Spielbericht 16.02.2018 - 00:00 Uhr
Verdienter Befreiungsschlag in Berlin
Dem Team des 1. FSV Mainz 05 gelang dank eines durchweg couragierten Auftritts der langersehnte Auswärts-Dreier bei Hertha BSC. 2:0 (1:0) hieß es in der Hauptstadt nach 90 Minuten aus Sicht des FSV. Die 05 er wussten durch konsequentes Zweikampfverhalten und deutlich mehr Druck auf den Gegner, vor allem im Mittelfeld, zu gefallen und zogen die richtigen Schlüsse aus der Niederlage in Hoffenheim. Die im Vergleich zur Vorwoche deutlich aggressiver auftretende Mannschaft von Sandro Schwarz erarbeitete sich ein deutliches Chancenplus und verließ nach intensiven 90. Minuten völlig verdient als Sieger den Rasen des Berliner Olympiastadions.
Trainer Sandro Schwarz hatte seine Startelf im Vergleich zur Auswärtsniederlage in Hoffenheim am vergangenen Wochenende auf einigen Positionen verändert. Für Abdou Diallo, der sich im Spiel gegen die TSG die fünfte Gelbe Karte eingehandelt hatte, kehrte Stefan Bell in die defensive Dreierreihe zurück. Suat Serdar wurde an Stelle von Nigel De Jong im Mittelfeld aufgeboten und außen ersetzte Gerrit Holtmann Daniel Bronsinki. Robin Quaison bildete mit Emil Berggreen das Offensivduo.
In den ersten zehn Spielminuten hatte die Gastgeber etwas mehr vom Spiel. Außer einigen aufeinanderfolgenden Ecken, die letztlich nichts einbrachten, waren die Angriffe der Herthaner aber wenig zwingend. Insgesamt sahen die 30.908 Zuschauer, von denen etwa 500 aus Mainz mitgereist waren, zunächst wenig strukturiert vorgetragene Aktionen auf beiden Seiten.
Das erste Mal richtig gefährlich wurde es dann aber vor dem Berliner Kasten: Bell schickte Berggreen, der aus halblinker Position (14.) im Strafraum abzog. Mit viel Glück lenkte Jarstein den Ball unfreiwillig mit dem Kopf über die Querlatte. Die nachfolgende Ecke von links brachte nichts ein. Auch die nächste Strafraumszene gehört den Mainzern. Quaison verlängerte per Kopf eine Flanke auf den zweiten Pfosten, wo Stefan Bell, ebenfalls per Kopf, nicht genug Druck hinter den Ball bekam (20.). Kurz zuvor waren die Hausherren gezwungen Vedad Ibisevic verletzungsbedingt auszuwechseln. Selke erstetzte ihn (17.).
In der 23. Minute legten die 05er mit der nächsten gefährlichen Gelegenheit nach. Torunarigha verschätzte sich bei einem langen Ball von Latza. Quaison versuchte das Spielgerät anschließend mit dem Kopf über den weit vor dem eigenen Kasten positionierten Jarstein zu köpfen. Mit einiger Mühe gelang es diesem aber noch den Ball um den linken Pfosten zu lenken.
Während dieser Spielphase gelangen den Gastgebern lediglich einige Konterversuche. Nach Fehler im Mainzer Spielaufbau kam Selke, nach einer gefährlichen Flanke von rechts, aussichtsreich zum Kopfball, setzte den Ball aber über die Latte des Mainzer Gehäuses (27.).
Zwei Minuten später konnte sich Holtmann über rechts durchsetzen und flankte scharf nach innen. Der an einem Berliner Abwehrbein abgefälschte Ball strich knapp am linken Knick von Jarsteins Tor vorbei (29.). Bells Kopfball nach der anschließenden Ecke segelte dann am langen Pfosten vorbei.
Wirklich gefährlich wurden die Berliner auch danach nicht. Ein Berliner Freistoß aus 25 Metern landete in der Mauer (33.). Insgesamt hatten die Mainzer in der ersten halben Stunde, sowohl bei Laufleistung als auch Zweikampfquote die Nase leicht vorn. Den Hausherren gelang es nun Tempo aufzunehmen, und direkt wurde es gefährlich. Der mitgelaufene Balogun konnte jedoch im letzten Moment vor Lazaro klären (39.).
Letztlich klingelte es dann aber doch noch vor der Pause im Kasten der Berliner. Nach starkem Solo zog Quaison trocken von der Strafraumgrenze ab und netzte sehenswert ein (40.). Fast im Gegenzug kam dann noch einmal Selke gefährlich zum Abschluss. Ein weiter Ball wurde von der Mainzer Abwehr unterlaufen, Selke konnte ihn aber nicht im Kasten von Robin Zentner unterbringen (42.). Mit einer, aufgrund der deutlich besseren Torchancen verdienten Führung, ging es danach in die Halbzeit.
Quasion zum Zweiten
Ohne personelle Veränderungen startete die zweite Halbzeit. Die erste gefährliche Aktion gehörte auch hier wieder den 05ern. Nach langem Ball aus der eigenen Hälfte zog Quaison aus gut 18 Metern ab, zielte aber etwas zu hoch (51.). Immer wieder gelang es den 05ern nun, zu guten Abschlüssen zu kommen. Nach einem mit viel Tempo vorgetragenen Angriff kam Latza aus der Distanz zum Schuß. Jarstein konnte den Distanzkracher jedoch mit Mühe parieren. Konsequent agierende 05er kamen danach dann folgerichtig in der 65. Minute zu ihrem nächsten Treffer. Nach Traumpass von Gbamin aus dem Mittelfeld in den Lauf von Quaison schnürte dieser eiskalt seinen ersten Doppelpack und schob das Spielgerät überlegt aus halblinker Position an Jarstein vorbei ein.
Danach war Schluß für den starken Schweden. Muto ersetzte in in der 68. Minute. Dieser setzte in der 74. Minute sehenswert Gerrit Holtmann in Szene, dem der Ball auf schlechtem Untergrund jedoch so versprang, dass dieser knapp am linken Pfosten vorbeirauschte. Die wenigen Angriffe der Herthaner konnten die Mainzer Defensive durch konsequente Abwehrarbeit entschärfen. Insgesamt ließen die Männer von Sandro Schwarz danach wenig anbrennen. Außer einer Chance von Pekarik brachten die Gastgeber nichts mehr zustande. In der Schlussphase ersetzten De Blasis (85.) und Ujah (89.) noch Serdar und Berggreen. Nach vier Minuten Nachspielzeit konnten die 05er dann endlich ihren hochverdienten und langersehnten Auswärtsdreier einfahren und tankten Selbstvertrauen für die Partie am kommenden Freitag (20:30 Uhr) in der OPEL ARENA mit dem VfL Wolfsburg und Ex-Trainer Martin Schmidt.