U23 04.11.2017 - 17:03 Uhr
U23 gewinnt 2:1 in Stuttgart
Ereignisreiches Spiel zum Hinrundenabschluss in der Regionalliga Südwest
In einem ereignisreichen Spiel setzen sich spielerisch deutlich überlegene Mainzer in Überzahl gegen kampfstarke Kickers verdient mit 2:1 durch und beschließen die Hinrunde der Regionalliga Südwest mit 34 Punkten.
Von Beginn an hatten die Nullfünfer das Heft des Handelns fest in Händen. Die Gastgeber konzentrierten sich darauf, die spielstarken Nullfünfer vom Strafraum fernzuhalten und konnten dabei kaum für Entlastung sorgen. Doch die Defensive der Hausherren hielt. Einmal kam Lappe im Sechzehner nach Trümner-Hereingabe an den Ball, doch der Schiedsrichter entschied auf Stürmerfoul (11.), rund zehn Minuten später vergaben Trümner und Bülbül aus der zweiten Reihe.
Aus dem Nichts trafen dann plötzlich die Kickers ins Netz, Alessandro Abruscia jagte einen Sonntagsschuss unhaltbar in den Winkel zum 1:0 (21. Minute). Der Treffer wirkte als Weckruf für die Gastgeber, die nun etwas aktiver zu Werke gingen. Doch 05-Kapitän Tyrala beendete die aufkeimende Kickers-Offensive schon wenig später mit einem Kopfballtreffer zum 1:1 (27.). Beim Eckball von Bülbül kam der Mittelfedregisseur weitgehend unbedrängt am Fünfmeterraum zum Abschluss.
An den Kräfteverhältnissen änderte sich auch in der Folge wenig, die Mainzer bestimmten das Geschehen, rückten immer wieder weit auf – konnten den Ball aber nicht über die Linie bringen. Kalle Lappe von der Mittellinie eingesetzt zielte zu hoch, Trümner und Costly fehlten nur Zentimeter. Es schien für die Kickers schmeichelhaft in die Pause zu gehen, doch dann überschlugen sich die Ereignisse: Sebastian Tyralla scheiterte mit einem Foulelfmeter an Keeper Miro Varvodic, der den harten Ball um den Pfosten lenken konnte. Kurz darauf sah der Stuttgarter Mannström die rote Karte wegen Schiedsrichterbeleidigung, ehe es wirklich in die Kabinen ging.
Die Nullfünfer hatten es zwar verpasst, die Begegnung endgültig zu drehen, doch bewiesen die schon oft gezeigte Mentalität und Geduld vor einem hörbar unzufriedenen Stuttgarter Publikum. Auch nach dem Seitenwechsel blieben die Gäste am Drücker, Lappe prüfte Varvodic noch ohne Erfolg (50.). Nach einer Schwalbe musste Kickers-Stürmer Badiane mit Gelbrot vom Platz (51.), in der Folge sah es fast aus „wie beim Handball“, analysierte 05-Trainer Dirk Kunert später. Stuttgart stand zu acht um den Sechzehner und ließ Mainz weiter anlaufen. Die hingegen ließen den Ball weiter sehenswert laufen und suchten immer wieder Lücken im Abwehrbollwerk.
Endlich fand eine Hereingabe von rechts Maurice Neubauer am langen Pfosten, der das Leder zum 1:2 ins Netz drückte (68.). Zugleich der Endstand gegen aufopferungsvoll verteidigende Kickers, die in der Anfangsphase wie auch im zweiten Durchgang kaum aus der eigenen Hälfte kamen und nicht nur wegen der Unterzahl mit den Mainzer Gästen fußballerisch nicht mithalten konnten.
„Ich kann nur ein großes Lob an meine Jungs aussprechen“, sagte Dirk Kunert. „Klar, wir hätten auch lieber 11 gegen 11 gespielt, weil wir da gerade in den ersten zwanzig Minuten richtig, richtig gut waren. Wir hatten gefühlte 90 Prozent Ballbesitz und alles umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten. Dass es dann zwei Platzverweise gibt, tut dem Spielfluss natürlich nicht gut. Es ist einfach unheimlich schwer, gegen eine Wand vor dem Strafraum anlaufen zu müssen und Chancen zu erspielen. Aber das haben wir sehr gut gelöst und gehen mit drei verdienten Siegen in Folge in das spielfreie Wochenende.“
SV Stuttgarter Kickers – 1. FSV Mainz 05 U23 1:2 (1:1)
Stuttgart: Varvodic - Garnier, Jäger, Döringer, Gerber – Abruscia (85. Kasiar), Suver, Mannström , Hirsch (75. Gerber) – Weißenfels (75. Rasic), Badiane.
Mainz: Dahmen – Moos, Korczowski, Sverko, Neubauer – Tyrala, Baku – Costly (73. Petermann), Trümner (45. Mause) – Bülbül – Lappe.
Tore: 1:0 Abruscia (21.), 1:1 Tyrala (27.), 1:2 Neubauer (68.).