Es war wahrlich kein Fußballfest im Ostseestadion, sondern ein dichtgestaffeltes Spiel rund um den Mittelkreis. Nach einem ärgerlichen Patzer zur Rostocker Führung glich Matti Steinmann mit einem Distanzschuss aus und bescherte den Nullfünfern den ersten Auswärtspunkt der Saison.
Gegen die zweikampfstarken Hanseaten setzte Sandro Schwarz auf nominell fünf Verteidiger, von denen besonders aber Malte Moos, Marcel Costly und Patrick Schorr auch ordentlich Tempo auf die Bahnen bringen können. Und die Gastgeber ließen den Nullfünfern in der Anfangsphase erstaunlich viel Raum und Ballbesitz ohne ihrerseits großen Druck aufbauen zu können.
Die erste Aktion gehörte folgerichtig den Gästen: Mounir Bouziane setzte sich auf links durch und brachte den Ball scharf in den Strafraum. Doch Tommy Grupe grätschte den Ball vor dem heranstürmenden Aaron Seydel mit vollem Risiko aus der Gefahrenzone (7. Minute). Hansa brauchte da schon Eckbälle, um in die Nähe des Tores von Flo Müller zu kommen und insgesamt bei den eigenen Spielzügen zu lange. Zwei lange Bälle auf Andrist waren alles, was es in der ersten Viertelstunde von Rostock zu verzeichnen gab.
Sandro Schwarz hatte zuletzt gefordert, sich von den „Dödel-Gegentoren“ zu verabschieden. Das gelang aber nur die besagten ersten 15 Minuten. Dann steckte Malte Moos einen langen Pass in die Tiefe in den Lauf von Andrist durch, statt ihn anzunehmen. Der nahm das Geschenk dankbar an und ging alleine in Richtung Florian Müller, der gegen den satten Abschluss keine Chance hatte. Verdient oder nicht, es stand 1:0 für die Hausherren (17.).
Das Muster blieb auch in der Folge dasselbe. In einem Spiel, das größtenteils rund um die Mittellinie stattfand, schickte Rostock immer wieder mal lange Bälle auf Andrist, der beim zweiten Versuch aus ähnlich guter, aber auch stark abseitsverdächtiger Position an Florian Müller scheiterte (34.). Die einzige weitere Szene im letzten Drittel überhaupt, welches die Nullfünfer gegenüber nicht mehr betraten. Rund 30 Meter vor dem Tor endeten die Mainzer Aktionen. Bis zur 41. Minute. Matti Steinmann setzte sich gegen Erdmann durch und zog aus etwa 20 Metern einfach mal ab. Der Ball schlug unhaltbar im langen Eck ein und egalisierte das ärgerliche Gegentor zum Abschluss einer an Höhepunkten armen ersten Hälfte.
Das schien sich nach der Pause gleich zu ändern, Timo Gebhart versuchte es nach starkem Doppelpass mit einem Schlenzer, verfehlte den Winkel aber um rund zwei Meter (46.). Das war es dann aber auch schon wieder. Gelegentliche Einzelaktionen unterbrachen die enge Mittelfeldarbeit beider Teams, Bouziane versuchte es nach einem Tempodribbling mal aus rund 30 Metern. Besseres fiel den Gastgebern aber auch nicht ein, eine Art Lupfer von Gardawski landete entspannt in Florian Müllers Armen (71.).
Nach einem starken Freistoß von Garbuschewski kam Verteidiger Henn zum Kopfball, setzte das Spielgerät aber knapp daneben (73.). Ein Freistoß vom eingewechselten Deva Parker etwas zu einfach auf Keeper Schuhen, mehrere geblockte Schussversuche nach anschließendem Eckball: So ganz sicher konnte sich noch keine Mannschaft mit dem Remis wähnen (83.), zumal die Mainzer nun ihre offensiv aktivste Phase hatten. Die brachte außer mehreren Abseitspfiffen aber nichts mehr ein – insgesamt reichte das für einen verdienten ersten Auswärtspunkt der Mainzer.
F.C. Hansa Rostock – 1. FSV Mainz 05 U23 1:1 (1:1)
Rostock: | Schuhen – Jännicke, Henn, Grupe, Gardawski – Erdmann, Wannenwetsch (67. Garbuschewski) – Andrist, Gebhart (84. Fehr), Bülbül (87. Benymina) – Ziemer |
Mainz: | F. Müller – Costly, Häusl, Rossmann, Schorr (89. Korczowski), Moos – Trümner, T. Müller (67. Zimling), Steinmann, Bouziane – Seydel (79. Parker) |
Tore: | 1:0 Andrist (17.), 1:1 Steinmann (41.) |
Schiedsrichter: | Michael Bacher |
Zuschauer: | 11.383 |