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Profis 12.08.2018 - 14:00 Uhr

Wichtige Bestätigung als Lohn für die Strapazen

Starke zweite Halbzeit bringt 2:1-Sieg bei Celta Vigo zum Abschluss der Testspielserie - Schwarz: "Das sah schon nach richtig gutem Fußball aus"

Alexandru Maxim im Zweikampf mit dem spanischen Nationalspieler Iago Aspas. (© RC Celta)

Anstrengend war er, der Ausflug nach Galizien. Am frühen Sonntagmorgen gegen vier Uhr bog der Mannschaftsbus des 1. FSV Mainz 05 in die Einfahrt am Bruchwegstadion ein nach vorangegangenem, dreieinhalbstündigem Flug zurück von der spanischen Atlantik-Küste. Doch die Reisestrapazen zum Abschluss des umfangreichen Testspielprogramms dieser Saisonvorbereitung haben sich noch einmal gelohnt. "Es war ein guter Trip", sagte Sandro Schwarz nach dem 2:1-Sieg beim spanischen Erstligisten Celta Vigo. "Das war noch einmal genau das, was wir wollten. Wir haben Widerstände überwunden, einen Rückstand gedreht und dann sehr überzeugend aufgespielt. Das sah schon nach richtig gutem Fußball aus. Ein wirklich guter Abschlusstest."

Stefan Bell durfte nach den 90 Minuten in Vigo den Siegerpokal der "Trofeo Memorial Quinocho" entgegennehmen. Wichtiger als die ausgelobte Trophäe war für den Trainer jedoch die Leistung seiner Mannschaft bei dieser Generalprobe für den Pokalauftritt nächsten Samstag in Aue. "Für uns ist das nach sieben Wochen Vorbereitung eine wichtige Bestätigung unserer Arbeit. Wir haben vieles auf den Weg gebracht, viele Schritte nach vorne gemacht und auch in der individuellen Entwicklung ein sehr gutes Niveau erreicht. Und wir hatten einige richtige Kaliber als Testspielgegner. Diese Selbstverständlichkeit, die wir zuletzt in unserem Spiel und in der Arbeit gegen den Ball hatten, müssen wir nun mit in die Runde nehmen."

Massiver Pressingdruck

In Vigo sorgten die 05-Profis dem 13. des vergangenen Spieljahres in Spanien, der die Partie von der Einstellung und vom Engagement her wie ein Meisterschaftsspiel angegangen war, rund 15 Minuten lang für einen ausgeglichenen Spielverlauf. Mit zunehmender Spielzeit fanden die 05er jedoch immer weniger Mittel gegen den massiven Pressingdruck der spielstarken Galizier. Als Jean-Philippe Gbamin in der 16. Minute vor dem eigenen Strafraum in ein mutiges Dribbling gegen drei Gegenspieler ging und prompt den Ball verlor, reichte Vigo ein direkt gespielter Tiefen-, gefolgt von einem Rückpass auf den Ex-Gladbacher Dennis Eckert, um in Führung zu gehen.

Das Schwarz-Team blieb jedoch stabil und in der Ordnung, wehrte sich, ließ nicht mehr viel an Torgefahr zu und schaffte den zu diesem Zeitpunkt nicht unbedingt zu erwartenden Ausgleich. Karim Onisiwo zog im gegnerischen Strafraum nach einem langen Pass das Foul, Daniel Brosinski verwandelte den Elfer sicher zum 1:1. "Für uns ist es immer am wichtigsten, unseren Prinzipien treu zu bleiben", sagte Schwarz. "Nach dem Gegentor waren wir nicht mehr aktiv, haben Fehlervermeidungs-Fußball gespielt."

Der Trainer stellte in der Pause vom 4-3-3 auf ein 4-2-3-1 um. Fortan hatten die Mainzer die komplette Kontrolle. "Wir hatten Tempo zwischen den Linien und über die Außen, wurden besser und mutiger. Das war der Schlüssel", sagte Schwarz. Ein perfekter Angriff brachte nach 54 Minuten die Führung: Nach einem feinen Spielzug über Stefan Bell und Alexandru Maxim hatte Brosinski auf dem rechten Flügel viel Platz. Der Außenverteidiger sah Pablo De Blasis frei an der Strafraumgrenze, und der Argentinier platzierte die Direktabnahme neben den Pfosten zum 2:1. "Genauso, wie wir es besprochen hatten", sagte der 05-Trainer erfreut. Zehn Minuten später vergab Gbamin nach einem Konter mit einem Sololauf durch die Mitte eine weitere Großchance. Das Aufbau- und Umschaltspiel der 05er lief nun auf vollen Touren. Nach einem Eckball scheiterte Anthony Ujah mit einem Klasse-Kopfball am überragenden Vigo-Keeper, ein Heber von De Blasis strich knapp übers Tor, und der kleine Argentinier scheiterte noch einmal am Torhüter nach einer Flanke des eingewechselten Phillipp Mwene. Dazu fabrizierte ein Vigo-Verteidiger fast ein Eigentor nach Flanke von Giulio Donati. Die Mainzer hätten deutlich führen können, ehe die Gastgeber in der Schlussphase ihrerseits zwei Top-Chancen vergaben.

Gelungenes Debüt von Aarón

Als insgesamt gelungen bezeichnete der Coach auch das Debüt des neuen Linksverteidigers. Aarón Martín brauchte anfangs etwas Zeit zur Orientierung gegen die starke Angriffs-Seite der Spanier. Dann aber überzeugte der 21-Jährige mit guten Tacklings, sauberem Passspiel und mit Drang nach vorne. "Aarón hatte nur zwei Trainingseinheiten, er hat sich dann ins Spiel reingebissen und es zunehmend besser gemacht", sagte Schwarz. "Man hat schnell gesehen, welch guter Fußballer er ist, gerade in engen Räumen." Was dem Trainer besonders gefiel, war die Tatsache, dass auch die Einwechselspieler sofort präsent waren. "Die marschieren alle bis zum Anschlag", so der Coach. Dennoch hat Schwarz nun klare Vorstellungen, wie der 18er Kader fürs Pokalspiel aussehen soll. "Der Stamm steht", sagte der 39-Jährige, "es ist aber schon so, dass noch zwei, drei Positionen offen sind, was auch vom System abhängig ist".