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Vorberichte 15.02.2018 - 16:30 Uhr

Seriöse Defensivarbeit als Basis

Schwarz: Mit Stabilität in der Abwehr und Frechheit im Spiel nach vorne die Auswärtsserie durchbrechen

In der vergangenen Saison unterlagen die 05er in Berlin knapp mit 1:2.

05-Trainer Sandro Schwarz ist durchaus bewusst, dass sich das, was er im Vorfeld der Spiele regelmäßig an Zuversicht äußert, irgendwann stereotyp klingen mag, wenn danach dann die Erfolge ausbleiben. "Es ist in der Tat so, dass man immer dasselbe redet, und am Ende kommt das Ergebnis nicht. Aber es muss doch darum gehen, dass wir die Dinge, von denen wir glauben, dass sie uns das Ergebnis gekostet haben, ganz seriös abarbeiten im Training. Und dabei müssen wir immer wieder versuchen, den Spielern das Gefühl zu geben, daran zu glauben, dass die nächste Chance etwas zu ändern und zu verbessern im nächsten Spiel liegt. Das ist unser Job", sagte der 39-Jährige in der Pressekonferenz am Tag vor der Auswärtspartie am Freitagabend bei Hertha BSC Berlin (20:30 Uhr).

Die nächste Gelegenheit, die Situation zu verbessern, liege nun mal auf dem Rasen des Olympiastadions. Da kann sich der Coach schlecht vorher hinstellen und Zweifel daran aufkommen lassen, er und seine Mannschaft wollten nicht alles versuchen, diese Chance zu nutzen. "Da gibt es keinen anderen Weg. Alles andere führt nicht zum Ziel, dass wir endlich mal ein Auswärtsspiel gewinnen. Diese Chance wird in Berlin auch wieder da sein", sagt Schwarz und betont, dass sein Team dort ein anderes Auftreten hinlegen möchte als zuletzt. "Alle Spieler, wir alle hier wissen um die Situation, jetzt wollen wir auch alle gemeinsam den Bock umstoßen."

Kein Fehlervermeidungs-Fußball

41 Gegentore haben die 05er in dieser Saison kassiert. Die Aufgabe muss sein, dort den Hebel anzusetzen und in Berlin mit mehr Konsequenz im Defensiverhalten damit zu beginnen, die schlechte Quote zu verbessern und mit einer starken Abwehrarbeit, mit guter Struktur, die Grundlage dafür zu schaffen, dass die zuletzt mehrere Male gezeigte Angriffsquote auch mal reichen kann, ein Erfolgserlebnis zu generieren. Defensive Stabilität ist das Thema Nummer eins. "Das heißt aber nicht, dass das nur mit Defensivspielern, mit einer defensiven Grundordnung oder mit tief stehen geht, sondern dass wir den Schwerpunkt, den wir trainiert haben, nämlich Kettenverhalten, Abstände in der Arbeit gegen den Ball seriös und sorgsam durchziehen", sagt der 05-Trainer. "Wenn wir die Kugel haben, wollen wir dabei keinen Fehlervermeidungs-Fußball spielen, sondern die mentale Freiheit kriegen, die Dinge mit Frechheit aufzulösen und Torgefahr zu entwickeln." Defensive Stabilität als Basis, das Vermeiden von einfachen Gegentoren und Standardsituationen, "dann sind wir immer in Bereichen, in denen wir selbst Tore erzielen können. Die Bereitschaft ist bei allen da, das Training war sehr gut. Nun gilt es, am Wochenhöhepunkt im Spiel die Sachen auch mal konsequent umzusetzen".

Das ganze Vorhaben wird jedoch dadurch erschwert, dass Abdou Diallo, der aktuell beständigste Verteidiger, wegen seiner fünften Gelben Karte, die der Franzose im Hoffenheim-Spiel kassiert hat, gelbgesperrt fehlt. "Ich glaube, dass wir genügend Innenverteidiger haben", sagt Schwarz. Niko Bungert steht auch wieder zur Auswahl. Wie wir das handhaben, hängt auch davon ab, ob wir mit Dreier- oder Viererkette spielen. Diallo ist ein sehr wichtiger Spieler für uns, aber dass irgendwann ein Innenverteidiger die fünfte Gelbe bekommt, ist logisch. Wir fühlen uns in der Lage, ihn so zu ersetzen, dass es morgen nicht so zum Vorschein kommt."

Ablauf wie vor den Heimspielen

Die Mannschaft müsse sich in Berlin ihre Erfolgserlebnisse im Spiel über die Arbeit gegen den Ball holen. Und darüber ein gewisses Sicherheitsgefühl erarbeiten, damit sich im eigenen Spiel nach vorne die Dinge entwickeln könnten. Deshalb sei es auch immer wieder notwendig, den 05-Profis klar zu machen, dass sie oft genug auch in den Auswärtsspielen in der Lage gewesen seien, Torgefahr auszustrahlen. Zwei Treffer in Hoffenheim, jeweils zwei in Hannover, Leipzig oder Bremen zeugen davon, dass die Probleme der Mainzer nicht vordergründig im Angriff liegen.

Die 05er, die im Auswärtsspiel von 500 Fans begleitet werden, haben sich dafür entschieden, den Ablauf im Vorfeld wie bei einem Heimspiel zu gestalten. Der 05-Tross fliegt erst am Freitagmorgen in die Hauptstadt, geht dort in ein Tageshotel. Vielleicht hilft diese Maßnahme ja, aus dem bisherigen Trott auf fremden Plätzen auszubrechen und die Negativserie gerade in dieser schwierigen Gesamtsituation zu beenden.