Drei Siege fuhr Jan Kirchhoff in seinen ersten drei Ligaspielen mit der Mainzer U19 ein. Am Sonntag (13 Uhr, Tickets an der Tageskasse, live auf DFB-TV) soll es im Bruchwegstadion auf dem WOLFGANG FRANK CAMPUS für den neuen Cheftrainer und sein Team so erfolgreich weitergehen. Im Halbfinale des DFB-Pokals der Junioren wartet mit der TSG Hoffenheim die dominierende Mannschaft der laufenden Saison in der A-Junioren-Bundesliga Süd/Südwest auf die 05ER. "Das ist die schwerstmögliche Aufgabe, die man sich gerade vorstellen kann. Da kommt eine richtige Maschine auf uns zu“, so Kirchhoff. "Wir versuchen mit aller Energie reinzugehen, das Spiel zu ziehen und ins Finale in Potsdam (24. Mai, Karl-Liebknecht-Stadion, Babelsberg) zu kommen."
Der 33-Jährige könnte mit seinem Team Historisches schaffen. Noch nie stand eine U19 von Mainz 05 im Endspiel des nationalen Junioren-Pokalwettbewerbs. In der vergangenen Saison scheiterten die 05ER mit Kirchhoffs Vorgänger auf dem Trainerposten, Benni Hoffmann, im Halbfinale denkbar knapp nach Verlängerung beim FC Schalke 04. Nun soll es vor eigenem Publikum gelingen. Dafür brauche man nach dem Ausscheiden im Viertelfinale der Youth League gegen Porto am Mittwoch vor allem "frische Beine und eine große Lust auf dieses Duell", so Kirchhoff. Auf die besondere Reise gegen große Namen des europäischen Fußballs könne man als Verein sehr stolz sein, betont er. Jetzt folgt wenige Tage später bereits das nächste besondere Spiel für die FSV-Jungs.
Seit neun Spielen sind die Hoffenheimer wettbewerbsübergreifend ungeschlagen. Zwar konnten die 05ER beim 1:1 im Liga-Spiel im Dezember einen Punkt entführen, doch Kirchhoff ist klar, dass seine Mannschaft gegen Hoffenheim auch Leidensphasen ertragen müsse. "Wenig Schwächen, aber viele Stärken" hat der 33-Jährige beim Gegner ausgemacht. "Ihre große Stärke ist die Organisation, alles ist durchdacht, sie haben einen klaren Plan, sind eingeschworen und gefestigt, auch durch die Erfolge. Diese Aufgabe werden wir auch über eine kompakte Defensive lösen müssen", so Kirchhoff, der von seiner Elf erwartet, dass sie sie schwierige Phasen erträgt, sich wehrt, die eigenen Chancen nutzt und damit so lange wie möglich im Spiel bleibt. Dann heiße es "Daumen drücken, dass wir den besseren Tag erwischen, auch das Matchglück auf unserer Seite haben."
Optimistisch stimmen den neuen U19-Cheftrainer dabei auch die Eindrücke der letzten drei Ligaspiele gegen Sandhausen, Augsburg und Stuttgart, die allesamt gewonnen wurden. "Da waren in Phasen schon viele Dinge zu sehen, die ich mir vorstelle." Die Spielidee des 33-Jährigen basiert auf Ballbesitz. "Mir geht es darum, das Spiel zu kontrollieren.“ Die Anzahl der Zufälle in einem Spiel zu reduzieren, sei das Ziel. "Ich möchte, dass wir oft den Ball haben, Angriffe vorbereiten, den Gegner bespielen.“ Gleichzeitig sei immer alles verbunden mit der Identität von Mainz 05: "Wir wollen intensiv sein, schnellstmöglich den Ball zurückgewinnen. Wir wollen, um dominant zu sein, sehr gutes Gegenpressing aufziehen, damit wir möglichst viel in der gegnerischen Hälfte Fußball spielen können.“ Beim VfB Stuttgart gelang das am vergangenen Wochenende bereits sehr gut.
Der Weg der Teams ins Halbfinale
In der ersten Runde gewannen die 05ER auswärts mit 3:1 bei Borussia Mönchengladbach, die TSG schlug den BVB mit 6:0. Im Achtelfinale waren der 1. FC Kaiserslautern für den FSV (3:0) und Fortuna Düsseldorf für die Kraichgauer (5:1) kein Hindernis. Im Viertelfinale setzten sich die Rheinhessen dann mit 2:1 gegen Wolfsburg durch, Hoffenheim gewann erneut deutlich mit 5:0 beim Hamburger SV.