Profis 18.07.2017 - 14:30 Uhr
Taktische Variabilität, hohe Intensität
05-Trainer Schwarz feilt mit den FSV-Profis im Trainingslager in Grassau an der neuen Spielidee
In drei 6er-Teams teilte 05-Trainer Sandro Schwarz seine Profis während der Vormittagseinheit an Tag zwei des Trainingslagers des 1. FSV Mainz 05 in Grassau ein. Spielformen mit dem Fokus auf aktivem Anlaufverhalten standen auf dem Programm. Im 2-3-1-System simulierte Schwarz so die Doppelsechs, eine 3er-Mittelfeldreihe sowie eine Sturmspitze. "Es geht darum, ein Gefühl für das Timing beim Anlaufen zu finden. Wann kann ich Pressen, wann kann ich vorwärts verteidigen, ohne die Absicherung zu vernachlässigen?", erläuterte der Trainer anschließend.
Schwarz unterbrach die Einheiten oft, "Live-Coaching" und Kommunikation sind dem 39-jährigen in diesen Tagen enorm wichtig, um seinem Team nach und nach den Feinschliff zu verpassen vor dem Pflichtspiel-Auftakt gegen den Lüneburger SK Hansa am 12. August und eine Woche später in der Bundesliga gegen Hannover 96. Der aktuell erreichte Status sei "sehr, sehr gut", zeigt sich der Nachfolger von Martin Schmidt zufrieden mit der Arbeit der bisherigen zwei Wochen. "Wir haben zwei Wochen Vorbereitung hinter uns und dabei viele intensive Einheiten absolviert. In den Testspielen hatten wir Höhen und Tiefen, was aber ganz normal ist zum jetzigen Zeitpunkt unserer Entwicklung."
"Prinzipien unabhängig von der Grundordnung umsetzen"
Bei besten Bedingungen wollen die 05er neben der Arbeit im Bereich der Grundlagendauer im Trainingslager Automatismen schaffen und jedem Spieler verdeutlichen, welche Rolle ihm im Gesamtkonstrukt auf dem Platz zukommt. Systemunabhängig, wie Schwarz, der sich in der Rückrunde der abgelaufenen Saison schon mit der U23 des FSV aus taktischer Sicht äußerst variabel präsentiert hatte, betont. Auf eine 4-4-2- oder 4-2-3-1-Formation wolle er sich daher auch nicht festlegen lassen. "Dass wir auch mal mit einer Dreierkette agieren, ist nicht ausgeschlossen. Entscheidend ist aus meiner Sicht, dass jeder Spieler sich auf seiner Position wohlfühlt und dass wir unsere Prinzipien unabhängig von der Grundordnung umsetzen", sagt Schwarz am Dienstagmittag.
Hilfreich sei dabei nicht zuletzt die "sensationelle Arbeit von Rouven Schröder. Es ist enorm wichtig, dass unser Kader schon jetzt weitestgehend komplett ist", so Schwarz. Die neuen Spieler präsentieren sich derweil lernwillig und wissbegierig. Dennoch, so der 05-Trainer, gelte es, ihnen die nötige Zeit zu geben, "unsere Spielidee" zu verinnerlichen. Schließlich wollen die Mainzer in der kommenden Saison einen ballbesitzorientierten, aggressiven und schnellen Stil verkörpern. Hohe Intensität und 100prozentiges Enagagement - für Schwarz alternativlose Attribute - in jeder Einheit sollen auf dem Weg dahin weitere Grundlagen schaffen. In "drei bis vier Wochen haben wir dann ein runderes Bild", sagt Schwarz, der sich davon frei macht, zum jetzigen Zeitpunkt konkrete Ziele zu formulieren. "Vollkommen nüchtern" gehe er seine Premieren-Saison in der Bundesliga an. "Möglichst viele Spiele zu gewinnen", fügt Schwarz dann aber doch lachend hinzu, sei letztendlich aber für ihn genauso wie auch für jeden anderen Trainer, ein erstrebenswertes Ziel. Der Geist von Grassau soll hierzu seinen Beitrag leisten.