Nachwuchs 03.03.2023 - 17:00 Uhr
U19: Erster Matchball im Spitzenspiel
05ER können sich gegen den Karlsruher SC die Staffel-Meisterschaft sichern / U17 zu Gast beim FCB
Die U19 kann am Samstag die Staffelmeisterschaft in der A-Junioren-Bundesliga Süd/Südwest klar machen, die U17 möchte beim Tabellenführer für eine Überraschung sorgen.
U19: Mit einem Heimsieg Geschichte schreiben
Einer jetzt schon überragenden Saison die Krone aufsetzen, sich belohnen für starke Leistungen und eine tolle Entwicklung. Das kann die U19 von Mainz 05 am Samstag (12:30 Uhr) vor heimischem Publikum im Bruchwegstadion. Mit drei gewonnenen Punkten gegen den Verfolger Karlsruher SC könnten sich die 05ER vorzeitig - und erstmals in der Vereinsgeschichte - die Staffelmeisterschaft in der A-Junioren-Bundesliga Süd/Südwest und damit die Teilnahme an der Endrunde um die Deutsche A-Junioren-Meisterschaft sichern. Benjamin Hoffmann bestätigt, dass seinen Spielern durchaus bewusst sei, dass sie Vereinsgeschichte schreiben können. Der Cheftrainer der Mainzer U19 weiß auch, wie groß die Vorfreude seines Teams nicht nur deshalb auf die Partie gegen einen der stärksten Gegner dieser Liga sei. "Es ist Thema, es ist eine Motivation und es gibt etwas zu gewinnen. Das ist immer eine schöne Ausgangssituation."
Sollten die 05ER die Partie für sich entscheiden, wären sie von den beiden Verfolgern aus Karlsruhe (ein Spiel mehr) und Nürnberg (zwei Spiele mehr) nicht mehr einzuholen. Damit das funktionieren kann, wollen sich die FSV-Jungs auf keinen Fall verstellen. "Wir waren erfolgreich in dieser Saison mit unserer Art und Weise. Die werden wir wieder an den Tag legen. Das Matchglück müssen wir mit unseren Tugenden und viel Intensität auch ein bisschen erzwingen und damit das Spiel in unsere Richtung lenken", erklärt Hoffmann den Ansatz für die Partie, in der er beide Teams mit offenem Visier erwartet. Weder wollen sich die 05ER hinten reinstellen, noch glaubt der 05-Chefcoach, dass der KSC diesen Ansatz wählen werde. "Ich glaube eher an einen gewissen Abnutzungskampf, bei dem es hin und hergehen wird, bei dem beide Mannschaften über schnelles Umschaltspiel ihre Chancen suchen werden. Die Mannschaft, die die Räume besser findet und besser verteidigt, wird am Ende des Tages gute Chancen auf den Sieg haben."
Der Karlsruher SC im Check
Über die Basics ins Spiel kommen
Das witterungsbedingt ausgefallene Spiel in Unterhaching (Nachholtermin: Mittwoch, 08.03., 13 Uhr) hat manch angeschlagenem oder aus einer Verletzung zurückgekehrten Spieler eine weitere normale Trainingswoche beschert. Dennoch hätten Hoffmann und sein Team gerne die kleine Ergebnisdelle ("Das war keine Delle in der Art und Weise. Wir sind mit unserem Spiel soweit zufrieden") der vergangenen zwei Partien beim FC Bayern (0:2) und gegen 1860 München (1:1) korrigiert. Das soll nun gegen den KSC passieren.
Die Spielanlage der Badener ist vor allem auf schnelles Umschaltspiel über die Flügel ausgelegt. "Das werden weite Wege für uns, wenn wir sie in der Breite und Tiefe verteidigen. Das macht ihr Spiel so interessant und auch besonders im Vergleich zu anderen Mannschaften", beschreibt Hoffmann den Gegner. Für sein Team gehe es wie in jedem Spiel darum, die eigenen Tugenden auf den Platz zu bringen: "Fleißig zu sein, intensiv unterwegs sein, doppeln, Kommunikation und Lautstärke auf den Platz bringen. Über diese Basis im Defensivverhalten wollen wir in unser Kombinations- und Offensivspiel kommen."
Personell müssen die 05ER auf den gelb-rot-gesperrten Jason Amann sowie die verletzten Younes Azahaf und Ivan Martinovic verzichten. Zurückgreifen kann Hoffmann aber auf die Offensivstärke von Brajan Gruda und Dennis Kaygin, der nach seiner Verletzung schon gegen 1860 erste Minuten sammelte und eine weitere Trainingswoche in den Beinen hat. Egal, wer am Ende auf dem Platz steht: "Die Mannschaft ist gefestigt und nochmal näher zusammengerückt in der Leistungsdichte", betont der U19-Coach.
Für einen Schub sorgte am vergangenen Wochenende bereits der erste Bundesliga-Treffer von Nelson Weiper (Das 05-Eigengewächs über sein erstes Profi-Tor), der tags darauf mit der U19 trainierte und zum Spiel nach Unterhaching fuhr. "Die Jungs haben ihn am nächsten Morgen mit Applaus begrüßt. Wir haben uns vor der Videoanalyse nochmal gemeinsam sein Tor angeschaut", erzählt Hoffmann, der das Tor gegen Borussia Mönchengladbach live in der MEWA ARENA gesehen hatte. "Das war sensationell und für alle in der Mannschaft ein schöner Moment. "Genauso schön war es, zu sehen, wie Nelly bereit war, mit nach Unterhaching zu fahren. Da hat er gar keine Attitüden, ist sehr fokussiert und klar." Mit genau dieser Einstellung und dem in dieser Saison so besonderen Mannschaftsgeist will die FSV-U19 am Samstag Geschichte schreiben.
U17 reist zum Spitzenreiter
Nach der 0:3-Niederlage gegen den TSV 1860 München am vergangenen Wochenende, sind die 05ER am Samstag um 11 Uhr beim FC Bayern zu Gast. Bei noch zwei verbleibenden Partien in der B-Junioren-Bundesliga Süd/Südwest und nur zwei Zählern Vorsprung auf die Abstiegsränge wird das Team von Sören Hartung alles daran setzen, beim Spitzenreiter aus München etwas Zählbares mitzunehmen, um sich eine gute Ausgangslage für das abschließende Heimspiel gegen die Stuttgarter Kickers zu verschaffen.
An Kleinigkeiten gearbeitet
"Wir fahren zum Tabellenführer und stehen damit vor einer sehr schwierigen Aufgabe", weiß Cheftrainer Sören Hartung. Dieser und auch der Wichtigkeit des Spiels sei man sich bewusst. "Deshalb fahren wir mit einer Mischung aus Vorfreude, einer guten Anspannung und einer sehr hohen Konzentration nach München."
In der vergangenen Trainingswoche habe man an den Kleinigkeiten gearbeitet, die letztlich ausschlaggebend für die Niederlage am vergangenen Wochenende waren. Der Fokus habe auf den 50-50-Duellen gelegen, aus denen man gegen die Münchener Löwen zu häufig nur als zweiter Sieger hervorging. Und darauf, einen besseren Rhythmus in das eigene Spiel zu bekommen. "Das Problem gegen 1860 München war eher, dass wir die Chancen nicht genutzt haben, die wir uns herausgespielt haben", blickt Hartung zurück. Die Gelegenheiten seien also nicht zufällig entstanden, man habe daraus aber kein Kapital schlagen können. "Wenn wir die machen, kann das Spiel auch anders laufen", so Hartung. Entsprechend gehe es darum, das "kleine Quäntchen Glück", das man braucht, damit der Ball am Ende im Tor landet, zu erzwingen. Dies wolle man in München nun deutlich besser machen als zuletzt im Heimspiel gegen 1860.
Die Bayern im Gegnercheck
Gewappnet für den Top-Gegner
Die Tabellensituation spiele vor dem Auftritt beim Spitzenreiter "definitiv eine Rolle", man wisse, worum es geht. "Wir werden in den letzten beiden Spielen noch Punkte brauchen. Optimalerweise holen wir in München schon etwas, deshalb fahren wir hin", erklärt der 39-Jährige. Man wolle nichts abschenken, sondern aus der bayerischen Landeshauptstadt "auf jeden Fall etwas mitnehmen."
In den Münchenern sieht Hartung auf allen Positionen "technisch eine sehr gute Mannschaft, mit wendigen, beidfüßigen Spielern mit einem guten Torabschluss.“ Auch die Effektivität der Bayern vor dem gegnerischen Tor hebt der 05-Übungsleiter hervor, zuhause sei der FCB sogar nochmal "einen Tick stärker" als auswärts. Davon lasse man sich aber nicht beeindrucken. "Es gibt den einen oder anderen, der letztes Jahr schon beim Auswärtsspiel in München dabei war. Entsprechend wissen wir genau, was auf uns zukommt." Dennoch werde man nur mit einem mannschaftlich geschlossenen Auftritt "auf absolutem Top-Level" eine Chance haben, beim Favoriten zu bestehen. "Das müssen wir auf den Platz bringen. Das weiß jeder und dafür sind wir gewappnet, sodass wir morgen eine gute Rolle spielen wollen."