Vorberichte 08.12.2023 - 16:15 Uhr
Geradlinigkeit als entscheidendes Kriterium
Abstiegskampf pur in Köln: Am Sonntag sind die 05ER beim FC zu Gast
"Jedes Spiel ist ein Sechs-Punkte-Spiel": Vor der Partie beim 1. FC Köln am Sonntag (17:30 Uhr, live auf DAZN & 05ER.fm) musste Jan Siewert auf der Pressekonferenz die Bedeutung für beide Klubs im Abstiegskampf nicht weiter herausstellen. Nach der bitteren Niederlage gegen Freiburg am vergangenen Wochenende wollen die 05ER mit ihrer Herangehensweise wieder die Wahrscheinlichkeit erhöhen, Punkte mitzunehmen. Vor allem in Abschlusssituationen fordert der Mainzer Cheftrainer von seinen Spielern geradlinigere Lösungen ein. "Das wird entscheidend sein", sagte Siewert. Rund 2.500 Fans begleiten die Rheinhessen ins Rheinland (Hier geht es zu den Faninfos).
DIE WICHTIGSTEN INFOS & AUSSAGEN Zum Spiel in Köln
Ausgangslage
Der Tabellenfünfzehnte empfängt den Vorletzten. Zwei Mannschaften, die sich über Zweikämpfe und intensiven Fußball definieren treffen in Köln-Müngersdorf aufeinander: Das Duell zwischen FC und FSV verspricht Abstiegskampf pur. Neben dem Kampf um jeden Zentimeter wollen die 05ER, übrigens Zweikampf-Spitzenreiter der Bundesliga mit 1.341 gewonnenen Duellen am Boden, das eigene Punktekonto vor der Winterpause weiter aufbessern. Ein Punkt trennt beide Teams in der Tabelle. "Köln wird vor heimischem Publikum alles reinwerfen. Wir aber auch und deshalb sehen wir gute Möglichkeiten für uns", so Siewert. "Wir fahren nach Köln, um zu gewinnen."
Um erfolgreich zu sein, müssen die Rheinhessen vor dem gegnerischen Tor eine deutlich bessere Effizienz als noch gegen Freiburg an den Tag legen. "Wenn sich ein offenes Schussfenster ergibt, muss der Ball auf's Tor", betonte der Mainzer Chefcoach. "Sonst gewinnst du keine Spiele." Der vorhandene Druck im Abstiegskampf spiele mit Sicherheit eine Rolle. "Aber es ist wichtig, dass wir überhaupt in diese Situationen kommen. Es wäre schlimmer, wenn wir keine Abschlüsse hätten." Dass die Tore wieder fallen, sei nur eine Frage der Zeit.
Trainingswoche
Abschlüsse waren nicht nur in dieser Woche ein wichtiger Teil der Einheiten auf dem WOLFANG FRANK CAMPUS am Bruchweg. "Sie sind immer ein Bestandteil der Trainingsplanung", betonte Siewert. Ebenso wie weitere Themen, die die Grundsätze des Mainzer Spiels betreffen, "die Art und Weise, wie wir spielen und auftreten wollen". Dinge also, die ständiger Wiederholung bedürfen, immer angepasst auf den jeweiligen Gegner: "Köln bietet uns andere Räume als Freiburg, um in aussichtsreiche Positionen zu kommen." Dass das häufig passiere, sei von immenser Bedeutung: "Wie bei einem Pianisten, der immer wieder seine Tastatur bespielt, müssen wir uns Routine und Konsequenz im Abschluss erarbeiten."
Personal
Wie schon gegen Freiburg muss der FSV auch in der Domstadt auf Edimilson Fernandes verzichten. Hinter dem Einsatz von Stammtorhüter Robin Zentner, der gegen den SCF von Daniel Batz ersetzt wurde, steht noch ein Fragezeichen. "Wir schauen täglich, wie seine Hand reagiert." Karim Onisiwo befindet sich nach einem leichten Infekt auf dem Wege der Besserung, ansonsten steht der Kader aus der Partie gegen den SCF. Die Langzeitverletzten Nelson Weiper, Maxim Leitsch, Andreas Hanche-Olsen und Josuha Guilavogui arbeiten weiter an ihren Comebacks.
Das hat Jonathan Burkardt nach seiner langen Leidenszeit bereits geschafft und in den letzten zwei Spielen Einsatzminuten sammeln dürfen. Die körperliche Konstitution werde von Tag zu Tag besser. Dennoch müsse man nach so einer langen Verletzungszeit behutsam mit dem Stürmer umgehen, bis er wieder eine Option für die Startelf sei, betonte Siewert. "Er geht aber von Woche zu Woche mehr in diese Richtung."
Gegner
Intensität: Ein Wort reicht, um die Herangehensweise des kommenden Gegners zu beschreiben. So lebhaft wie ihr Trainer Steffen Baumgart an der Seitenlinie agiert der 1. FC Köln normalerweise auch auf dem Platz. "Sie attackieren nach vorne mit hoher Geschwindigkeit und haben eine gute Struktur, gerade in der Art und Weise, wie sie es mit Ball lösen wollen", sieht Siewert auch eine inhaltliche Herausforderung auf sein Team zukommen. Um Stürmer Davie Selke im Strafraum zu füttern, versucht es der FC oft über die Außenbahnen. Mit 184 Flanken aus dem Spiel sind die Rheinländer in dieser Statistik Spitzenreiter der Bundesliga.