Ein hochkarätig besetztes Turnier als Härtetest: Für die U19 von Mainz 05 führt der Weg am Wochenende vor dem Saisonauftakt in der A-Junioren-Bundesliga Süd/Südwest (So, 13. August, 14 Uhr im Bruchwegstadion vs. 1. FC Nürnberg) nach Oberndorf am Neckar zum internationalen U19-Turnier. Dort trifft das Team in der Gruppe B auf den SC Freiburg, AS Rom aus Italien und Everton FC aus England. "Wir treffen auf sehr gute, namhafte Gegner. Das wird ein echter Härtest und auch nochmal eine gute Gelegenheit für die Jungs, drei Tage zusammen zu verbringen, sich zu finden, eine eigene Identität zu entwickeln", sagt U19-Cheftrainer Benjamin Hoffmann. "Wir wollen die Spiele annehmen, Mainz 05 würdig vertreten und das bestmögliche Ergebnis erzielen. Wir müssen uns nicht verstecken, wenn alle ihren Job auf der jeweiligen Position erledigen. Dafür haben wir in der Vorbereitung hart gearbeitet."

Noch in der Findungsphase, aber positiv gestimmt

Die Grundlagen wurde seit dem Auftakt Ende Juni vor allem in zahlreichen Trainingseinheiten, aber auch in Testspielen gelegt. Beim Turnier in Waldalgesheim schieden die 05ER nach der Vorrunde aus, es folgten Partien gegen Verbandsligist Eintracht Bad Kreuznach (5:1), Aarhus GF aus Dänemark (2:1) und den SC Irmst im Trainingslager im österreichischen Obsteig (4:4). "Was den Jungs gerade noch ein wenig fehlt, ist ein Aha-Erlebnis, das eine gewisse Dynamik entstehen lässt", so Hoffmann, der sein Team aber auf dem richtigen Weg dahin sieht. Das Turnier in Oberndorf biete eine gute Möglichkeit, nochmal etwas auszuprobieren. "Wir sind noch in der Findungsphase." Insgesamt 19 neue Spieler aus der eigenen U17 müssen erstmal integriert werden. "Viele sind noch dabei, ihre Rolle zu finden. Es geht jetzt um Automatismen und Selbstverständlichkeit."

Der inhaltliche Schwerpunkt der letzten Wochen lag zunächst auf der defensiven Grundordnung, aus der man als Team agieren möchte und die die Basis für das 05-typische Spiel bildet. "Als Einheit auf dem Platz zu agieren, daran gilt es weiter zu arbeiten", betont Hoffmann. Die Offensivpower der letzten beiden Jahre, die man in Person von Brajan Gruda und Nelson Weiper an die eigene Profimannschaft sowie Dennis Kaygin an Rapid Wien abgegeben hat, sei nicht leicht zu kompensieren. Auch die Verletzungen von Maxim Dal und Lovis Bierschenk wiegen schwer. Den Glauben an sich selbst und die eigenen Stärken individuell und mannschaftlich zu fördern, war und ist deshalb eine der Hauptaufgaben in der Vorbereitung. "Wir haben das im Trainingslager über Challenges gemacht und sind auch wieder die Simmering-Alm mit dem Fahrrad hochgefahren. Jeder hat da seine Grenzen neu kennengelernt und sich gequält", erzählt Hoffmann. "Toll zu sehen war, dass einige Jungs nochmal runter sind, um die Mitspieler zu unterstützen, die noch auf dem Weg waren, damit es alle in der Zeit schaffen. Ein schönes Zeichen, dass die Mannschaft aufeinander achtgibt, sich wertschätzt und unterstützt. Das stimmt uns positiv" Auf dem Platz müssen und wollen die 05ER nun ebenfalls eine Schippe drauflegen.

Einspielen und Automatismen entwickeln

Ein wirkliches Fazit der Vorbereitung will Hoffmann noch nicht ziehen. "Wir spielen ganz bewusst nochmal ein Turnier mit internationalen Gegner, weil die in der Youth League auf uns warten. Wir wollen uns an die Härte und das Tempo gewöhnen." Die Belastung in der kommenden Spielzeit wird hoch sein für die Spieler: In der Liga wird wieder mit Hin- und Rückrunde gespielt, neben der Youth League wollen die 05ER auch im DFB- und Verbandspokal wieder weit vorstoßen. "Der ein oder andere ist vielleicht noch bei der Nationalmannschaft dabei. In den vielen Englischen Wochen, die uns bevorstehen, gilt es darauf zu achten, gut zu dosieren und die Spielzeit im Auge zu haben." Die individuelle Entwicklung stehe immer im Fokus, "und die findet vor allem statt, wenn die Jungs gesund bleiben", so Hoffmann.

Die Jungjahrgänge seien sehr bemüht, auf ein hohes Niveau zu kommen. Als "diszipliniert und fleißig" erlebt Hoffmann seine neuen Schützlinge, die sich gleichzeitig an den Spielern, die schon in der Meistersaison Teil des Teams waren, orientieren können. Mit Daniel Gleiber, Jason Amann und Marcel Kalemba geht eine zentrale Achse vorweg. "Sie werden hoffentlich für ein stabiles Zentrum sorgen." In der Offensive will man die anderen Jungs weiter nach vorne bringen. "Deshalb ist das Turnier in Oberndorf wichtig, damit wir uns einspielen, Automatismen entwickeln und nächste Woche, wenn es darauf ankommt, funktionieren."

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