Vorberichte 21.09.2012 - 13:50 Uhr
Unser Gegner: FC Augsburg
Am Samstag empfängt der 1. FSV Mainz 05 den FC Augsburg – Anpfiff ist um 15:30 Uhr
Finanziell spielt der Verein eine der kleinsten Geigen im Konzert der Bundesliga, aber nichts desto trotz hat er mit frischem Spiel und respektlosem Auftreten schon den ein oder anderen Großkopferten das Fürchten gelehrt – immer mit dem Ziel Etablierung in der fußballerischen Beletage im Visier. Gemeint ist allerdings nicht der 1. FSV Mainz 05, sondern der FC Augsburg. Die Fuggerstädter und die Rheinhessen haben nämlich ziemlich viel gemein.
Ein mit Höhepunkten gespicktes Fußballschmankerl war es nicht, das Heimspiel des FC Augsburg gegen den VfL Wolfsburg am vergangenen Samstag. Ein mageres 0:0 gab es in der SGL Arena. Sicherlich als Erfolg zu werten, wenn man einen Blick auf den Millionenkader der Elf von Felix Magath wirft, der man hier einen Punkt abgetrotzt hat. Dennoch, der Saisonstart lief für die Fuggerstädter nicht nach Plan. Ein Punkt aus drei Spielen – zu wenig für den seit dieser Saison neu installierten Coach Markus Weinzierl und seine Mannschaft, insbesondere wenn man den Verlauf der Spiele ansieht. Zum Saisonauftakt gegen Düsseldorf hatten die Schwaben mehr Ballbesitz, mehr herausgespielte Chancen und schließlich doch nicht das glücklichere Ende für sich. Der Fortuna-Joker Dani Schahin machte gleich nach seiner Einwechslung zwei Tore und entführte somit die Punkte für den Aufsteiger an den Rhein. Gegen den starken FC Schalke 1:3 zu verlieren ist keine Schande, vor allem wenn man sich mit Moral präsentiert wie die Augsburger, die die Knappen richtig fighten ließen um den Sieg. Zuletzt nun das torlose Remis gegen Wolfsburg, ein Treffer aus drei Spielen genau wie der Kontrahent. Eine magere Ausbeute. Und ein Saisonstart, der einem in Mainz bekannt vorkommt. Auch die Erwartungen von außen sind höher als noch in der Vorsaison. In diesem Jahr sollte es etwas weniger spannend zugehen im Kampf um den Klassenerhalt. In der vergangenen Saison hatte es der FCA einer fulminanten Aufholjagd in der Rückrunde zu verdanken, dass man sich aus den Tiefen der Tabelle befreien konnte. Nach dem 22. Spieltag verlor man lediglich zwei Partien, ansonsten konnten die Augsburger immer Punkten. Dieser Serie ohne Niederlagen fielen damals auch die 05er zum Opfer. Mit verantwortlich für den Aufwärtstrend zeichneten die zur Rückrunde geholten starken Neuzugänge Ja-Cheol Koo, Matthias Ostrzolek und Jan Moravek. Für die zweite Saison in der ersten Liga wurde der Kader mit einigen alten Bekannten verstärkt. Andreas Ottl, vormals Hertha BSC und FC Bayern München, soll das defensive Zentrum stärken und Aristide Bancé, der einst für die 05er auf Torejagd ging, die Offensive. Ottl und Bancé stehen allerdings nach einem Punkt aus drei Spielen aktuell in der Kritik bei den Anhängern der Schwaben. Dem Mittelfeldmann fehle es an zündenden Ideen, und auch der Stürmer hätte bislang noch nicht ein einziges Mal getroffen. Augsburg-Manager Manfred Paula stellte sich schützend vor seine Neuzugänge, insbesondere nach dem 0:0 gegen Wolfsburg sieht er keinen haltbaren Grund für angebrachte Kritik. „Wir müssen die Kirche schon im Dorf lassen bei der individuellen Klasse die Wolfsburg hat. Die beiden werden uns sicher sportlich weiterbringen, nach drei Spieltagen muss man da auch einfach mal den Ball flachhalten“, wird Paula in der Augsburger Presse zitiert. Der Nachfolger von Andreas Rettig steckt in einer ähnlichen Situation wie sein Pendant Christian Heidel aus Mainz. Spieler, die garantiert und sofort einen Unterschied machen können, stehen außerhalb der finanziellen Möglichkeiten seines Clubs. Dennoch, die Mission Klassenerhalt kann wieder erfolgreich gemeistert werden, denn auch der aktuelle Kader hat große Qualität. Nach drei absolvierten Spielen sind Prognosen weniger Wert als das Papier, auf dem sie geschrieben stehen. Sowohl in Augsburg als auch in Mainz.