U23 jubelt in Walldorf spät

Im letzten Auswärtsspiel der Saison 2022/23 in der Regionalliga Südwest setzte sich die U23 des 1. FSV Mainz 05 am frühen Samstagnachmittag mit 1:0 (0:0) beim FC-Astoria Walldorf durch. In einem über weite Strecken ereignisarmen Spiel kamen die Mainzer erst nach dem Seitenwechsel besser in die Partie und entschieden diese mit einem stark vorgetragenen Konterangriff – vollendet von Joker Marvin Jung – für sich. "Für Astoria ging es um einiges, wir wussten, was uns erwartet. Sich gegen eine solche Mannschaft so durchzusetzen, spricht für die Moral der Mannschaft, auch wenn wir mit der ersten Halbzeit nicht zufrieden waren“, resümierte Cheftrainer Jan Siewert. 

Im Vergleich zum überzeugenden 2:0-Sieg gegen Kickers Offenbach am vergangenen Wochenende veränderte der FSV-Coach seine Anfangsformation auf zwei Positionen. Timothé Rupil und Eniss Shabani starteten anstelle von Behadil Sabani und Marc Richter.

Spiel flacht nach temporeichem Beginn ab

Die Gastgeber, denen ein Zähler zum gesicherten Klassenerhalt fehlte ohne auf die anderen Plätze gucken zu müssen, begannen dominant und schnürten die 05ER zunächst tief in der eigenen Hälfte ein. Durch einen Tempogegenstoß und Eniss Shabani waren es dennoch die Mainzer, die in der vierten Spielminute erstmals einen Hauch von Torgefahr versprühten. Auf der Gegenseite wurde es im Gegenzug dann richtig gefährlich: Bei einer Dreifachchance der Walldorfer klärte Juraj Hartmann das Spielgerät vor dem einschussbereiten Marcel Carl zunächst an den Pfosten, von wo der Ball zurück in den Mainzer Strafraum sprang. Keanu Kraft blockte anschließend den Abschluss von Boubacar Barry, bevor die 05ER die Situation mit dem Abschluss von Henry Jon Crosthwaite gänzlich bereinigt bekamen. 

Das sollten nach rund sieben Minuten aber auch bereits die Höhepunkte des ersten Durchgangs gewesen sein. Ohne nennenswerte Torraumszenen ging dieser entsprechend ohne Treffer zu Ende. "Die Jungs haben sich zu viel vorgenommen, wir wollten es nochmal besser machen als gegen den OFC. Dadurch sind wir etwas verkrampft, sind in den Aktionen etwas unsauber gewesen und haben viele Bälle verloren", analysiert Siewert. 

Mainzer überstehen Druckphase & kommen besser in die Partie

Die Anfangssequenzen der zweiten Spielhälfte ähnelten jenen der ersten: Erneut startete Walldorf tonangebend, wiederum versuchten die 05ER mit Kontern gefährlich zu werden. Die klareren Chancen hatte aber der Gastgeber, zunächst in Person von Carl der die Kugel von der Strafraumkante knapp über das Mainzer Tor zog (53.). Ein Sololauf von Tim Fahrenholz (54.) und ein Abschluss von Crosthwaite an das Außennetz (56.) sowie im Eins-gegen-Eins auf den stark parierenden Lasse Rieß (57.) schlossen sich an und untermauerten die kurzfristige Druckphase des FC-Astoria.

Die 05ER kamen ihrerseits in der 68. Spielminute durch Julian Derstroff zum ersten erwähnenswerten Abschluss der zweiten Hälfte und spätestens damit besser in die Partie. Denn auch die darauffolgende Ecke sorgte für Unordnung im Walldorf-Strafraum, wenig später erwischte Danny Schmidt einen Kopfball aus aussichtsreicher Position nicht richtig (73.), Kraft verzog vier Zeigerumdrehungen darauf einen Linksschuss von der Strafraumgrenze. "Nach der Halbzeit hatten wir mehr Zugriff und haben auch mit dem Ball besser die Räume getroffen, die sie uns geboten haben", erklärt der 05-Trainer. Der FCA wurde in dieser Phase primär nach Standardsituationen zwingend und kam durch Niklas Antlitz in der 81. Minute zu seiner möglicherweise besten Chance, dieser erwischte die Kugel freistehend vor Rieß aber nicht richtig.

Joker Jung besorgt den Auswärtssieg

So war es ein lupenrein ausgespielter Konter der höchsten Mainzer Ausbildungsmannschaft, der spät im Spiel den Unterschied machte. Der eingewechselte Richter trieb das Spielgerät nach einem Ballgewinn im Mittelfeld mit Tempo auf die letzte Abwehrreihe der Gastgeber zu, legte dann für Schmidt ab, der auf den ebenfalls eingewechselten Jung querlegte, welcher nur noch einschieben musste (86.). Der Konter sei genau das gewesen, was man sich gemäß der Ausbildungsphilosophie vorstelle. "Nach vorne verteidigen, Bälle erobern, den Gegner unter Druck setzen und das dann gezielt ausspielen", zählt Siewert auf. All das passte in dieser 86. Minute optimal zusammen.

Weil Richter es nur wenig später verpasste, den Deckel auf die Partie zu setzen, und nur den Außenpfosten traf, mussten die 05ER in den Schlussminuten noch einmal zittern, nahmen letztlich aber die drei Punkte mit zurück nach Mainz.

Abschiede gegen den VfB

Dort findet am kommenden Freitag (19 Uhr) im Bruchwegstadion der Saisonabschluss gegen die Zweitvertretung des VfB Stuttgart und damit das letzte Spiel im 05-Trikot für die zwölf Abgänge statt. Zwei Neuzugänge stehen für die kommende Spielzeit unterdessen bereits fest: Jean-Marie Nadjombe kommt von Fortuna Köln an den Bruchweg, Marcus Müller vom FC Augsburg.

Tore: 0:1 Jung (86.)

Aufstellung: Rieß - Kraft, Trapp. Hartmann, Petö (88. Müller)- Wilhelm (76. Sabani), Rupil (60. Jung), Derstroff (76. Richter), Mizuta, Shabani (88. Crljenec) - Schmidt

Schiedsrichterin: Karoline Wacker