U23: Pflichtspielauftakt in Aalen

Nach sechs Wochen Vorbereitungszeit steht für die U23 der Auftakt in die restliche Rückrunde der Regionalliga Südwest an - und das mit einem neuen Cheftrainer an der Seitenlinie. Benjamin Hoffmann betreut die höchste Mainzer Ausbildungsmannschaft am Samstag (14 Uhr, Livestream von Leagues) beim Tabellenfünfzehnten VfR Aalen zum ersten Mal in einem Pflichtspiel.

An die Erfolgsserie unter Interimstrainer Meikel Schönweitz vor dem Jahreswechsel mit vier Siegen und einem Unentschieden aus sechs Spielen will der FSV, der mit Torhüter Maximilian Kinzig von Viktoria Berlin im Winter einen Neuzugang begrüßen konnte, anknüpfen und erfolgreich ins neue Punktspieljahr starten. Aktuell steht die Mainzer U23 nach 21 Spieltagen mit 30 Punkten auf dem neunten Tabellenplatz.

IN EINER PRESSERUNDE SPRACH HOFFMANN über...

...die Vorbereitung: "Man kennt es aus Hollywood: Wenn man die Generalprobe (1:4 im letzten Testspiel bei Sonnenhof Großaspach) verpatzt, ist das erstmal nicht so schlimm. Wir sind vor allem mit dem Spiel gegen Steinbach (0:0) sehr zufrieden und versuchen die Jungs, etwas anders zu fordern als zuvor. Man darf nicht unterschätzen, dass ich in dieser Saison der dritte Trainer für diese Mannschaft bin. Wir haben die Vorbereitung gebraucht und benötigen vielleicht auch in dieser restlichen Rückrunde noch etwas Zeit brauchen, um uns alle zu finden und auch einen gemeinsamen Spielstil, der zu uns passt. Daran feilen wir. Aber die Jungs machen einen sehr gewillten, engagierten Eindruck und sind total überzeugt von den Lösungen, die wir ihnen anbieten. In dieser Woche ging es darum Frische und den Spirit reinzukriegen. Wir hoffen, dass wir am Samstag auf den Punkt da sind nach dieser langen Vorbereitung.

...inhaltliche Themen: "Wir arbeiten aktuell an den defensiven Abläufen, Pressingsignalen und der Zuordnung, aber auch an Themen mit dem Ball. Da geht es darum, Tiefe zu finden, um Geradlinigkeit, die Mainz 05 auch auszeichnet, um Variabilität zwischen Ballbesitz und dem schnellen Weg in die Tiefe. In diesen Dingen müssen wir uns noch ein wenig finden und die Stärken der einzelnen Spieler einbringen. Wir wollen in die Automatismen kommen, damit die Jungs Vertrauen haben, das der Ball gespielt wird, der Laufweg stimmt und das Nachschieben funktioniert, damit wir ins Gegenpressing kommen."

...die bevorzugte Grundordnung: "Ich bin ein Freund des 4-4-2. Daraus entwickeln sich ganz viele Systeme, denn es ist immer ein fließender Übergang aus einer Grundordnung heraus. Wenn wir im 4-4-2 stehen, können wir ganz schnell, sowohl im Aufbau als auch gegen den Ball, in eine Dreier- oder Fünferkette kommen. Auch in der U19 waren meine Mannschaften sehr variabel, um den Gegner vor Probleme zu stellen und neue Lösungen zu finden."

...Winterneuzugang Max Kinzig: "Max ist eine absolute Perpektivverpflichtung, wir sehen sehr viel in dem Jungen. Er durfte auch schon mal in ein paar Einheiten bei den Profis mitmachen. Er hat das bis jetzt sehr gut gemacht und ist erstmal die neue Nummer eins. Aber er muss sich beweisen und seine jetzt schon gesammelten Erfahrungen vorzeigen. Alle Torhüter haben die Vorbereitung für sich genutzt. Es ist ein Vierkampf mit den anderen, aus dem Max aktuell als Sieger hervorgeht."

...die Kadersituation in der Rückrunde: "Wir machen erstmal mit dem jetzigen Kader in der Rückrunde weiter und versuchen, Jungs aus der U19 peu à peu über das Training zu integrieren. In den Einheiten werden wir sehen, ob sie sich an das Tempo und auch die Härte des Seniorenfußballs gewöhnen können. Über die Trainingsleistung lassen wir sie den nächsten Schritt machen. Wenn wir merken, dass ein Junge bereit ist und eine realistische Chance hat, zu spielen, nicht nur im Kader zu sein, dann halten wir uns das generell offen."

...den Switch von der Youth League zur U23: "Das ist kein Problem für mich. Im Gegenteil, weil es eine ganz andere Herangehensweise bei einer U23 ist. Ich finde es gerade extrem spannend, weil es für mich persönlich auch neu ist. Ich freue mich darauf, weil es ein ganz anderer Fußball sein wird, als ich ihn aus der U19 kenne. Man wächst an neuen Aufgaben."

...den Gegner VfR Aalen: "Sie haben auch einen neuen Trainer und wollen diesen Überraschungsfaktor sicherlich für sich nutzen. Wir müssen uns auf uns fokussieren und klar sein in unseren Abläufen. Wir wollen versuchen, dominant aufzutreten und ihnen ihre eigenen Stärken zu nehmen. Ich gehe davon aus, dass sie zwei Möglichkeiten haben: Entweder, sie werden sehr tief stehen oder sehr hoch pressen. Für beides müssen wir parat sein und eine Lösung haben."

...die personelle Situation: "Ken Mata hat sich verletzt. Ob er dabei sein kann, stellt sich morgen heraus, wir haben noch ein bisschen Hoffnung. Tim Müller ist gelbgesperrt, ansonsten sind alle dabei und fit."