Sandro Schwarz hatte die „Uhren auf Null“ gestellt, wollte die Hinrunde aus den Köpfen verbannen und den Blick stur nach vorne richten. Doch die Hinrunde schien die Nullfünfer in Zwickau schnell wieder einzuholen. Die Geschichte der ersten Partie des Jahres war die Geschichte zu vieler Auswärtsspiele in der ersten Saisonhälfte: Mainz war besser im Spiel, häufte Torchance auf Torchance, fing sich einen Gegentreffer per Sonntagsschuss und musste dank Platzverweis schon zu zehnt in die Kabine. Auch der engagierte Kampf bis zum Schlusspfiff wurde nicht belohnt.
Nach einer kurzen Abtastphase in den Anfangsminuten nahm die Partie schnell Fahrt auf – in einigen Szenen zu schnell für die Zwickauer. Die Gastgeber hatten immer wieder Probleme mit der Mainzer Offensive, die mit Parker, Bouziane und Lohkemper ordentlich Geschwindigkeit auf den Platz brachte. Doch der FSV-Keeper Brinkies hatte einen richtig guten Tag und parierte mehrere Torschüsse herausragend.
Die Schwäne tauchten durch Ronny König erstmals vor dem Mainzer Gehäuse auf, der Ball landete jedoch daneben (7. Minute). Rund fünfzehn Minuten später der zweite Torschuss der Hausherren, Robert Koch traf aus 18 Metern aber nur den Innenpfosten. Auf der anderen Seite bekam Brinkies gerade noch die Fäuste hoch und blockte Steinmanns Hammer aus der zweiten Reihe. Es hätte längst die Führung der Nullfünfer sein müssen, doch das Glück war erneut nicht mit auf Auswärtsfahrt gegangen: Eine Ecke landete erneut bei Patrick Göbel auf dem linken Flügel. Der fasste sich ein Herz und beförderte den Ball mit einem Kunstschuss ins lange Eck zum 1:0 (24.).
Und damit nicht genug sah Matti Steinmann kurz vor der Pause unglücklich gelbrot. Der Sechser ging mit hohem Bein in die Drehung zum Ball, sah dabei aber den heranstürmenden Zwickauer Gegenspieler nicht und musste folgerichtig früher vom Platz (41.).
Die zahlenmäßige Überlegenheit der Westsachsen schlug sich auf dem Rasen jedoch in keiner Phase nieder. Ganz im Gegenteil blieben die Nullfünfer über die gesamte Spielzeit läuferisch überlegen und setzten auch spielerisch die Akzente der Begegnung. Zwickau hatte die Offensive nach dem Seitenwechsel völlig abgemeldet und stattdessen um den eigenen Strafraum Quartier bezogen. Und das hielten sie gegen die leidenschaftlich anlaufenden Nullfünfer dicht verriegelt.
Bis zum Sechzehner kamen die Mainzer immer wieder gut durch, der letzte Pass gelang aber zu selten. Auf der anderen Seite hatte Florian Müller kaum Beschäftigung, ein Schuss von Koch kurz nach der Pause blieb alles, was aufs Mainzer Tor kam, dasselbe aber knapp verfehlte. Sandro Schwarz hatte in der 65. Minute mit Trümner für Lohkemper sein Wechselkontingent ausgeschöpft, Morris Schröter sah auf Zwickauer Seite noch die rote Karte nach Tätlichkeit gegen Daniel Bohl – mehr gab es für die Statistik leider nicht mehr zu vermelden, es blieb beim schmeichelhaften 1:0 für den FSV Zwickau, das bis zur letzten Szene wackelte aber auch beim Eckball in der 94. Minute nicht fiel.
FSV Zwickau – 1. FSV Mainz 05 U23 1: 0 (1:0)
Zwickau: Brinkies – C. Göbel, Wolf, Wachsmuth, Miatke – Bär (78. Schröter), Lange, Könnecke (75. Schlicht), P. Göbel – Koch, König
Mainz: Müller – Häusl, Rossmann, Korczowski – Parker (46. Halimi), Zimling, Schorr (46. Bohl) – Klement, Steinmann – Lohkemper (65. Trümner), Bouziane
Tor: 1:0 Göbel (24.)