U23 bleibt ungeschlagen

Fotos vom Spiel auf flic.kr/05Nachwuchs

Gegen die gut gestaffelten Wiesbadener taten sich unsere Nullfünfer in der Anfangsphase schwer. Die Gastgeber bestimmten das Geschehen und näherten sich über Standards rund um den Mainzer Strafraum der frühen Führung spürbar an. Marc Lorenz brachte eine Ecke in den Sechzehner, Niklas Dams stieg am höchsten und wuchtete das Leder zum 1:0 in die Maschen (8.). Der Rückstand zeigte Wirkung, die Mainzer kamen nun mehr und mehr ins Spiel und vor allem aus der eigenen Hälfte.

Doch die Zuspiele im Angriffsdrittel gerieten zu häufig zu ungenau, um Lucas Höler an vorderster Front in Szene zu setzen. Mit hohem läuferischen Aufwand setzten die Nullfünfer den SVWW aber unter steigenden Druck, Julian Derstroff setzte den ersten Mainzer Torschuss rund zwei Meter über den Querbalken (12.). So musste auch auf Seiten der Gäste ein Standard herhalten. Keeper Markus Kolke rannte Lucas Höler nach einem langen Zuspiel in die Tiefe ungestüm über den Haufen, der trat selbst zum Strafstoß an und verwandelte souverän zum 1:1 (34.).

Nachdem Blacha und Schnellbacher vor dem Pausenpfiff noch einmal Ausrufezeichen setzten, hatten die Nullfünfer im zweiten Durchgang zunächst wenig Beschäftigung in der Defensive. Devante Parker, für Derstroff gekommen, scheiterte auf der Gegenseite an Kolke (61.), der ähnlich wie 05-Keeper Huth nicht allzuviel Beschäftigung hatte. „Wir waren zu ungeduldig im Ballbesitz“, monierte Sandro Schwarz nach Abpfiff zurecht.

Aber auch Schiedsrichter Steffen Mix hatte seinen Anteil: Marcel Costly behielt im Strafraumgewühl den Überblick und schob den Ball aus sechs Metern ein (77.). Doch Mix´Pfiff galt der vorangegangenen Szene, in der Fabian Kaligs Fuß zu nah am Kopf seines Gegenspielers gewesen sein soll - ob der Fuß zu hoch oder der Kopf zu tief war, konnte sicher jede Partei für sich entscheiden. Zuvor hatte die Mainzer Ausbildungsmannschaft aber noch eine spannungsgeladene Schlussphase zu überstehen. Mit Tevin Ihrig verstärkte Schawrz die Luftkampfstärke für die bei Standards immer gefährlichen Wiesbadener, die in der Nachspielzeit durch einen Kopfball von Michael Vitzthum fast doch noch zum Sieg kamen. Lucas Höler kratzte den Ball gerade noch von der Linie.

„Am Ende hatten wir ein bisschen Glück“, wusste auch Sandro Schwarz. „Insgesamt hätten wir mit zehn Prozent mehr auch einen Dreier mitnehmen können, aber mit der Leistung wäre das heute nicht verdient gewesen. Bei einem Unentschieden in Wiesbaden ist das sicherlich Jammern auf allerhöchstem Niveau, klar sind wir mit dem Punkt unterm Strich absolut zufrieden. Aber das Spiel gibt es jetzt auch nicht her, dass wir uns eine Wohlfühloase zurecht reden.“

Sven Demandt haderte vor allem mit dem „sehr fragwürdigen Elfmeter. Insgesamt stört mich die Zweikampfauswertung in den letzten Wochen. Das war heute für beide Seiten ärgerlich und regt einen natürlich auf, wenn man so viele Szenen ganz anders sieht. Leider haben wir nicht den ersten Sieg einfahren können, aber ich kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen. Wir haben bis zur letzten Minute alles versucht und sind daher mit dem Spiel nicht unzufrieden, mit dem Ergebnis aber natürlich unglücklich.“

SV Wehen Wiesbaden – 1. FSV Mainz 05 U23 1:1 (1:1)