Vorberichte 26.11.2012 - 16:21 Uhr
Wenig Zeit für Derby-Stimmung
Die Frankfurter Eintracht ist diese Saison im Aufwind und wird ein schwerer Gegner für die 05er
Kaum zwei Tage ist es her das Spiel gegen den Deutschen Meister Borussia Dortmund, da heißt es bereits Derby-Time für den 1. FSV Mainz 05. Am Dienstag, 27. November um 20 Uhr muss die Elf von Thomas Tuchel zur Eintracht in die Main-Metropole Frankfurt. Kurze Anfahrt, aber eine schwierige Aufgabe, wie Tuchel weiß: „Es ist schon eine echte Herausforderung, in Frankfurt unter Flutlicht ein Derby zu spielen.“ Besonders in einer Saison, in dem der Aufsteiger Frankfurter mit Tabellenplatz vier und vielen Punkten auf dem Konto mit Rückenwind in die Begegnung rauscht. Die gute Tabellensituation der Eintracht ist für den Mainzer Coach allerdings nicht außergewöhnlich und weniger überraschend, als für viele andere. „Dass Frankfurt wie alle Mannschaften von Armin Veh technisch anspruchsvollen Offensivfußball spielt, habe ich erwartet. Wenn du eine gute Mannschaft hast, mit Erfolgserlebnissen in die Saison startest und danach auch ein paar Mal das Glück in den Ergebnissen hast, dann kannst du dich auf diesem hohen Niveau auch stabilisieren. Die Mannschaft hat sehr viel Talent und eine sehr hohe individuelle Klasse“, sagt Tuchel.
Doch auch von der Klasse seines eigenen Teams ist Tuchel überzeugt, auch wenn die Frankfurter von der Tabellensituation her als Favorit auf dem Papier in die Partie gehen wird. Der Unterschied sei nicht groß. „Wir sind absolut konkurrenzfähig und in der Lage, Frankfurt weh zu tun. Wir spielen bereits in der vierten Saison in Folge auf einem recht hohen Level. Von den sechs Niederlagen, die wir in dieser Saison hinnehmen mussten, hätten die Spiele bis auf das in München und mit gewissen Abstrichen auch das auf Schalke alle auch zu unseren Gunsten ausgehen können. Wir machen uns jetzt also nicht kleiner als wir sind.“ Auch wenn das letzte Spiel gegen Borussia Dortmund knapp verloren ging, die 05er reisen selbstbewusst nach Frankfurt. „Die Mannschaft spürt natürlich auch, dass wir zu wenige Punkte haben, für das, was wir leisten. Wenn Jürgen Klopp von dem Wahnsinnsaufwand spricht, den der BVB betreiben musste, um hier zu gewinnen muss man sich vor Augen halten, welchen Aufwand Mainz 05 dann jede Woche für einen Sieg betreiben muss. Und das ohne Garantie auf Ergebnisse, ohne die herausragenden Einzelspieler, die immer wieder auch ohne großen Aufwand ein Tor erzielen. Unsere Aufgabe ist, sich dem immer wieder zu stellen, uns auf Ansprüche einzulassen, die wir uns selbst formulieren.“
Bislang herrscht im Kader vor der anstehenden Begegnung noch keine große Derby-Stimmung. Logisch, das Spiel gegen den Deutschen Meister Borussia Dortmund hat viele Körner gekostet und liegt auch erst wenige Tage zurück. „Spätestens wenn wir in der Commerzbank Arena einlaufen, werden wir automatisch die Derby-Stimmung aufsaugen. Das Frankfurter Stadion ist laut und bietet seiner Mannschaft einen großen Rückhalt.“ Bislang begleiten knapp 3.000 Mainzer Fans ihr Team über Rhein und Main. Tuchel hofft auf weitere Anhänger, die sich am Spieltag an den Tageskassen eindecken. „Jede Hundertschaft an Fans macht einen Unterschied. Wir merken das, wenn wir auf unsere Kurve spielen oder unsere Kurve im Rücken haben“, so der 05-Coach.