Profis 21.05.2013 - 14:53 Uhr

Versöhnt mit der Saison

Thomas Tuchel hat seinen Frieden mit der abgelaufenen Saison gemacht

Beim 2:2 in Stuttgart zeigte seine Mannschaft noch einmal eine gute Leistung. Doch nicht erst dieser letzte Eindruck hat dafür gesorgt, dass der Trainer „längst entspannt und versöhnt mit dieser Saison“ ist. Das Spieljahr 2012/13 fasste er am Dienstagmorgen noch einmal kurz in Worte: „Wir haben eine sehr gute Hinrunde gespielt, sind auch gut in die Rückrunde gekommen. Wir haben dann in den Heimspielen viele, viele Punkte liegenlassen.“ Der 05-Coach weiß das Ergebnis – Platz 13 – aber zu interpretieren, weil er weiß, mit welcher Personalsituation, welchen Spielverläufen und auch mit welchen Schiedsrichter-Entscheidungen seine Mannschaft konfrontiert war. „Leider ist es so, dass man die Weiterentwicklung der Mannschaft nicht am Tabellenplatz ablesen kann“, so Tuchel.

Nach einer starken Hinrunde hatte der 1. FSV Mainz 05 auf Platz sechs der Bundesliga-Tabelle überwintert. Acht Siege und zwei Unentschieden hatten den Nullfünfern 26 Punkte beschert. Doch zwischen Rang fünf (26 Punkte) und Rang 14 (20 Punkte) lagen nur sechs Zähler. Bereits vor Beginn der zweiten Halbserie war eigentlich jedem klar, dass es – aufgrund der Dichte im Tabellen-Mittelfeld – sehr schwer sein würde, diesen Platz bis zum Schluss zu behaupten. Rekordverdächtige zehn Unentschieden später (dazu zwei Siege und fünf Niederlagen) war die Saison am vergangenen Samstag auf Platz 13 beendet. Dennoch fällt es schwer, drei komplett schlechte Saisonspiele der Nullfünfer aufzuzählen. Häufig waren die Nullfünfer näher am Sieg, auch am letzten Spieltag in Stuttgart spielte das Team mit einer Selbstverständlichkeit, die eben nicht selbstverständlich ist.

Das bittere Pokal-Aus gegen Freiburg im Februar war ein schwerer Schlag. „Klar, dass das was gekostet hat“, gesteht Tuchel. „Das hat man auch im darauffolgenden Spiel in Düsseldorf gesehen.“ Das große Problem war, dass „das Tal nie durchschritten“ wurde. Das Pech blieb der Mannschaft nicht nur im Sinne von Verletzungen treu. Auch in den Spielen gab es für seine Mannschaft „nie eine Verstärkung“. Die Weiterentwicklung der Nullfünfer wurde dennoch deutlich, in den Auswärtsspielen mehr als zu Hause. „Die Mannschaft hat in allen Konstellationen eine Antwort“, so der 05-Coach anerkennend. Für die Zukunft bedeutet das, dass die Arbeit nicht grundlegend in Frage gestellt wird. „Wir werden uns mit der Mannschaft neu erfinden, aber nicht unseren Kern aufgeben“, so Tuchels Devise.