsieg anstrebe, sei klar, aber kein Thema, das es besonders herauszustellen gelte. Vielmehr stimmt Svensson der zuletzt auf dem Platz und mit Blick auf die eingefahrenen Ergebnisse eingeleitete Aufwärtstrend zuversichtlich. "Die letzten Spiele haben mir gut gefallen, eigentlich seit Freiburg beziehungsweise der zweiten Halbzeit gegen Hertha. Damit meine ich vor allem die Einstellung und Haltung. Diese Verlässlichkeit auf die Leistung war davor nicht immer da. Zuletzt war wieder erkennbar, dass eine Mannschaft auf dem Platz steht, die ein gemeinsames Ziel verfolgt", so der Ex-Profi, der gegen Köln neben den verletzten Maxim Leitsch und Marlon Mustapha auch auf Delano Burgzorg verzichten wird. Der Holländer, der schon in Lübeck nicht zum Kader gezählt hatte, wird aus "disziplinarischen Gründen", auf die Svensson nicht näher eingehen wollte, nicht zum Kader gehören.
Dennoch bieten sich den Mainzern durch das starke Comeback von Marcus Ingvartsen (zuletzt drei Treffer in drei Partien) sowie den wieder fitten Jonny Burkardt in der Offensive ausreichend Optionen. Zumal auch Eigengewächs Ben Bobzien bei seinem Pflichtspieldebüt im DFB-Pokal andeuten konnte, dass er künftig eine ernstzunehmende Alternative werden könnte. "Wir werden sehen, wer spielt", ließ sich der 05-Trainer am Donnerstag nicht in die Karten blicken.
Beachtliche Punktquoten
Die finale Entscheidung darüber dürfte ohnehin erst in den verbleibenden Stunden bis zum Anpfiff des Duells zwischen dem Tabellenelften (15 Punkte) aus Rheinhessen und dem Siebten (16 Punkte) vom Niederrhein fallen, das für Statistikfreunde auch ein Duell zweier nicht nur hochemotionaler, sondern auch quotenstarker Fußballehrer sein dürfte. Schließlich weisen Svensson und Baumgart in ihren Amtszeiten den historisch besten Punkteschnitt (1,47 vs. 1,55 Zähler) aller Bundesliga-Cheftrainer ihres Vereins auf. Langeweile dürfte somit nicht nur auf dem Rasen, sondern gleichfalls an der Seitenlinie der MEWA ARENA ausgeschlossen sein.