Vorberichte 07.08.2013 - 19:50 Uhr
Unser Gegner: VfB Stuttgart
Verbreiterter Kader mit gestiegener Erwartungshaltung.
Mit einem runderneuerten und deutlich verbreiterten Kader startet der VfB Stuttgart heute in der Coface Arena in die neue Saison. Auf dem Transfermarkt hat Sportvorstand Fredi Bobic dafür nicht nur die Forderungen seines Trainers Bruno Labbadia erfüllt, sondern auch die Erwartungshaltung im Umfeld der Schwaben weiter in die Höhe geschraubt.
„Wir gehören einfach in den internationalen Fußball“, findet Georg Niedermeier: „Unser Ziel sollte sein, unter den ersten Sechs zu landen und in der Europa League eine gute Rolle zu spielen.“ Mit dieser Vorstellung steht der Verteidiger derzeit in Stuttgart sicher nicht alleine da, der VfB hat mit den sportlichen Zielen auch personell mächtig aufgerüstet. Sportvorstand Fredi Bobic konnte nach den strikten Sparmaßnahmen der letzten Jahre erstmals seit der Meisterschaft 2007 wieder mehr auf dem Transfermarkt investieren als zuvor eingenommen – und den Verein mit acht gestandenen Profis namhaft verstärken. Die Bilanz des ehemaligen Nationalstürmers, seit 2010 im Management des VfB, liest sich dabei durchaus beeindruckend: Konstantin Rausch, Daniel Schwaab, Sercan Sararer, Marco Rojas, Patrick Funk und Thorsten Kirschbaum kamen ablösefrei, Toptalent Moritz Leitner wurde für zwei Jahre vom BVB ausgeliehen. Nur Mohammed Abdellaoue, der den letztjährigen Alleinunterhalter Vedad Ibisevic im Stuttgarter Sturmzentrum entlasten soll, schlug auf der Ausgabenseite so richtig zu Buche.
Trainer Bruno Labbadia, der den Verein nach dem Klassenerhalt zweimal in den internationalen Wettbewerb führen konnte – 2012 mit dem sechsten Platz und 2013 über die Teilnahme am DFB-Pokalfinale – hat inzwischen jede Position mindestens zweimal erstklassig besetzt. Eine Umgestaltung, die auch den Weg des einstigen Aufschwungshelden Shinji Okazaki zu den Nullfünfern ebnete. Zweieinhalb Jahre zuvor, zur Rückrunde 2010/11, wechselte der Japaner von Shimizu S-Pulse an den Neckar, wo der VfB unter Neu-Coach Labbadia den Sprung vom vorletzten Tabellenplatz auf Rang zwölf schaffte.
Die ersten Gehversuche unter echten Wettkampfbedingungen hat die Stuttgarter Garde inzwischen hinter sich, in der Europa League-Qualifikation verschaffte sich die Labbadia-Elf beim 1:1 gegen die Bulgaren von Botev Plovdiv am Schwarzen Meer eine ordentliche Ausgangsposition für das Rückspiel am Donnerstag. Mehr war bei einer über weite Strecken dürftigen Offensivvorstellung der Schwaben nicht drin, Ibisevic brachte den VfB per Kopfball in Führung, nur sechs Minuten später glich der Ex-Duisburger Domovchiyski zum leistungsgerechten Remis aus. Auch der Auftritt im DFB-Pokal gegen den Fünftligisten BFC Dynamo gab noch nicht so wirklich Aufschluss darüber, was vom VfB zu erwarten ist. Vedad Ibisivecic erfüllte mit einem Doppelpack zum 2:0 zwar die Pflichtaufgabe, neben seinem Kopfballtreffer und dem verwandelten Foulelfmeter war von den spielerisch überlegenen Stuttgartern vor dem Dynamo-Tor aber wenig zu sehen. Das erkannte auch Ibisevic: „Die Ideen im Spiel sind da, aber es fehlt noch an Präzision und Sicherheit. Die müssen wir uns über die kommenden Spiele erarbeiten.“ Viele Gelegenheiten dazu hat der VfB vor seinem Gastspiel in der Coface Arena jedenfalls nicht mehr.