Mainzer DNA als Erfolgsfaktor

Als klarer Favorit, aber auch mit der angemessenen Portion Demut geht die U23 des FSV in die Partie mit Schlusslicht Bahlinger SC am Sonntagnachmittag (14 Uhr, hier im kostenpflichtigen Livestream) im Bruchwegstadion, das eine Stunde vor dem Anpfiff seine Tore öffnet. Zwar weiß auch Benjamin Hoffmann, dass der Gegner nach zuletzt sechs krachenden Niederlagen in Serie bei 3:19 Toren "mit dem Rücken zur Wand" steht, auf "die leichte Schulter" werde man die Gäste aber ganz sicher nicht nehmen, so der 05-Cheftrainer. Mit einer Mischung aus der im Training zuletzt an den Tag gelegten "Schärfe", der richtigen Einstellung und fußballerischen Elementen soll es dennoch klappen mit Heimsieg Nummer sechs im siebten Anlauf. 

Das spielfreie Wochenende im Anschluss an das umkämpfte 3:2 über Freiberg kam den Mainzern nicht gänzlich ungelegen, plagten zuletzt doch gleich mehrere Spieler kleinere Blessuren oder mehr oder weniger schwere Infekte. Zwar kann Hoffmann auch am Sonntag noch nicht aus dem Vollen schöpfen, freut sich aber über die Fortschritte bei Spielern wie Denis Linsmayer, Lovis Bierschenk oder auch Stjepan Pavisic, die zumindest wieder Läufe absolvieren. Zwar dürfte Aufgabe am Sonntag für sie alle zu früh kommen, im Laufe der Englischen Woche, die die Rheinhessen am Mittwoch (19 Uhr) zur TSG 1899 Hoffenheim und drei Tage später zur SG Barockstadt Fulda-Lehnerz (Samstag 14 Uhr) führen wird, könnten sie aber schon wieder zu Kader-Optionen werden.

"Nur fußballerische Elemente reichen in so einem Spiel nicht"

Zunächst aber gilt der Fokus naturgemäß ausschließlich der anstehenden Herausforderung, in der die Mentalität aus Sicht Hoffmanns eine große Rolle spielen wird. "Nur fußballerische Elemente reichen in so einem Spiel nicht", warnt der Cheftrainer, den die Trainingsintensität aber ebenso optimistisch stimmt wie die Entwicklung des Teams, das, wie er stolz betont, "gefühlt zu 80, 90 Prozent aus Jungs besteht, die hier ausgebildet worden sind. Wir haben der U23 jetzt wieder ein Gesicht gegeben, was nicht als Kritik an der Situation zuvor zu verstehen sein soll. Der Kader besteht aktuell in erster Linie aus NLZ-Spielern, die die Mainzer DNA über Jahre verinnerlicht haben und unsere Farben sowie den Verein Mainz 05 aus Überzeugung repräsentieren", führte Hoffmann aus. Eine Tatsache, die auch er selbst als ehemaliger U19-Coach als "großes Glück" empfindet.

Dass der Saisonstart mit 18 Zählern aus elf Partien zudem mehr als geglückt ist, untermauert den überaus positiven Status quo, auf dem man sich aber keinesfalls ausruhen werde: "Wir sind in der Liga auf einem guten Weg, müssen aber fleißig weiter machen. Bisher ist es eine entspannte Saison, in der wir uns aus dem Abstiegskampf raushalten können. Ich hoffe, es bleibt auch so und vor allem, dass die Jungs sich parallel zu sportlichen Erfolgen weiterentwickeln", so Hoffmann. Dass gerade Letzteres auf der Agenda des Mainzer NLZ weit oben steht, weiß er nur zu gut. Schließlich hat er unzählige der jungen Talente in den vergangenen Jahren Schritt für Schritt begleitet und geformt.