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Profis 27.08.2018 - 16:30 Uhr

Ujah: "Ich habe halt immer Glück gegen Stuttgart"

Der 05-Stürmer beendet mit seinem dritten Tor für Mainz 05 gegen den VfB eine lange Durststrecke

05-Neuzugang Aarón Martín war nur einer von unzähligen Gratulanten, die sich mit Anthony Ujah freuten.

Das Warten ist endlich vorbei: Anthony Ujah hat sein erstes Bundesligator seit seiner Rückkehr aus China Anfang des Jahres erzielt und damit dem 1. FSV Mainz 05 drei Punkte zum Saisonauftakt beschert. Für den nigerianischen Mittelstürmer bedeutete dieser Treffer in der 76. Minute zum 1:0 gegen den VfB Stuttgart das Ende einer langen und harten Dursttrecke. "Ich bin sehr glücklich. Ich habe lange auf das Tor gewartet und bin froh, dass ich der Mannschaft damit geholfen habe", sagte der 27-Jährige nach dem perfekten Saisonstart.

Rouven Schröder hatte Ujah im Winter aus China zurückgeholt an den Bruchweg. Der Stürmer sollte die 05er im Abstiegskampf unterstützen. Doch schnell stellte sich heraus, dass die körperlichen und taktischen Defizite des Profis nach dessen Zeit bei Liaoning FC zu groß waren, um die Mannschaft in der Bundesliga zu verstärken. Der Nigerianer, der sich nach seinem ersten Gastspiel in Mainz beim 1. FC Köln und dem SV Werder Bremen zum Torjäger entwickelt hatte, brauchte letztlich bis zum Ende dieser Saisonvorbereitung, um in Form zu kommen. "Tony hat an sich gearbeitet, ist klar geblieben in all der Zeit, in der er nicht ins Team oder von der Bank kam. Jetzt hat er sich belohnt und für uns den Dreier geholt", sagte der 05-Sportvorstand. Das Tor sei eine Bestätigung der letzten Trainingswochen gewesen.

Logische Folge

Laut Sandro Schwarz war der Treffer "die logische Folge für ihn, wie er trainiert und die Testspiele bestritten hat". Schon beim Abschlusstraining, das der 05-Coach am Samstag in die OPEL ARENA verlegt hatte, weil am Bruchweg die U23 ihr Regionalliga-Spiel austrug, habe sich Ujah eindrucksvoll aufgedrängt. "Er war bei den Standards immer gefährlich, hat die Tore reingeschädelt, im Spiel gute Bewegungen gezeigt und getroffen." Schwarz gab dennoch Neuzugang Jean-Philippe Mateta den Vorzug, weil Alexandru Maxim nach seiner Trainingsverletzung noch nicht fit genug war "und wir vorne nicht zwei Positionen ändern wollten", sagte der Trainer. Zumal Mateta und Robin Quaison als Doppelspitze sowohl im OPEL CUP als auch im Vorbereitungs-Testspiel gegen West Ham United gut funktioniert und harmoniert hatten. Beide bestätigten ihre Aufstellung mit starken Leistungen. Und Ujah nutzte die Joker-Rolle perfekt.

"So, wie die Jungs sich für Tony gefreut haben, ist das ein gutes Zeichen als Mannschaft, aber auch für ihn selbst. Alle Stürmer brauchen Tore. Wir haben ihm im Training ständig die Gelegenheit für Erfolgsmomente in diversen Spielformen gegeben. Bei ihm spürt man deutlich, dass es auch eine mentale Geschichte ist und dass er sich mit guten Aktionen hochziehen kann. Das ist für ihn extrem wichtig", sagte Schwarz. "Tony hat das sehr gut umgesetzt. Er ist von der Fitness und der Spritzigkeit her nun komplett auf einer anderen Stufe als zu Beginn. Es ist jetzt seine erste Vorbereitung gewesen, im Winter hatten wir ja im Prinzip keine. Ich freue mich, dass sich die harte Arbeit gelohnt hat."

"Ich habe sehr viel gearbeitet"

Ihm habe die Fitness gefehlt nach seiner Rückkehr, bestätigte auch der Siegtorschütze. "Ich habe sehr viel gearbeitet in diesem Sommer, mit der Mannschaft und auch im Urlaub. Ich wusste, dass ich dem Team helfen kann. Es ging nur um den Zeitpunkt, wann es soweit ist. Im Training in den vergangenen Wochen hatte ich schon das Gefühl, dass es besser wird. Wenn du nicht spielst, musst du dem Trainer zeigen, dass du spielen willst. Das habe ich gemacht", so der 27-Jährige. "Es gibt immer noch viel Arbeit. Ich will in jedem Training Gas geben. Ich will spielen. Das kommt nur mit viel Arbeit. Als Stürmer beziehst du viel Selbstvertrauen aus solchen Toren in der Liga. Ich habe gespürt, dass sich alle mit mir gefreut haben. Das gibt mir ein gutes Gefühl. Ich hoffe, dass ich noch mehr machen kann."

Der Siegtreffer war im Übrigen erst das dritte Ujah-Tor überhaupt für Mainz 05 in der Bundesliga. Die beiden anderen Tore erzielte der Stürmer ebenfalls gegen den VfB: beim 3:1-Sieg im November 2014. Insgesamt sechsmal (einmal für Köln, zweimal für Werder) hat Ujah nun gegen die Schwaben getroffen, so viel wie gegen kein anderes Bundesliga-Team. "Ich habe halt immer Glück gegen Stuttgart", so der glückliche 05-Profi nach seinem Tor des Tages.