Spielbericht 21.04.2021 - 00:00 Uhr
Szalai schießt FSV zu drei Punkten an der Weser
Das erste Saisontor von Ádám Szalai war am Mittwochabend Gold wert: Dank des Treffers des Ungarn aus der 16. Spielminute zum 1:0 (1:0)-Erfolg bei Werder Bremen sichert sich der 1. FSV Mainz 05 drei weitere ganz wichtige Zähler im Kampf um den Klassenerhalt und lässt die Norddeutschen mindestens bis zum kommenden Wochenende hinter sich. Zwar waren die Gastgeber über weite Teile der Partie das spielbestimmende Team gewesen, dennoch mussten sich die 05ER angesichts mehrerer Hochkaräter den Vorwurf gefallen lassen, nicht früher für die Entscheidung gesorgt zu haben. Glück hatten sie hingegen kurz vor der Pause gehabt, als einem Bremer Treffer nach Hinweis des Videoschiedsrichters die Anerkennung verweigert worden war.
Zwei Veränderungen hatte Bo Svensson gegenüber dem Sieg in Köln vorgenommen. Während Ádám Szalai für Jonathan Burkardt die Rolle neben Karim Onisiwo an vorderster Front einnahm, ersetzte Daniel Brosinski Danny da Costa, der aus privaten Gründen vor dem Anpfiff aus dem Norden hatte abreisen müssen, auf dem rechten Flügel.
Die Bremer begannen keineswegs wie ein Team, das zuletzt fünf Mal in Serie verloren hatte, sondern bestimmten die Anfangsminuten. Echte Torchancen sprangen dabei aber keine heraus. Vielmehr kamen die 05ER nach knapp zehn Minuten zur ersten Halbchance, als Szalai haarscharf an einer Brosinski-Hereingabe vorbeirauschte (10.). Die nächste Gelegenheit sollte dann aber sitzen: Onisiwo steuerte nach 16 Minuten allein auf Jiri Pavlenka zu, der Werder-Keeper konnte abwehren, doch Szalai stand goldrichtig und drückte den Rebound zu seinem ersten Saisontreffer über die Linie - 1:0! Während die 05ER trotz der Führung nicht so richtig ins Spiel finden wollten, war auch der Schwung der Gastgeber aus der Anfangsphase zunächst verpufft. Ein Freistoß von Milot Rashica verfehlte das Mainzer Gehäuse nach einer knappen halben Stunde deutlich (27.). Im Gegenzug konterte der FSV, doch diesmal konnte Pavlenka den Schuss von Onisiwo festhalten (28.). Es blieb eine umkämpfte, in Teilen zerfahrene, Partie, in der die Bremer wenig später hätten ausgleichen müssen. Niclas Füllkrug tauchte frei vor Robin Zentner auf, zielte aber viel zu zentral, das Mainzer Eigengewächs war zur Stelle (31.). Es ging nun hin und her. Onisiwo tankte sich über rechts durch, legte zurück auf Barreiro, der den Ball zwar nicht voll erwischte, was es für Pavlenka aber umso schwer machte, das Leder letztlich noch um den rechten Pfosten zu lenken (38.). Eine umstrittene Szene dann in den Schlussekunden von Durchgang eins, als Werder jubelte, Schiedsrichter Marco Fritz dem Treffer aber nach Sichtung des Videobeweises die Anerkennung verweigerte, weil Füllkrug Zentner vor dem Treffer von Joshua Sargent behindert hatte - Glück für den FSV, der die knappe Führung mit in die Katakomben nahm.
Impressionen von der Weser
Wilder Wiederbeginn, es bleibt nervenaufreibend bis zum Schluss
Beide Teams starteten unverändert in die zweiten 45 Minuten, und schon nach wenige Sekunden versuchte es Onisiwo mit Gewalt, verzog aber deutlich (46.). Deutlich näher am Ausbau der Führung war zwei Minuten später Szalai, der eine Flanke von Moussa Niakhaté mit der Brust annehm und aus der Drehung an den Querbalken setzte (48.). Nach den beiden Warnschüssen der Rheinhessen übernahmen die Gastgeber wieder die Konotrolle, taten sich aber schwer Lücken in der Mainzer Defensive zu finden. Im Anschluss an einen Eckstoß landete das Leder dann mal vor den Füßen von Maximilian Eggestein, dessen Schuss aus dem Rückraum das Gehäuse aber um rund einen Meter verfehlte (58.). Die klareren Gelegenheiten sollten sich aber zunächst weiterhin dem FSV bieten. Nur eine Minute später tauchte Onisiwo erneut frei vor Pavlenka auf, scheiterte aber an einem Reflex des Torhüters (59). Es waren nun Minuten, in denen sich die Ereignisse beinahe überschlugen: Denn auf der gegenüberliegenden Seite gelang es Zentner und Niakhaté nur mit vereinten Kräften den Ausgleich zu verhindern, nachdem der Mainzer Keeper einen Schuss von Füllkrug nur hatte abklatschen lassen (60.).
Danach beruhigte sich das Spielgeschehen und verlagerte sich zunehmend zwischen die beiden Strafräume. Was gut für die Gäste war, während der Druck auf Werder stieg. Für die Schlussphase sollten auf Mainzer Seite dann Kapitän Danny Latza und Robert Glatzel für Entlastung sorgen. Sie ersetzten Dominik Kohr und Torschütze Szalai (74.). Statt einer drückenden Schlussoffensive der Gastgeber hätte auch Phillipp Mwene kurz vor Ultima seinen ersten Bundesliga-Treffer erzielen können, doch nach feinem Solo und Schlenzer verfehlte der Außenverteidiger das Gehäuse knapp (87.). Wenig später zeigte das Schiedsrichter-Gespann fünf Minuten Nachspielzeit an, die gerade begonnen hatte, als Joker Robert Glatzel die Entscheidung auf dem Fuß hatte, als er nach einem Konter, und durch den ebenfalls eingewechselten Burkardt bedient, nur knapp verzog (90.+1). Bestraft hätte diese Nachlässigkeiten zwei Minuten später um Haaresbreite Romano Schmid, dessen Volley-Kracher über den Querbalken rauschte - ein letztes Mal durchatmen (90.+3). Denn es sollte die letzte Szene in dieser packenden Begegnung gewesen sein, nach der die 05ER nun 31 Punkte aus 29 Partien auf dem Konto haben (Werder 30). Am Samstagnachmittag (15.30 Uhr) ist Rekordmeister Bayern München in der OPEL ARENA zu Gast.