U23: Weiteres Feintuning nötig

Die U23 hat die erste Woche der Wintervorbereitung am Samstag mit einem 2:1-Testspielsieg beim Ligakonkurrenten FC Gießen erfolgreich abgeschlossen. Eine "wilde Partie im positiven Sinne" hatte Trainer Bartosch Gaul gesehen, der viele Erkenntnisse für die zweite Trainingswoche aus Mittelhessen mitnehmen konnte. Neuzugang Rasim Bulić stand unterdessen erstmals für die höchste Ausbildungsmannschaft der 05ER auf dem Platz.

Das Thema für die ersten beiden Wochen der Vorbereitung auf den zweiten Teil der Regionalliga-Saison hatten Gaul und sein Co-Trainer Simon Pesch auf die Arbeit gegen den Ball festgelegt. Dementsprechend wollte das Trainerteam der 05ER in der praktischen Anwendung sehen, was zuvor auf dem Plan gestanden hatte. "Wir wollten eine gute Intensität im Anlaufen vorne haben, in der Linie dahinter gut auf den Sechser-Positionen und im Kettenverhalten möglichst hoch agieren und die Räume dahinter dennoch geschlossen halten“, beschrieb Gaul den Ansatz. Phasenweise gelang das dem FSV, in Teilen aber auch nicht zur Zufriedenheit ihres Trainers.

Vor allem im Anlaufverhalten sah der Fußballlehrer Ansätze, die ein weiteres Feintuning in dieser Woche benötigen. "Die Intensität ist in Ordnung, aber wir müssen verstehen, dass die Arbeit gegen den Ball mit allen zusammenhängt. Da muss ein Rad ins andere greifen und bestimmte Abläufe weiter perfektioniert werden", so Gaul, der auf dem kleinen Kunstrasenplatz "zu viele" zugelassene Torchancen der Gastgeber notiert hatte. Selbst hätte die höchste Mainzer Ausbildungsmannschaft aber auch mehr als die zwei Treffer von Romario Roesch in der ersten Halbzeit (23.) und Kaito Mizuta per Foulelfmeter kurz vor Schluss (89.) erzielen können. "Wir hatten ein kleines Chancenplus, die Partie hätte auch 6:3 für uns ausgehen können." Nikita Marusenko traf in der Nachspielzeit für die Gastgeber.

Bulić hinterlässt guten Eindruck

Den unter der Woche verpflichteten Rasim Bulić hatte Gaul im bewährten 3-4-3-System von Beginn an auf der Doppelsechs mit Benko Sabani aufgestellt. Der groß gewachsene Neuzugang stand bei seinem ersten Auftritt für Mainz 05 60 Minuten auf dem Platz: "Die Intensität und Laufbereitschaft, die wir gegen den Ball erwarten, bringt er mit und fragt auch viel nach, um unser Spiel zu verstehen." Natürlich benötige der Neuzugang noch eine gewisse Zeit, um in den Abläufen komplett drin zu sein, betonte Gaul. "Aber für seinen ersten Auftritt hat er einen guten Eindruck gemacht", sagte der U23-Chefcoach, der die Stärken des 21-Jährigen skizzierte: "Er ist ein guter Typ und war dementsprechend schnell in der Gruppe drin. Auch auf dem Platz ist er jemand, der seine Mannschaft besser machen und ihr helfen will. Er versucht immer wieder zu coachen. Diese Mischung aus Spielverständnis und Extrovertiertheit ist nicht so verkehrt." Der 1,92 Meter große Zugang vom 1. FC Saarbrücken bringe auch gute physische Voraussetzungen mit. "Er hat auch viele Meter gemacht in den 60 Minuten, um Zweikämpfe zu führen und die Bälle zu gewinnen, seine Spielfortsetzungen waren einfach, aber gut", so Gaul.

Eine weitere intensive Woche steht der U23 nun bevor. Das Spiel gegen den Ball im Mittelpunkt, angereichert mit den Erkenntnissen, positive und negative aus der Partie in Gießen. "Wir müssen eine gewisse Einheitlichkeit und Automatismen schaffen, weil das sehr wichtig ist. Es wird weiterhin darum gehen, dieses Verständnis, wie wir zwischen den drei Pressinglinien agieren wollen, zu schärfen und zu optimieren“, so Gaul. Die nächste Möglichkeit zur Anwendung und Überprüfung bietet das zweite Testspiel gegen den 1. FC Kaan-Marienborn, Tabellenführer der Oberliga Westfalen, am kommenden Samstag, 22. Januar (14 Uhr).