Profis 09.06.2020 - 15:00 Uhr
"Diesen Teamspirit auch gegen Augsburg auf den Platz bringen"
2:0-Sieg im Derby verbessert die Situation und nährt den Optimismus: Beierlorzer: "Müssen das Boot nun weiter am Laufen halten"
Der 1. FSV Mainz 05 hat am 30. Spieltag ein bedeutsames Signal im Abstiegskampf ausgesendet, seinen Vorsprung auf den Relegationsplatz auf drei Punkte und den direkten Abstiegsrang auf sechs Zähler ausgebaut. Voraussetzung dafür war der eigene 2:0-Erfolg bei Eintracht Frankfurt dank einer geschlossenen und starken Mannschaftsleistung. "Diesen Teamspirit müssen wir genauso am nächsten Sonntag gegen Augsburg auf den Platz bringen. Mit dieser Entschlossenheit, mit dieser Art der konzentrierten, fokussierten Spielweise. Und auch mit Abschlüssen", sagte Achim Beierlorzer.
Der 05-Cheftrainer nahm am Tag nach dem dritten Erfolg hintereinander im prestigeträchtigen Nachbarschaftsduell mit der Eintracht Stellung zur Situation nach diesem unerwartet souverän eingefahrenen Auswärtssieg in einer wichtigen Saisonphase. Nun folgt die Partie gegen den FC Augsburg am Sonntag um 15:30 Uhr in der OPEL ARENA (live auf SKY und 05ER.fm). Das erste von noch vier ausstehenden Begegnungen in diesem so spannenden Saisonfinale: Die Mainzer erwarten also die nur um einen Punkt besser dastehenden Augsburger ebenso zu Hause, wie den Tabellenvorletzten Werder Bremen am vorletzten Spieltag. Dazu gibt es die Auswärtsauftritte in Dortmund und zum Abschluss in Leverkusen.
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Keine Voodoo-Puppen ausgepackt
In Frankfurt haben die 05-Profis mit ihrem leidenschaftlichen Auftritt neuen Mut und Optimismus entfacht im Umfeld und den Zweiflern bewiesen, dass sich die Mannschaft behaupten kann in diesem knüppelharten Verdrängungskampf. Er könne den Begriff "Fokussierung" selbst schon fast gar nicht mehr hören, sagte Beierlorzer. "Es ist aber ein außerordentlich wichtiger Begriff. Unsere Leistungen bei Union Berlin und gegen Hoffenheim hatten ja schon Anlass dazu gegeben, dass wir uns nicht begraben und feststellen müssen, wir sind aussichtlos im hinteren Bereich dieses Rennens. Darauf haben wir aufgebaut. Es war uns wichtig, dass wir in Frankfurt eine ganz hohe Intensität an den Tag legen. Wir haben keine Voodoo-Puppen ausgepackt, sondern es war eine kontinuierliche Arbeit an den entscheidenden Dingen. Natürlich sind es dann diese Lebensweiseweiten - auf sich selber fokussieren, an die eigenen Stärken glauben, für das Team arbeiten, alles raushauen - die greifen müssen. Die Mannschaft wusste auch, dass sie jetzt gefragt ist."
Und die Mannschaft lieferte im richtigen Augenblick mit der der nötigen Ernsthaftigkeit. "Allen ist klar, dass ja noch nix passiert ist. Aber dass wir jetzt natürlich einen richtigen Paddelschlag gemacht haben in dem Boot, in dem wir sitzen. Ein Paddelschlag, der notwendig ist, um uns in Fahrt zu bringen für diese Endphase der Saison. Genauso habe ich die Mannschaft jetzt wahrgenommen. Wir müssen das Boot nun weiter am Laufen halten“, erklärte der 05-Trainer.
Zweikampfquote als Mindestmaß
Dafür ist die Partie gegen die Augsburger im eigenen Stadion natürlich extrem wichtig. Drei weitere Punkte würden die 05-Situation deutlich verbessern und etwas entspannen. Die Aufgabe werde sich wahrscheinlich nicht groß unterscheiden von der bei der Eintracht, vermutete Beierlorzer. Der kommende Gegner werde in Mainz auch sehr hoch anlaufen, mit viel Grundaggressivität zu Werke gehen und seine Chancen verfolgen. "Da müssen wir schauen, ob wir von einer komplett anderen Aufgabe sprechen müssen, oder ob es in erster Linie wieder darum gehen wird, eine Bereitschaft im Läuferischen, im aggressiven Zweikampfverhalten zu haben und vor allem eine Stabilität in der Defensive. Wir werden analysieren, was am Sonntag zu tun ist", so der Coach. Am Dienstag begannen am Bruchweg die Trainingsvorbereitungen für das vorletzte Heimspiel der Saison.
In Frankfurt überzeugten die Mainzer mit einer hohen Laufleistung und einer besseren Zweikampfquote als der Gegner. "Es ist in Frankfurt schon eine Herausforderung, dieses Duell für sich zu entscheiden", sagte Beierlorzer. Aber es habe sich gezeigt, dass dies das Mindestmaß sein müsse, was vom Team auf den Platz zu bringen sei. Rouven Schröder hatte schon nach dem Abpfiff darauf hingewiesen, dass der Sportvorstand in diesem Bereich nun eine gewisse Konstanz erwarte. Und zwar in der Form, dass der im Derby gezeigte Schärfe-Level eine Pflichtveranstaltung bis zum Saisonende sein müsse.