Profis 15.09.2014 - 14:36 Uhr

Verdient gewonnen

Mit Effizienz und einer guten Defensive zum Auswärtssieg in Berlin

Am Ende stand ein leichtes Plus bei Ballbesitz und gewonnenen Zweikämpfen bei Hertha BSC, die Punkte aber nahmen unsere Nullfünfer mit nach Mainz. Und das überhaupt nicht unverdient, wie einige befragte Spieler, etliche Medien und sogar Hertha-Coach Jos Luhukay („Mainz war viel effizienter und konsequenter. Mainz hat verdient gewonnen.“) bestätigten. Die Effizienz vor dem Tor und die Leistung der Defensive waren ausschlaggebend für den Mainzer Sieg in der Fremde. Die Chancen, die sich der Mannschaft von Kasper Hjulmand boten, wurden konsequent ausgenutzt. Und das auch zu günstigen Zeitpunkten. Als die Hauptstädter mit der Einwechselung von Salomon Kalou – und dem Publikum im Rücken – die Aufholjagd einleiten wollten, schlugen unsere Nullfünfer eiskalt zu. Ausgerechnet die Berliner Leihgabe Sami Allagui war es, der nach Vorarbeit von Junior Diaz das Leder im Tor von Thomas Kraft versenkte (70.). Als die Gastgeber per Elfmeter zum Anschluss kamen und die Schlussoffensive eröffneten, erlöste Shinji Okazaki seine Mannschaft vom Zittern in der Nachspielzeit. Einen sehenswerten Konter über Yunus Malli schloss der Japaner mit dem 3:1 ab (90.+1). Mit diesem Tor, dem dritten Saisontreffer Okazakis, war der Mainzer Auswärtssieg endgültig unter Dach und Fach. Allen Grund zur Freude hatten auch die Debütanten. Der bereits erwähnte Allagui, der bei jedem Debüt einnetzt. Aber auch Jonas Hofmann, der mehrfach seine Klasse andeutete. Philipp Wollscheid löste ihn in der Schlussphase ab und half mit, den Sieg abzusichern. Daniel Brosinkis Leistung als Rechtsverteidiger bescherte dem Ex-Fürther die zweite Berufung in die Kicker-Elf des Tages am dritten Spieltag. Auch keine so schlechte Quote für den Neuzugang.

Nach dem doppelten Pokalaus, national wie international, dazu zwei Unentschieden zum Saisonstart, bereitete dieser erste Dreier allen Mainzern große Freude – und auch für eine gehörige Portion Erleichterung. Nicht zuletzt beim Trainerstab. „Wir haben heute eine Mannschaft mit einem großen Herz und einer sehr guten Mentalität gesehen. Wir wissen auch, dass wir vieles noch besser machen können. Wir haben noch sehr viel Arbeit, aber die Punkte sind sehr gut für unsere Entwicklung“, so Hjulmand in der Pressekonferenz nach Spielschluss. „Uns sind viele Steine vom Herzen gefallen. Das war so etwas wie ein Befreiungsschlag. Wir wollten diese Punkte unbedingt. Ich denke, das hat man uns angesehen“, so Yunus Malli am Sonntagmorgen nach dem Auslaufen. Der Joker, der in Berlin stach und mit der Vorbereitung des dritten Tores „der Mannschaft helfen konnte“ verwies ebenfalls auf die vom 05-Coach erwähnten Fortschritte: „Es geht von Spiel zu Spiel nach vorne.“ Eine gute Defensivleistung hatte man bereits im Heimspiel gegen Hannover gesehen. Im weiten Rund des Berliner Olympiastadions war eine ungeahnte Effizienz vor dem gegnerischen Tor hinzugekommen. Die neuen Optionen in der Offensive, die der Trainer durch die jüngsten Neuverpflichtungen ausgemacht hatte, zeigten sich gleich bei der ersten Bewährungsprobe. So kann es weitergehen.  Und es sind sogar noch weitere hochkarätige Alternativen vorhanden. Etwa Jairo, der die Reise in die Hauptstadt zwar mitmachte, dann aber nicht zum 18er Kader zählte. Beleg für den neuen Konkurrenzkampf beim FSV.