"Unser Ansatz muss passen"

Zwei Tage nach dem ersten Saisonsieg in Augsburg haben sich die 05-Profis am Nachmittag bereits auf die Reise gen Norden gemacht. Dort bestreitet der FSV am Mittwochabend beim SV Werder Bremen (20:00 Uhr) am vierten Spieltag bereits sein drittes Auswärtsspiel der Bundesliga-Saison. Der Tabellenletzte hat sich nach dem 1:4 bei Borussia Mönchengladbach und null Punkten aus drei Spielen am vergangenen Wochenende von Trainer Viktor Skripnik getrennt. Für die Wende soll der bisherige U23-Trainer Alexander Nouri sorgen. Der 37-jährige hatte am Wochenende noch die U23 des FSV in der dritten Liga mit 2:1 bezwungen. 05-Trainer Martin Schmidt erwartet somit eine anspruchsvolle Aufgabe, erwartet er doch dass Nouri "neue Ideen ins Spiel einbringen" werde. "Er hat mit der zweiten Mannschaft bislang ganz anders gespielt als die Profis", so Schmidt auf der Pressekonferenz vor der Partie.

Einen verunsicherten Gegner von der Weser erwartet unser Chefcoach trotz des missglückten Saisonstarts keinesfalls. "Ich denke nicht, dass Bremen jetzt völlig verunsichert auftreten und sich auf die Defensive beschränken wird. Wer die Atmosphäre dort kennt, weiß, dass wir uns auf einem mutigen Gegner einstellen sollten." Die Situation der Gastgeber soll letztendlich aber auch gar nicht im Fokus der Vorbereitungen auf die Begegnung stehen. "Unser Ansatz, unser Spiel muss funktionieren, dann brauchen wir uns gar nicht so sehr mit dem Gegner beschäftigen." Gleichzeitig blickte Schmidt noch einmal zurück und betonte den hohen Wert des Sieges in Augsburg: "Insbesondere für die Köpfe der Spiele war das 3:1 enorm wichtig. Wir hatten vorher einige Punkte liegen gelassen und uns für gute Leistungen nicht belohnen können. Daher ist der Stellenwert des Ergebnisses für unser Selbstvertrauen sehr hoch."

Keine Verletzungen riskieren

Trotz des Erfolges von Augsburg wird Schmidt auch in Bremen erneut Veränderungen vornehmen. Die individuelle Belastungssteuerung lasse dem Trainerteam gar keine andere Wahl. "Natürlich will man Spielern nach guten Leistungen nicht den Lauf nehmen. Aber damit würden wir auch Verletzungen riskieren." Wenn auch der Erfolg in jedem Spiel im Vordergrund stehe, gelte es die kräftezehrenden englischen Wochen bis zur Winterpause im Hinterkopf zu behalten und sich auch Spiel für Spiel ein Stück weit an den Herausforderungen zu orientieren, die der jeweilige Gegner stellt. "Auch ich als Trainer muss mich in die Situation, mit der wir in dieser Saison konfrontiert werden, hinein- und den richtigen Weg finden."

Der 05-Trainer wies aber trotz aller Diskussionen um das Thema Rotation darauf hin, dass er die zentrale Achse um die Nummer eins Jonas Lössl, den zweiten Kapitän Stefan Bell, "Sechser" Jean-Philippe Gbamin sowie Antreiber Yunus Malli bislang weitestgehend unverändert gelassen habe, um Fixpunkte im Spiel seines Teams zu erhalten. Veränderungen seien jedoch auch in dieser Reihe nie ausgeschlossen, "da wir auch verletzungsprophylaktisch denken" müssen. Viel wichtiger etwaige Gedanken um seine Startelf ist dem Trainer vor der Aufgabe in Bremen aber ohnehin, das gute Gefühl aus dem Spiel beim FCA mit in die zweite "Power-Woche" zu nehmen, um auch die Aufgabe beim SV Werder erfolgreich zu meistern.

Nicht mit dabei sein können am Mittwochabend auf Seiten unserer 05er Jairo, der spätestens während der Länderspielpause wieder ins Teamtraining einsteigen soll sowie André Ramalho, Danny Latza, Emil Berggreen und der gesperrte José Rodriguez. Hinter dem Einsatz von Suat Serdar steht aufgrund seiner Oberschenkel-Beschwerden einen Tag vor der Partie noch ein Fragezeichen.