Vorberichte 18.12.2023 - 16:40 Uhr
Nochmal in den Angriffsmodus
Letztes Spiel vor der Winterpause: Am Dienstagabend wollen die 05ER ihre Chance bei Borussia Dortmund suchen und nutzen
Ein letztes Mal in diesem Jahr bietet sich dem 1. FSV Mainz 05 die Chance, im Abstiegskampf Boden gutzumachen und mit einem besseren Gefühl in die Winterpause zu gehen. Am Dienstagabend (20:30 Uhr, live auf SKY, SAT 1 & 05ER.fm) sind die 05ER am 16. Spieltag der Fußball-Bundesliga bei Borussia Dortmund zu Gast. Nachdem Frust und Enttäuschung die Szenerie nach der Niederlage gegen Heidenheim bestimmten, schalten die Rheinhessen nochmal in den angriffslustigen Modus. "Wir haben eine Chance in Dortmund und die wollen wir auch nutzen", betonte Jan Siewert auf der Pressekonferenz am Montag. Rund 2.000 Fans begleiten den FSV ins Ruhrgebiet (Hier gibt es alle Faninfos).
Der Mainzer Cheftrainer hat selbst eine Vergangenheit bei der Borussia. Von Juli 2017 bis Januar 2019 trainierte er die Dortmunder U23 und ist dementsprechend bestens im Bilde über die Spielweise des kommenden Gegners. Auf den FSV wartet mit dem Tabellenfünften und Champions-League-Achtelfinalisten eine Spitzenmannschaft, gespickt mit mannschaftlicher und individueller Qualität. "Sie wollen nach vorne spielen, haben viele Spieler, die mit Geschwindigkeit in die letzte Linie sprinten können. Mit ihrem Ballbesitz versuchen sie sich den Gegner zurechtzulegen, um zu Torchancen zu kommen", beschreibt Siewert, der mit seinem Team in der kurzen Vorbereitungszeit erarbeiten möchte, wie man dem BVB diese Stärken bestenfalls wegnimmt. Neben "guten Gegenpressing-Momenten und Kompaktheit" will der 41-Jährige von seiner Mannschaft vor allem "Leidenschaft, Widerstandsfähigkeit und Mut in der Art und Weise, wie wir Fußball spielen" sehen.
Positive Erfahrung im Rucksack
Im Mai, als die Rheinhessen den Schwarz-Gelben die fast schon sichere Meisterschaft mit solch einem leidenschaftlichen, mutigen Auftritt zunichte machten, war Siewert noch nicht dabei. Das damalige 2:2-Unentschieden bietet aber Ansätze, vor allem mentaler Natur: "Die Mannschaft hat diese Erfahrung im Rucksack, dass dort etwas möglich ist. Das ist gut. Jetzt gilt es für uns, daran anzusetzen."
"Immer etwas möglich"
Diese Ansätze waren auch in den bisherigen fünf Spielen unter Siewert sichtbar. Der Glaube an seine Mannschaft ist beim FSV-Chefcoach deshalb auch nach den Erlebnissen der vergangenen Wochen ungebrochen. Gegen Hoffenheim, Freiburg, Köln und Heidenheim war der FSV das spielbestimmende Team und erarbeitete sich jeweils zahlreiche Chancen. Die Gelegenheiten, die Partien auf die eigene Seite zu ziehen, waren da, am Ende sprangen, abgesehen vom Sieg gegen Leipzig bei Siewerts Debüt, jedoch nur zwei Unentschieden heraus. Mit einer besseren Effizienz vor dem gegnerischen Tor wären deutlich mehr Punkte für die 05ER drin gewesen. "Fast schon absurd" sei das, gab auch der 41-Jährige zu.
Die Tatsache, dass seine Mannschaft immer wieder Lösungen finde und sich Chancen erspielt, stimmt den Mainzer Fußballlehrer dennoch positiv. "Man hat in jedem Spiel gesehen, dass mit unserer Art und Weise immer etwas möglich ist." Man werde sich früher oder später dafür belohnen, vielleicht schon am Dienstagabend im Signal-Iduna-Park. "Was wir säen, werden wir ernten. Es kommt darauf an, dass die Mannschaft daran glaubt. Das tut sie in jedem Spiel."
Widmer trainiert wieder
Beim letzten Auftritt im Jahr 2023 müssen die 05ER nochmal alle Kraftreserven bündeln. Kapitän Silvan Widmer trainiert nach seinem überstandenen grippalen Infekt wieder mit und könnte wieder eine Option für den Kader sein. "Bei Anthony Caci könnte sich noch eine Möglichkeit ergeben", so Siewert, der ansonsten keinen Rückkehrer mehr vor der Winterpause vermelden konnte. Auf Leandro Barreiro, Edimilson Fernandes, Robin Zentner, Maxim Leitsch, Josuha Guilavogui, Andreas Hanche-Olsen und Nelson Weiper muss der FSV in Dortmund verzichten.
Trotz aller Rückschläge und dünner Personaldecke wird der FSV auch in Dortmund mit vollem Fokus, angriffslustig und lösungsorientiert die Aufgabe angehen. So, wie Siewert es vorlebt.