Von der Welle tragen lassen

Nur noch wenige Stehplatzkarten sind rund 48 Stunden vor Anpfiff der Partie des 1. FSV Mainz 05 gegen Borussia Mönchengladbach erhältlich. Ein deutliches Zeichen für den in den vergangenen Wochen vollzogenen Schulterschluss der 05-Profis mit ihren Anhängern. Schließlich gilt es im Kampf um den Klassenerhalt auch am Samstagnachmittag (Anpfiff: 15:30 Uhr) wieder, die OPEL ARENA zum Kochen zu bringen und die 05er zum zweiten Heimsieg in Serie zu tragen, wie auch Sportdirektor Rouven Schröder auf der Pressekonferenz vor der Begegnung des 31. Spieltages betonte: "Der Schulterschluss mit Fans ist die Welle, die uns trägt. Die Stimmung aus den vergangenen Spielen brauchen wir, um erfolgreich zu sein."

Die Herangehensweise, ergänzte Trainer Martin Schmidt, müsse daher im gesamten Umfeld die gleiche sein wie vor den Spielen gegen Leipzig und Berlin. "Wir müssen als Stadt zusammen halten. Dann werden wir gemeinsam unser Ziel erreichen", so der Schweizer. Von seinem Team erwartet er dabei auch gegen die Borussia einen mutigen Auftritt allen voran in der Offensivabteilung. Schließlich, so unterstreicht Schmidt auch, dürfe der Aufwärtstrend niemanden dazu verleiten, sich in Sicherheit zu wiegen. "Alles ist sehr eng beisammen im Tabellenkeller. Wir brauchen die gleiche Fokussierung wie gegen Hertha. Der Mannschaft wie auch der ganzen Stadt muss bewusst sein, dass uns noch ein harter Kampf bevorsteht." Ein Kampf, in den die Mainzer nach dem Sieg gegen Berlin sowie dem Punktgewinn bei Rekordmeister Bayern München aber mit viel Optimismus ziehen, kommen doch neben dem gesamten Kader auch einzelne Spiele zunehmend besser in Form und deuteten zuletzt an, wichtige Stützen im Saisonendspurt werden zu können. 

Heimsieg lautet das Ziel

Neben Karim Onisiwo und Robin Quaison denkt Schmidt dabei allen voran an Bojan, dem in München sein erstes Bundesliga-Tor gelungen war. "Er ist definitiv ein Spieler, der mit seiner Qualität den Unterschied ausmachen und Spiele entscheiden kann", setzt Schmidt darauf, in einem breit besetzten Kader die passenden Waffen für die ausstehenden Partien gefunden zu haben. Diese werden gegen einen Gegner mit "Champions-League-Format" auch nötig sein, rechnet der 05-Trainer doch nicht damit, dass die Gladbacher nach dem unglücklichen Halbfinal-Aus gegen Eintracht Frankfurt im DFB-Pokal mit hängenden Köpfen anreisen werden. "Sie werden regeneriert sein, so dass der Pokalkampf von Dienstag am Samstag keine Rolle mehr spielen dürfte. Wir haben gesehen, dass sie topfit sind. Zudem erwarte ich einige Veränderungen in der Startelf. Wir machen uns in jedem Fall davon frei, uns zu sehr mit den Rahmenbedingungen beim Gegner zu beschäftigen und denken nur an uns", so Schmidt. Am Samstag brauche sein Team die gleiche Power wie in den letzten Wochen, um Gladbach Paroli zu bieten. "Wir wollen das Maximale aus diesem Spiel herausholen. Das bedeutet, dass wir ganz klar einen Heimsieg anstreben", ließ der Trainer keinen Zweifel an der Zielformulierung. 

Ob die Mainzer dieses Ziel mit der gleichen Startelf angehen wie beim 2:2 in der Allianz Arena, ist dabei noch offen, steht doch allen voran Jhon Córdoba vor einer Rückkehr in den 18er Kader. Verzichten muss Schmidt in diesem gegen Mönchengladbach auf die verletzten Florian Müller, Gaetan Bussmann (verlängerte seinen Vertrag am Donnerstag bis 2019), Jairo, Gerrit Holtmann sowie Emil Berggreen. Unabhängig von den eigenen Ausfällen, wie auch denen des Gegners wollen die 05er in der OPEL ARENA den Schwung und den in den vergangenen Wochenen entstandenen "neuen Geist" im Team mit in das vorletzte Heimspiel der Saison nehmen, um den nächsten Schritt in Richtung Klassenerhalt zu gehen. Schließlich, darauf verwies Sportdirektor Schröder abschließend, könne man erst zufrieden sein und mit vollem Elan in die Kaderplanung für das kommenden Spieljahr starten, "wenn wir auch Planungssicherheit bezüglich der Ligazugehörigkeit haben". Drei Punkte gegen Gladbach würden die 05er dieser ein weiteres Stück näher bringen.